Lebensretter für Nadja gesucht

Leukämiepatientin aus Hohnstedt benötigt Stammzellenspende | Aktion im Dorf

Für die 35-Jährige Nadja aus Hohnstedt wird dringend ein passender Stammzellenspender gesucht.

Hohenstedt. Nur mit Hilfe einer Stammzelltransplantation hat Nadja eine Chance, zu überleben und ihre Kinder aufwachsen zu sehen. Um sie zu retten, suchen Familie und Freunde einen »genetischen Zwilling« für die zweifache Mutter aus Hohnstedt. Gemeinsam mit der Stefan-Morsch-Stiftung starten sie einen bundesweiten Aufruf, sich online als Stammzellspender für Nadja und andere Betroffene zu registrieren.

Nadja und ihr Mann freuten sich auf die Geburt ihres zweiten Kindes. Doch noch im Kreißsaal wurde der besondere Tag zum Alptraum: Bei Nadja wurde Leukämie festgestellt. Die Nachricht über die lebensbedrohliche Diagnose war ein großer Schock. Ihre enge Freundin Melanie Gebel-Natge erzählt: »Vor wenigen Wochen war unsere größte Sorge, ein passendes Geschenk zur Geburt der kleinen Hannah zu finden. Jetzt haben wir schreckliche Angst um Nadja.« Elisabeth Knötig ergänzt: »Wir möchten sie einfach zurück! Wir brauchen sie, und besonders ihre Familie braucht sie.«

Gemeinsam mit Paula Mönkemeyer und Tina Fricke möchten sie ihrer Freundin helfen, denn Nadja kann nur geheilt werden, wenn es eine Stammzellspenderin oder einen Stammzellenspender mit den gleichen genetischen Gewebemerkmalen gibt. Trotz intensiver weltweiter Suche konnte noch kein geeigneter »genetischer Zwilling« gefunden werden.

Doch die Zeit drängt, es ist wichtig, so schnell wie möglich einen passenden Lebensretter zu finden. Deshalb bitten die Unterstützerinnen die Bevölkerung dringend, sich bei der Stefan-Morsch-Stiftung als potenzieller Stammzellspender zu registrieren: »Je mehr Menschen mitmachen, umso größer ist die Chance, dass Nadja gerettet wird.« Sich online zu typisieren, ist ganz einfach: Unter www.stefan-morsch-stiftung.de muss man ein paar kurze Fragen beantworten und seine Kontaktdaten angeben. Im Anschluss bekommt man ein Entnahme-Set für eine Speichelprobe per Post. Diese Probe sendet man dann kostenfrei wieder zurück.

Susanne Morsch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung, betont: »Als mein Bruder Stefan in den 80er Jahren an Leukämie erkrankte, habe ich es als Mädchen selbst erlebt und seither bei vielen Erkrankten und ihren Familien: Eine Krebserkrankung reißt Betroffenen und Angehörigen buchstäblich den Boden unter den Füßen weg.« Seit der Geburt von Tochter Hannah und der Diagnose konnte die 35-jährige Hohnstedterin das Krankenhaus nicht verlassen. Besonders der dreijährige Henry vermisst seine Mutter sehr, obwohl Nadjas Ehemann versucht, den Alltag aufrecht zu erhalten. Susanne Morsch erläutert: »Die Anteilnahme von Mitmenschen gibt betroffenen Familien Kraft und das Gefühl, nicht allein zu sein.« Die Stiftung mit Sitz im rheinland-pfälzischen Birkenfeld ist Deutschlands erste Stammzellspenderdatei. Seit mehr als 35 Jahren setzt sich die gemeinnützige Organisation dafür ein, für jeden Leukämiekranken eine passende Spenderin oder einen passenden Spender zu finden. Darüber hinaus hilft sie, wenn Betroffene und ihre Familien durch die Krankheit in finanzielle Not geraten sind.

Weitere Informationen über Typisierung und Stammzellspende erhält man telefonisch unter 0800/7667724 oder unter www.stefan-morsch-stiftung.de.
Eine direkte Typisierung ist möglich am Sonntag, 12. Juni, von 12 bis 17 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Edesheim. Mitmachen können Erwachsene von 18 bis 40 Jahren. Wer älter ist als 40 Jahre, kann sich auch aufnehmen lassen, nur dann übernimmt die Stiftung nicht die Kosten der Typisierung von rund 40 Euro. Hierfür stehen aber Spenden zur Verfügung.oh

Region

Unterschlagung im Kirchenkreis

Bürgerbeteiligung zur Ilme