Eichenpreis hatte Rekordniveau

26. Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission erbrachte gute Ergebnisse

Bei der Northeimer Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission werden jährlich die besten Stämme aus den Wäldern Süd­niedersachsens angeboten. Daher sind die erzielten Ergebnisse ein Ausdruck für die Leistungsfähigkeit der Wälder sowie ein Barometer für die Stimmung in der Säge- und Furnierindustrie. Dieses Jahr ergab sie wieder gute Ergebnisse.

Region. Bereits im Herbst 2016 haben Waldbesitzer in Südniedersachsen wertvolle Eichen- und Buntlaubholzstämme wie Esche, Bergahorn oder Kirsche gefällt und per Lastwagen auf zentrale Lagerplätze in Vogelbeck, Suterode und Liebenburg gebracht. Kurz vor Weihnachten folgte an etwa 200 deutsche und europäische Holzkäufer der Versand von Katalogen mit den Angaben über Qualität und Maße der Wertholzstämme. Auf den Lagerplätzen herrschte »zwischen den Jahren« reges Treiben, viele Kunden schauten sich die Hölzer an.

Kürzlich wurden dann die mit Spannung erwarteten schriftlichen Gebote geöffnet. Hierbei arbeiten das für den Privatwald zuständige Landwirtschaftskammer (LWK) Forstamt Südniedersachsen und die Holzlagerplatz Vogelbeck GbR mit den Niedersächsischen Landesforsten zusammen. Sowohl für den Privatwald als auch für den Landeswald waren die Ergebnisse erfreulich.

Das Forstamt hat seinen Sitz in Hildesheim. Es betreut mit 15 Bezirksförstereien rund 40.000 Hektar (ha) Privatwald, wovon rund 26.000 ha in 18 Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen organisiert sind. Die durchschnittliche Waldgröße je Besitzer beträgt zehn Hektar. In der Regel werden jährlich etwa 160.000 Festmeter eingeschlagen und vermarktet. Forstamtsleiter ist Forstoberrat Michael Degenhardt, für den Lagerplatz zuständig ist Forstamtmann Bernhard Cassens-Sasse von der Bezirksförsterei Kalefeld.

Der Holzlagerplatz Vogelbeck gehört mit einer Fläche von rund sechs ha und einer Lagerkapazität von etwa 3.000 Fm zu den größten Arealen Deutschlands. Er befindet sich im Eigentum der Holzlagerplatz Vogelbeck GbR. Gesellschafter sind die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Northeim und die FBG Südhannover. Die Gemeinschaften bieten in Zusammenarbeit mit der LWK ihren Mitgliedern alle forstlichen Arbeiten an. Vorsitzende der FBG sind Hilmar von Petersdorff-Campen (FBG Northeim mit etwa 8.000 ha Mitgliedsfläche) und Dr. Bernd von Garmissen (FBG Südhannover mit etwa 18.000 ha Fläche). Geschäftsführererin der FBG Northeim und der Holzlagerplatz GBR ist Ulrike Säger, der der FBG Südhannover Fabian Freiherr von Plettenberg.

Insgesamt war das Holzangebot mit 4.307 Festmeter (ein Festmeter (Fm) entspricht einem Kubikmeter Holz) um 50 Prozent höher als im Vorjahr. Dominierende Holzart war mit 2.218 Fm die Eiche, gefolgt von der Esche mit 1.839 Fm.

Die Resonanz war sehr gut. Es haben 36 Holzkäufer aus Deutschland, Polen und Dänemark insgesamt 12.888 Gebote abgegeben. Das sind siebeinhalb Gebote pro Los (ein Los ist eine Verkaufseinheit und kann aus einem oder mehreren Stämmen bestehen). 99 Prozent des Holzes wurden verkauft.

Beim Eichenwertholz lag der Preis mit 580 Euro je Festmeter sechs Prozent über dem hohen Niveau des Vorjahres. Die teuerste Eiche brachte 1.248 Euro je Festmeter ein. Interessant war das Angebot an sogenannten »Katzenpfoteneichen«. Das sind Eichen mit Beulen und feinen Ästchen, die ein begehrtes Furnierbild geben. Die eigentlich für die Sägewerke minderwertigen Eichen wurden mit bis zu 487 Euro verkauft.
Auch die Esche war gefragt. Der Durchschnittspreis ist wegen schlechterer Qualitäten auf 217 Euro je Festmeter und somit auf das Niveau des Jahres 2015 gesunken.

Da Kirschen- und Bergahornholz derzeit nicht in Mode ist, wurden nur wenige Stämme angeboten. Dennoch war die »Braut der Submission«, das heißt der teuerste Stamm, ein Bergahorn. Er wies eine sogenannte Riegelung auf. Das ist eine seltene Veränderung des Holzfaserverlaufs. Er erbrachte 3.112 Euro je Festmeter.

Auch Lindenstämme wurden angeboten und gut nachgefragt. Der Durchschnittspreis lag bei 121 Euro je Festmeter. Gefragt waren auch die auf dem Lagerplatz offerierten Lärchen- und Douglasienstämme. Für gute Lärche wurden im Durchschnitt 219 Euro je Festmeter und für
Douglasie 207 Euro und damit mehr als im Vorjahr geboten. Eine besonders gute Lärche aus dem Privatwald Südniedersachsens wurde für 512 Euro an die Furnierindustrie verkauft.

Bei der diesjährigen Wertholzsubmission wurde das Angebot an Eiche und Esche deutlich ausgeweitet. Der durchschnittliche Preis für Eiche stieg erneut und markierte einen neuen Höchststand. Die Eschenqualität war im Mittel deutlich schlechter als im Vorjahr, so dass der durchschnittliche Preis wieder auf das Niveau des Jahres 2015 fiel. Lärche und Douglasie erzielten unterm Strich ein etwas besseres Ergebnis als im Vorjahr.

Trotz des höheren Holzangebots konnten mehr als 99 Prozent des Holzes verkauft werden. Somit charakterisieren ein historischer Höchststand des Eichenpreises, ein qualitätsbedingt gesunkener Eschendurchschnittspreis und ein anhaltend hohes Käuferinteresse das Ergebnis der 26. Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission.mru/oh

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