Ziel: Wirtschaft und Wissenschaft stärker verzahnen

Start der SNIC-Technologieberatung zur besseren Vernetzung bei Innovationen und Projektentwicklungen

Über den Start der Technologieberatung des SüdniedersachsenInnovationsCampus freuten sich (von links) M. Wuderling-Weilbier, R. Köhler, Professor Dr. K. Bizer, Dr. D. Tomowski, A. Klinkert Kittel, S. Wolfgang, M. Albrecht, Dr. U. Witt und U. Haufe.

Region. Mit aktiver Technologieberatung wollen die Landkreise Northeim und Göttingen sowie die Stadt Göttingen die Kooperation und Kommunikation zwischen Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie Hochschulen fördern. Geschulte Berater sondieren Innovationspotenziale und ermöglichen Zugang zu wissenschaftlich-technischem Wissen. Im Anschluss wird die Umsetzung der angedachten Projekte begleitend ungestüzt.
Projektpartner und Koordinatoren stellten jetzt die Technologieberatung im Rahmen des SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) im Einbecker PS.SPEICHER vor. Zu den beteiligten Personen zählten Landrätin Astrid Klinkert Kittel, Rolf-Georg Köhler, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Detlev Barth und Ursula Haufe von der Wirtschaftsförderung der Region und Stadt Göttingen, Professor Dr. Kilian Bizer, Georg-August-Universität Göttingen, Matthias Wunderling-Weilbier, Landesbeauftragter des Amts für regionale Landesentwicklung, Dr. Ulrike Witt, Leiterin vom Projektbüro Südniedersachsen, sowie Mascha Albrecht, Leiterin der SNIC-Geschäftsstelle in Göttingen.

Viele Unternehmen entwickeln Ideen, doch wissen sie nicht, wie sie sie realisieren können, erklärte Klinkert-Kittel, mit der Technologieberatung stehe ihnen jetzt ein gutes Hilfsmittel zur Verfügung. Innovationen in Prozessen, Produkten und Dienstleistungen seien durch gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und den Hochschulen möglich. Auf viele Projekte freut sie sich, da es großes Potenzial und Interesse gebe. Bei einer Unternehmensbefragung im Landkreis äußerten zehn Prozent den Wunsch, technologisch beraten zu werden.

Eine gute Zusammenarbeit gebe es in der Region zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden, lobte Wunderling-Weilbier, man sei auf einem guten Weg, auch mit dem Südniedersachsenprogramm. Es umfasse verschiedene Handlungsfelder, ein zentraler Baustein sei SNIC. Das Projekt der Technologieberatung laufe vier Jahre, 50 Prozent der Ausgaben werden durch ERFE-Fördermittel gedeckt. 90 Prozent der Kofinanzierung übernehme dank zusätzlicher Fördertöpfe das Land Niedersachsen. Für den Landkreis Northeim fallen anteilig nur jährlich 3.000 Euro für Projektbegleitung und 16.000 Euro für das Projektbüro an.

Oberbürgermeister Köhler lobte die gute Kommunen übergreifende Kooperation sowie die mit den Universitäten und der operativen Ebene. Eine gute Basis sei geschaffen, um durch aktives Handeln neue Ideen auf den Markt zu bringen, ein »Bündel an Maßnahmen« einzuleiten sowie viel Mehrwert für Bürger und Region zu schaffen.

Um Synergien und Zugänge zu den Hochschulen nachhaltig zu schaffen, sei das Projekt Bestandteil von SNIC, erklärte Professor Dr. Kilian Bizer. Die Universität Göttingen, die HAWK, die TU Clausthal und die Private Hochschule Göttingen, die Handwerkskammern sowie die Wirtschaftsförderung der Landkreise Göttingen, Northeim, Goslar und Holzminden und die der Stadt Göttingen arbeiten zusammen. Die Aktivitäten werden von der gemeinsamen Geschäftsstelle in Göttingen, die in der Südniedersachsenstiftung angesiedelt ist, koordiniert.

Der SNIC umfasse drei modularisierte Arbeitsfelder: Wissenstransfer und Fachkäftebindung, Innovationsscouting und Technologietransfer sowie Innovationsakademie und Gründungsunterstützung. Die Technologieberatung zähle zum zweiten Bereich - wie auch die Scouts mit den Transferleistungen zu den Hochschulen. Sie eruieren und bewerten Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Einrichtungen auf ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit. Dank des regelmäßigen Austauschs mit den Technologieberatern können Unternehmen gezielt relevante Informationen zum regionalen Forschungspotenzial erhalten. Durch verstärkte Kooperationen, Innovationsanreize, unterstützende Prozessbegleitungen sowie dem Offerieren von Chancen und Möglichkeiten wie bei Fachtagungen, Praxisforen oder Unternehmensrunden wolle man auch versuchen, Fachkräfte verstärkt in der Region zu halten. An Gründung interessierte Personen erhalten ebenso Förderung wie Menschen, die innovative Ideen oder Ansätze haben.

Ziel sei, so Detlef Barth, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung der Region Göttingen (WRG), und Ursula Haufe, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (GWG) der Stadt Göttingen, unternehmensrelevante Erkenntnisse aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen den Unternehmen der Region zur Verfügung zu stellen. Die Technologieberater bilden Bürogemeinschaften mit den Wirtschaftsfördereinrichtungen. Dies ermögliche eine enge Kooperation, den Aufbau eines regionalen Netzwerkes sowie die Nutzung des gemeinsamen Marketings. Die Generierung von regionalen Unternehmenskooperationen sei ebenfalls möglich.

Mit dem Technologietransfer erreiche man neue Dimensionen, sagte Barth. Der Ansatz wurde schon probiert, doch fehlten die finanziellen Mittel, um nachhaltig agieren zu können. Durch die Kooperationen, die langfristigen Projektdauer und die Erfahrungen der Wirtschaftsförderung der Region Goslar (WiReGo), die die Technologieberatung schon erfolgreich praktiziere, gebe es viele Chancen, um Wissenschaft und Technik besser zu verzahnen.
Ähnlich sah es Haufe. Bisher wurde punktuell agiert, jetzt sei eine systematische Vorgehensweise möglich. Ausgehend von einer guten Basis samt besserer personeller Resscourcen könne man vieles erreichen. Innovationspotenzial sei vorhanden; die Region habe Stärken, diese seien gezielt zu nutzen. Wie im Landkreis Northeim gebe es auch in Göttingen eine große Nachfrage nach Technologieberatung. Viele Unternehmen haben schon Interesse bekundet.

Dr. Daniel Tomowski von der WiReGo erklärte, dass es bei der Betreuung der Unternehmen verschiedene Stufen gebe. Zuerst analysiere der Technolieberater die betriebliche Situation und den individuellen Innovationsbedarf, dann weise er auf mögliche Kooperationen mit Forschungseinrichtungen hin. Bei den kostenfreien Gesprächen sowie der Projektentwicklung und Prozessbegleitung werde der Berater immer von Wirtschaftsförderern unterstützt.

In der zweiten Stufe folge die qualifizierte Beratung, teilte Dr, Tomowski mit, samt der Kontaktherstellung zu Experten und möglichen Partnern. Die weitreichende Fördermittelrecherche für Forschungs- und Entwicklungsprojekte werde ebenfalls fördern begleitet wie Antragstellung und Durchführung. Der Technologieberater agiere als Moderator und Motivator während des gemeinsamen Projektes.

Ansprechpartner für die Technologieberatung beim Landkreis Northeim ist Stefan Wolfgang, Telefon 05551/708730, E-Mail swolfgang@landkreis-northeim.de, sowie überregional Mascha Albrecht in der SNIC-Geschäftsstelle in Göttingen, E-Mail mascha.albreicht@snic.de, oder die Wirtschaftsförderung der Region Göttingen, Delev Barth, Telefon 0551/99954980, E-Mail detlev.barth@wrg-goettingen.de.
Allen Anwesenden freuten sich über den Auftakt der Technologieberatung. Durch die Bündelung der gemeinsamen Kräfte könne man viel erreichen sowie Innovationen, Ideen, Projekte und Prozesse nachhaltig vorantreiben.mru

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