Nicht zu lange warten, wenn man Hilfe braucht

Dorfassistentin Jutta König: Tätigkeit ist ihr ein Herzensanliegen | Lebensqualität für Ältere zuhause erhalten

Rechtzeitig Kontakt knüpfen, um Unterstützung zu finden: Dorfassistentin Jutta König, inzwischen in zehn Ortschaften im Einsatz, kann im Gespräch mit Senioren Ideen entwickeln und Ansprechpartner vermitteln, damit Ältere länger und besser in den eigenen vier Wänden zurecht kommen.

Region. Eine Dorfassistentin kann eine wichtige Unterstützung für ältere Menschen sein. Wer nicht mehr alle allein zurecht kommt, kann Hilfe erhalten – und sollte sie auch annehmen. Am 1. Juni 2015 ist ein Dorfassistentinnen-Projekt für mehrere Ortschaften ins Leben gerufen worden; deren Kreis ist nun um Orxhausen erweitert worden.

»Als Dorfassistentin sehe ich meine Aufgabe darin, die Lebensqualität für älter werdende Menschen im eigenen Zuhause zu erhalten, solange es geht«, stellt Jutta König fest. »Mein Tun wurzelt dabei für mich in der früheren Arbeit der Gemeindeschwester und der Dorfhelferin.« Die Tätigkeit ist ihr eine Herzensangelegenheit. »Nach meiner bisherigen Erfahrung warten viele Seniorinnen und Senioren aber doch bis zuletzt, bis es wirklich nicht mehr geht, oder sie zwingen sich allein durch eine Notsituation, bevor sie Kontakt mit mir aufnehmen und ihre Situation schildern«, berichtet sie aus ihrer Tätigkeit. Häufig sei der Leidensdruck dann schon sehr hoch. Sie möchte deshalb alle Älteren einladen, sie auch bei vielleicht vorhandener Scheu und Unsicherheit anzurufen, wenn es ein Problem gibt.

»Zuallermeist gelingt es durch diesen Kontakt und einen Hausbesuch, wenn er gewünscht ist, sehr leicht, ein Stück Klarheit zu finden.« Gemeinsam sorge das dann schon für einen ersten Schritt, der in der persönlichen Situation weiterhelfen könne. Und auch wenn die Hemmschwelle bei vielen sehr hoch sei, Hilfe anzunehmen: »Das hätte ich eher machen sollen«, diese Reaktion erreiche sie dann hinterher immer wieder, so die Erfahrung von Jutta König. Es sei einfach zu wenig bekannt, auf welche Weise man sich Unterstützung holen könne.

Den Kontakt zu den Senioren stellt die Koordinatorin unter anderem über die Mithilfe von Kirchengemeinde, Kirchenvorständen oder Pfarrern her, aber auch über Ortsvorsteher oder Ortsbürgermeister.

Als Dorfassistentin vermittelt sie Hilfe für den Umgang mit Behörden und Formularen, für Fahr- und Einkaufsdienste, für Haushaltshilfen oder Unterstützung im Garten, aber auch, wenn es um eine Pflegestufe geht. Gerade dies sei häufig ein Schlüssel, um eine gute Lösung für den Verbleib in den eigenen vier Wänden zu finden.

Mitunter seien es die kleinen Aufgaben des Alltags, die früher leicht von der Hand gingen, die inzwischen aber zum großen Problem geworden seien – und für die es doch häufig einfache Lösungen geben könne. Als »Lotsin« kann Jutta König auf unterschiedliche Hilfsmöglichkeiten hinweisen, gemeinsam können Ideen entwickelt werden. Aber ihr Angebot muss bei den Betroffenen bekannt sein und von ihnen genutzt werden. Für viele ist es dabei schon gut zu wissen, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein da stehen, sondern dass sie eine Ansprechpartnerin haben.

Zu erreichen ist die Dorfassistentin jeden donnerstag von 8 bis 14.15 Uhr unter der Telefonnummer 01575/­3887308 oder per E-Mail an Dorfassistentin-Koenig@t-online.de.ek/ic

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