Ferdinand sagt: »Corona hör auf!«

Ausstellung mit bunten Bildern im Corona-Impfzentrum / Besucher sollen sich wohlfühlen

Auch Ferdinand (17) aus Volpriehausen war kreativ für das Corona-Impfzentrum in der Northeimer Stadthalle.

Northeim. Der DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim wird künftig im Corona-Impfzentrum in der Northeimer Stadthalle in Form von Kunst und Kultur für Abwechslung sorgen. Die Stadthalle Northeim ist als Ort von Kunst und Kultur bekannt, sodass es auf der Hand liegt, dort nun auch während der Corona-Pandemie Bilder zu zeigen. Den Anfang macht eine Ausstellung des Familienentlastenden Dienstes (FED) der DRK Soziale Dienste im Landkreis Northeim. »Eine angenehme Atmosphäre im Impfzentrum und gute Rahmenbedingungen sind wichtig, die Menschen sollen sich im Rahmen der Möglichkeiten wohl fühlen, wenn sie zu uns zum Impfen kommen«, so Petra Reußner, Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim.

Damit das Corona-Impfzentrum in der Northeimer Stadthalle etwas bunter wird, haben in den letzten Tagen einige Klienten des FED der DRK Soziale Dienste im Landkreis Northeim mit Hauptsitz in Einbeck Bilder gemalt. Dem Aufruf der FED-Mitarbeitenden sind rund 20 Familien mit ihren Angehörigen mit Behinderungen gefolgt. »Gemeinsam sind die Familien aktiv geworden und haben eigens für das Corona-Impfzentrum in Northeim einige Kunstwerke gemalt. Damit kehrt etwas Farbenfreude in die Northeimer Stadthalle ein, sodass den Wartenden die Zeit nicht so lang wird«, erklärt Petra Reußner die Hintergründe. Die für das Impfen zweckentfremdete Stadthalle soll mit Kunst und Kultur ein Stück weit wiederbelebt werden.

Den Menschen mit einer Behinderung, die der FED des DRK im Landkreis Northeim betreut, hat es viel Freude bereitet, sich auf diesem Weg an der Bewältigung der Corona-Pandemie zu beteiligen. Ferdinand (17 Jahre alt) bringt es mit seinem Kunstwerk auf den Punkt: »Corona hör auf« – steht da über dem Gemalten klar und deutlich als Botschaft von ihm zu lesen. Der autistische Junge lebt mit seiner Familie in Volpriehausen und nimmt verschiedene Angebote des FED wie beispielsweise die Einzelbetreuung wahr. Gerade Menschen mit Behinderungen stellt die Corona-Pandemie vor besondere Herausforderungen, so können viele von ihren seither kaum noch auf Sozialkontakte treffen. Vor der Corona-Pandemie traf sich Ferdinand auch mit Gleichgesinnten bei Gruppentreffen des FED, das waren seine sozialen Kontakte außerhalb seiner Familie. Gerade diese Angebote fehlen aktuell nicht nur Ferdinand, sondern auch vielen anderen Menschen mit Behinderungen, die durch den FED begleitet werden.

Reußner: »Ich bedanke mich bei allen kleinen und großen Künstlern und ihren Familien. Schön, dass mit den bunten Bildern im Corona-Impfzentrum nun nicht nur Farbe, sondern auch ein bisschen Abwechslung, Vielfalt und Freude einkehren kann.« Die Ausstellung wird bis auf Weiteres in der Stadthalle Northeim für alle diejenigen zu sehen sein, die zu den zu Impfenden gehören.

Über das Impfzentrum: Der DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim hat zum Jahreswechsel 2020/21 in der Northeimer Stadthalle unter der Leitung von Frank Beckmann, Kreisbereitschaftsleiter beim DRK, und Lutz Kappel, Sachgebietsleiter für Katastrophenschutz und Großschadensereignisse beim DRK, das Impfzentrum für den Landkreis Northeim eingerichtet. Entsprechend der vorgegebenen Priorisierung werden nun erste Personen – aktuell vorwiegend medizinisches Fachpersonal – dort geimpft. Parallel gibt es über weitere Wohlfahrtsverbände mobile Impfteams, die bereits in ersten Altenheimen Pflegepersonal und Bewohnerinnen und Bewohner impfen.red

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