Noch viele »schwarze Schafe«: Heute ist Rauchmeldertag

Northeim. Sie hängen unscheinbar an der Decke, piepen im Ernstfall lautstark – und retten auch im Landkreis Northeim immer wieder Leben: Rauchmelder. Anlässlich des bundesweiten Rauchmeldertages am heutigen Freitag erinnert die Kreisfeuerwehr Northeim gemeinsam mit der Initiative »Rauchmelder retten Leben« daran, wie wichtig die kleinen Geräte im Kampf gegen die tödliche Gefahr durch Brandrauch sind. Auch wenn die gesetzliche Pflicht zur Ausstattung von Wohnräumen mit Rauchmeldern inzwischen in allen 16 Bundesländern gilt, ist noch nicht jeder Haushalt entsprechend geschützt. Besonders Eigentümer von selbstgenutztem Wohnraum bleiben hinter der gesetzlichen Ausstattungspflicht zurück: Während laut aktueller Studie rund 92 Prozent der Mieter über Rauchmelder verfügen, sind es bei Eigentümern nur etwa 77 Prozent. »Wer auf Rauchmelder verzichtet, setzt sich und seine Familie einem vermeidbaren Risiko aus«, warnt Jan-Eric Loy, Brandschutzerzieher der Kreisfeuerwehr Northeim. Besonders nachts, wenn der Geruchssinn schläft, bleibt im Brandfall oft nur wenig Zeit zur Flucht. »Nicht das Feuer, sondern der Rauch ist die größte Gefahr – und der macht keinen Unterschied zwischen Eigentümern und Mietern«, so Loy weiter.

Ein weiteres Problem: Viele Rauchmelder in deutschen Haushalten erreichen in diesen Jahren ihr technisches Lebensende. »Rauchmelder müssen nach zehn Jahren ausgetauscht werden. Wer sein Gerät 2015 installiert hat, sollte jetzt handeln«, sagt Loy. Moderne Rauchmelder können deutlich mehr als früher: Sie sind vernetzt, erkennen Kohlenmonoxid und können Fluchtwegbeleuchtung aktivieren oder eine Warnmeldung aufs Handy senden. Die Feuerwehren und das Schornsteinfegerhandwerk unterstützen die Kampagne »Rauchmelder retten Leben« bereits seit 25 Jahren als verlässliche Partner. Gemeinsam tragen sie die lebenswichtige Botschaft in die Haushalte – auch im Landkreis Northeim. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Einsätze, bei denen ganze Familien durch die piependen Rauchmelder geweckt wurden und so dem Brandrauch entkommen konnten. Die Kreisfeuerwehr ruft deshalb alle Eigentümer auf, ihre Rauchmelder-Ausstattung zu überprüfen – gerade in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren. Weitere Informationen, Checklisten und Beratungsmöglichkeiten bietet die Website www.rauchmelder-lebensretter.de. »Denn im Ernstfall bleiben oft nur 120 Sekunden zur Flucht – Rauchmelder verschaffen einem genau diese Zeit«, so Brandschutzerzieher Jan-Eric Loy.oh

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