Rund 50 Unwetter-Einsätze bis Dienstagabend

Feuerwehren im Landkreis nach Starkregen in vielen Bereich gefordert | Wasser auf Straßen und in Kellern

In Edemissen musste die Feuerwehr nach den Wassermassen zur Hilfeleistung auf einem landwirtschaftlichen Betrieb ausrücken.

Landkreis. Rund 50 Einsatzstellen haben bis in den Dienstagabend den Einsatz der Feuerwehren im Landkreis Northeim gefordert. Mehr als 30 Liter Regen pro Quadratmeter waren stellenweise innerhalb von nur einer halben Stunde gefallen.

Die Feuerwehren mussten ab 15.42 Uhr unter anderem in den Stadt- und Gemeindegebieten Uslar, Dassel, Einbeck, Northeim, Bodenfelde und Kalefeld teils bis zu einem halben Meter unter Wasser stehende Keller leerpumpen. In Northeim wurde ein Gebäude durch Sandsäcke geschützt, mehr als ein Dutzend Keller galt es, leerzupumpen. Im Stadtgebiet Moringen hat man unter anderem die Kooperative Gesamtschule nicht nur vom Wasser im Keller befreit, sondern auch aufgrund weiterer, für den Abend vorhergesagten starken Regenfälle das Gebäude mit Sandsäcken abgesichert.

In verschiedenen Bereichen des Landkreises waren zwischenzeitlich ganze Straßen, darunter auch Bundesstraßen, wie etwa in Höckelheim, überflutet. Hier ging es nur noch im Schritttempo voran. Stellenweise flogen bei Anwohnern, die sich selbst mit Pumpen helfen wollten, die Sicherungen raus. »Wir warnen vor den Gefahren, die mit Strom in volllaufenden Kellerräumen, insbesondere in älteren Gebäuden entstehen können«, sagt Konstantin Mennecke, Sprecher der Kreisfeuerwehr.

Darüber hinaus lief das Tagesgeschäft für die Feuerwehren weiter. In Hardegsen etwa fiel die Technik in einem Auto aus: Die Fahrerin war plötzlich im Fahrzeug eingeschlossen. Die Feuerwehr konnte das Auto ohne Beschädigungen öffnen und die Frau befreien.
»Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, die Rückstauklappen in ihren Kellern für die aktuelle Unwetter-Saison zu überprüfen und bei derart schweren Gewittern Aufofahrten zu vermeiden. Unsichtbare Hindernisse, beispielsweise aus der Verankerung gedrückte Gullideckel, können zur Gefahr werden. Zudem besteht bei Gewitter mit Sturm die Gefahr umstürzender Bäume«, warnt Mennecke.

Neben den Feuerwehren und dem THW Northeim waren zudem die Polizei, die Straßenmeistereien und der Notfallmanager der Deutschen Bahn im Einsatz.lpd