Landkreis fördert Wildkatzenkorridore

Landkreis. Mit rund 32.000 Euro förderte der Landkreis Northeim in diesem Frühjahr in sieben Bereichen der Feldmark von Einbeck, Lüthorst, Kuventhal, Andershausen, an der Ilme und am Krummen Wasser Heckenpflanzungen mit 4100 Büschen und Baumgruppen. Dies wird bedrohten, scheuen Arten wie Wildkatze und Luchs, den Zeigerarten intakter Lebensräume, das Durchstreifen offener Landschaft ungestört ermöglichen. Diese linienhaften, artenreichen Strauch- und Trittsteinbiotope bieten zahlreichen Tier-und Vogelarten Schutz, Lebensraum und sichere Durchwanderungsmöglichkeit. Sie verbinden und vernetzen verstreut liegende Lebens­räume. Ohne diesen Biotopverbund führt eine vielerorts starke Verinselung zu inner- und ­zwischenartiger genetischer Verarmung, zum Aussterben wandernder Arten.

Zum Schutz gegen Wildverbiss wurden zwei Heckenbereiche auf einigen hundert Metern für wenige Jahre mit einem Rehwildzaun versehen. Der Wert einer Hecke beschränkt sich nicht nur auf den Arten- und Lebensraumschutz. Vielmehr bewirken Hecken einen Wind- und Erosionsschutz und sind Schatten-, Sauerstoff- und Feuchtigkeitsspender. Neuerliche Bodenuntersuchungen belegen ihre bodenverbessernde Humusanreicherung und CO2 – Speicherung. Die Schönheit blühender, bunter, Früchte tragender Hecken sind erfreuende Kontrapunkte in einer oft ausgeräumten Landschaft, so der Naturschutzbeauftragte Gert Habermann.

Die finanzielle Förderung dieser Naturschutzprojekte durch den Landkreis erfolgt aus dem Topf für Ausgleich und Kompensation bei Eingriffen in Natur und Landschaft. Für Anregung und Wünsche gleicher oder ähnlicher »Naturschutzprojekte« können die Naturschutzbeauftragten des Landkreises oder die Untere Naturschutzbehörde Northeim direkt kontaktiert werden. Das Foto zeigt einen Biotopverbund zwischen Wald und landwirtschaftlichen Nutzflächen durch Anpflanzung von Hecken.oh