Burgturnier

Dubbeldam und »Simon« gewinnen die Goldene Peitsche in Nörten-Hardenberg Spannender Wettkampf sieht einen strahlenden Sieger aus den Niederlanden / Viele Hochkaräter scheiden bereits im Umlauf aus / Denise Sulz überraschend Dritte

Der Niederländer Jeroen Dubbeldam hat den Preis der Gräflich Hardenberg’schen Korn­brenne­rei und des Glaswerkes Ernstthal in Nörten-Hardenberg gewonnen und somit die Goldene Peitsche errungen.

Nörten Hardenberg. »Der Preis bedeutet mir sehr viel«, freute sich Dubbeldam, der auf »Simon« als einziger Reiter sowohl im Umlauf als auch im Stechen fehlerfrei blieb und somit vollkommen verdient zum Sieger gekürt wurde. Zum Olympiasieg von Sydney 2000 und seinem Doppel-Weltmeistertitel von 2006 fügte er nun auch die Goldene Peitsche zu seinen vielen Auszeichnungen hinzu.

Das hochkarätig besetzte Starterfeld dünnte sich schnell aus. Bei wechselnden, teilweise widrigen Witterungsbedingungen, erreichten weder Vorjahressiegerin Anna-Maria Jakobs noch Holger Wulschner, die sich beide bereits zweimal in die Siegerliste eintragen konnten, das Stechen und verpassten somit die Chance, die Goldene Peitsche mit nach Hause zu nehmen. Wulschner riss mit »Cefalo« das letzte Hindernis, Jakobs und »Georgenhof’s Lausejunge« kamen mit dem schwierigen Parcours überhaupt nicht zurecht und verbuchten gleich drei Abwürfe. Dem Weltranglistenzweiten Marcus Ehning auf »Leconte« war das Glück trotz einer hervorragenden Zeit nicht hold, ihm wurde wie vielen anderen Reitern das letzte Hindernis zum Verhängnis, an dem er sich vier Strafpunkte einfing.

Lediglich neun von 47 Startern konnten sich für das Stechen in dem extrem spannenden, hochklassigen Wettkampf qualifizieren. Auf dem nun verkürzten Kurs zeigte nur der spätere Sieger mit »Simon« einen fehlerfreien Ritt und legte mit 44,89 Sekunden eine gute, wenn auch nicht überragende Zeit vor. Lauren Hough aus den USA forcierte bei ihrem Durchgang auf »Casadora« zu stark, trotz der absoluten Bestzeit von 43,51 Sekunden blieb ihr nur der zweite Gesamtrang: Sie scheiterte am letzten Sprung und sammelte vier Strafpunkte. Den dritten Platz belegte völlig überraschend die erst 22-jährige Denise Sulz mit »Acara« in 44,28 Sekunden mit ebenfalls vier Strafpunkten.  Vierter wurde der Ägypter Karim El Zoghby auf »Uleika«, den fünften Platz errangen Lars Nieberg und »Lord Luis«. Dubbeldams Landsmann Vincent Voorn belegte mit »Gestion Priamus« Rang sechs, Siebte wurden Pascal Levy und »Monark« aus Spanien. Den achten Platz erreichte Alois Pollmann-Schweckhorst auf »Chacco-Blue«, den letzten Platz im Stechen erreichte Hans-Thorben Rüder auf »Orlanda«.

Dubbeldam lobte abschließend die »tolle Kulisse«, als ihm Carl Graf von Hardenberg die Goldene Peitsche überreichte. Die Begeisterungsstürme von den ausverkauften Schlosstribünen bewegten den Gewinner sichtlich, der wegen seiner »braven Zeit« lange zittern muss­te, wie er zugab. »Im Stechen wird ›Simon‹ oft zu hektisch. Es hat geklappt, etwas davon herauszunehmen. Ich bin einfach nur glücklich«, betonte Dubbeldam. Er ist durch den Sieg auch für das Masters-League-Finale qualifiziert.

Auch Michael Stich, ehemaliger Weltklasse-Tennisspieler und Wimbledon-Sieger, war nach Nörten-Hardenberg gekommen, um den Reit-sport zu genießen. 1994 rief er die Michael-Stich-Stiftung ins Leben, die sich für HIV-infizierte und an Aids erkrankte Kinder einsetzt. Während der Siegerehrung nahm er einen Scheck über 10.000 Euro vom Rotary-Club Northeim-Einbeck für die ehrenamtliche Arbeit seiner Stiftung entgegen. Stich warb für die Notwendigkeit, den »Opfern des HIV-Virus zu helfen, die am wenigs­ten für ihre Krankheit verantwortlich sind: den betroffenen Kindern.«

tc

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