»Jetzt kann der Wald wachsen«

Schüler der Haupt- und Realschule Kreiensen und der Grundschule Kreiensen/Greene feierten 4.074 Bäume

4.074 Bäume gepflanzt: Die Schüler der Haupt- und Realschule Kreiensen und der Grundschule Kreiensen/Greene können stolz auf sich sein.

Einbeck/Kreiensen. Die Schüler der Haupt- und Realschule Kreiensen und der Grundschule Kreiensen/Greene können mächtig stolz auf sich sein; denn im Rahmen ihres Schulwald-Projekts, zu dem in der vergangenen Woche offiziell durch die Vertragsunterzeichnung der Startschuss fiel, haben die Schüler sich mächtig ins Zeug gelegt und jetzt an zwei Tagen 4.074 Bäume gepflanzt.

Das Schulwald-Gelände ist rund zwei Hektar groß, es befindet sich im Gebiet »Auf dem Bühl« an der Ilme in Einbeck. »Die Schüler haben mit viel Freude, viel Engagement und viel Herzblut gearbeitet«, bestätigte der Stiftungsdirektor »Zukunft Wald« der Landesforsten, Franz Hüsing.

Die Grundstücksflächen gehören der Stadt Einbeck. Eine Kooperationsvereinbarung wurde zwischen der Stadt, den beiden Schulen und der Stiftung »Zukunft Wald« der Niedersächsischen Landesforsten.geschlossen. Die Schulen übernehmen für den entstehenden Wald die Verantwortung für die nächsten 30 Jahren. Auf dem Gelände sollen insgesamt etwa 4.500 Bäume stehen; neben dem Auewald wird es auch einen Bereich für Streuobst geben. »Ein Wald, der euch gehört, das ist ein riesiges Geschenk«, so Stiftungsdirektor Hüsing.

Für die Arbeit im künftigen Schulwald hatte er eine mobile Klimastation im Gepäck, die er Schulleiter Sascha Schill stellvertretend für beide Schulen übergab. Der Koffer enthält Messgeräte im Wert von 3.000 Euro, mit denen sich klimarelevanten Daten erfassen lassen. Ralf Buberti, Leiter des Fachbereichs Bauen und Umwelt beim Landkreis Northeim, wünschte den Schülern, dass sie durch den Wald lernen, die Natur zu spüren und zu erleben: »Durch dieses grüne Klassenzimmer soll sich graue Theorie in spannende Momente verwandeln.« Besonders bedankte sich Franz Hüsing bei Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

»Der Landkreis Northeim hat niedersachsenweit mit Abstand die meisten Bäume gepflanzt. Dass wir heute den achten Schulwald vereinbaren konnten, haben wir auch dem Engagement der Landrätin zu verdanken.« Es wurden Eichen, Traubenkirschen, Winterlinden, Hainbuchen und verschiedene Streuobstbäume gepflanzt, immer in Kreisen angeordnet, sodass sich die Natur beim Wachsen selbst helfen könne.

Wichtig sei, dass die Kinder hier lernten, sich zu interessieren, und aber auch, dass der Wald wichtig sei für das Ökosystem und ein gutes Klima, so Hüsing. Und die Schüler waren nicht nur mit Herzblut dabei, wie er feststellte, sondern einige Mädchen hätten sogar die Idee gehabt, ein paar Eichen in Herzform zu pflanzen.

Das Projekt musste durch die vorhandene feuchte Auelandschaft dem Standort angepasst werden, da es hier schon zu Überschwemmungen kommen könne. »Ich hoffe, dass es nicht nur den Schülern, sondern auch den Pädagogen eine Herzensangelegenheit bleibt«, betonte Hüsing. Am Mittwochmittag war die Pflanzaktion beendet, sodass in Anwesenheit von Einbecks Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek, der Schulleiterin der Grundschule Kreiensen/Greene, Bettina Ackermann, und des Schulleiters der Haupt- und Realschule Kreiensen, Sascha Schill, ein Gruppenfoto mit Schülern, Lehrern und allen Beteiligten gemacht werden konnte.

Gefördert wird das Projekt von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung, dem gemeinnützigen Verein »Prima Klima« und von der »Stiftung Wald«. Großen Anteil am Projekt hat auch Gert Habermann als ehrenamtlicher Kreis-Naturschutzbeauftragter des Landkreises Northeim, der im Vorfeld die Fläche ausgesucht und den Plan aufgestellt hat und der das Projekt leitet.

Mit diesen beiden Schulen werden dann niedersachsenweit über 100 Schulen an Schulwaldprojekten beteiligt sein. Über 40.000 Schüler haben bisher ihren eigenen Wald angelegt und sind für ihn verantwortlich. In Zeiten der Naturentfremdung können Kinder und Jugendliche so hautnah in der Natur erfahren, welche lebenswichtigen Funktionen der Wald für Pflanzen, Tiere und Menschen übernimmt.Herma Niemann/lpd

Region

Bürgerbeteiligung zur Ilme