Sport

Herausforderungen stehen bevor

LSB im Gespräch mit KSB und Vereinen | mögliche Beitragserhöhungen

Die Uslarer Vereinsvertreter Mario Renneberg (links) und Jörg Grabowsky (Mitte) verdeutlichen dem Vorsitzenden des LSB Niedersachsen, Reinhard Rawe, die lokalen Herausforderungen.

Northeim. Regelmäßig besuchen hochrangige Vertreter des Landessportbundes (LSB) die 17 Sportregionen in Niedersachsen. Kürzlich kamen Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe und der Sprecher der Sportbünde, Michael Koop zum Kreis-Sportbund Northeim-Einbeck (KSB).

Mit dabei waren neben den haupt- und ehrenamtlich wirkenden KSB-Mitarbeiternauch Mitglieder des Hauptausschusses: Reinhold Gronemann (TSV Fürstenhagen), Jörg Grabowsky (SC Schoningen) und Mario Renneberg (Tuspo Verliehausen). Ziel ist der zwanglose Austausch, um sich gegenseitig kennenzulernen.

Sachlich und kompetent war der Vortrag des LSB-Vorsitzenden, der die anstehende Abstimmung über die Beitragserhöhungen erläuterte. Ausführlich wurde über die grundsätzliche Absicht und die Höhe der Anpassung diskutiert. Rawe verdeutlichte die Abhängigkeiten des LSB-Haushaltes von äußeren Faktoren wie allgemeine Preissteigerungen, steigende Energiekosten, angekündigte Erhöhung des DOSB- Mitgliedsbeitrage oder Personalkostensteigerungen, und er stellte die Hintergründe und Zusammenhänge des LSB-Haushaltes vor.

Die Vorgaben des Niedersächsischen Sportfördergesetzes erläuterte er sowie die Verordnung Sport als Förderungsvoraussetzungen für den Erhalt von Mitteln aus der Finanzhilfe. Die Sportorganisation hat angemessene Eigenmittel zu erheben. Die Mehreinnahmen aus der letzten Beitragsanpassung seit 2015 wurden zur Finanzierung der Personalkosten, zur Unterhaltung der Liegenschaften sowie zur Finanzierung der sonstigen Preissteigerungen verwendet. In den kommenden Jahen wird mit steigenden Kosten gerechnet.

Herausforderungen nehmen zu und werden komplexer. Gesamtgesellschaftliche Entwicklungen und Erwartungshaltungen der Politik machen es unabdingbar, sich in Themenfeldern wie Integration, Inklusion, demografischer Wandel, Prävention von Gewalt und Extremismus, Sucht- und Dopingprävention zu engagieren. Präsidium und Vorstand empfehlen eine Anpassung des Jahresbeitrages ab Januar 2020.

Zudem will man die Mindestbeiträge der Sportbünde ebenfalls anheben. In der anschließenden Diskussion wurden unterschiedliche Standpunkte deutlich. Schatzmeister Heinz Schwingel brachten wenig Verständnis auf, dass der KSB gezwungen wurde, seine Rücklagen zurückzufahren und die Beiträge der Mitgliedsvereinen zukünftig zu erhöhen. Aus seiner Sicht werden Mehreinahmen nicht unbedingt benötigt.

Pragmatische Lösungen hatten KSB-Vorstizender Heinz Jürgen Ehrlich und Stellvertreter Gerhard Haupt parat, im Fall der Erhöhung wollen sie das Geld wieder an die Vereine als Investitionszuschüsse ausschütten. Einen anderen Blickwinkel nahmen Jörg Grabowsky und Mario Renneberg ein.

Sie haben Verständnis für die politischen Zwänge des LSB und dankten dem LSB-Vorstand für den Vortrag und das beherzte Engagement. Jedoch stehen die Vereine vor grundlegenden und existentiellen Problemen. Kleiner Gruppierungen müssen ernsthaft rechnen, wie sie den Heizöltank für den Winter füllen können. »Wir brauchen Übungsleiter, Trainer und auch Menschen, die lieber Sport treiben als Fernsehen«, sagten Renneberg und Grabowsky.

»Zudem müssen wir uns neben den großartigen behördlichen Errungenschaften wie GEMA, Rentenversicherung und Genehmigungen auch noch mit den kreativen Ideen der eigenen Verbände rumschlagen«, ärgert sich Grabowsky. Es bleibt nur wenig Zeit für große politische Ziele wie der Spitzensportreform oder viele andere nützliche Grundgedanken. Sportvereine seien nicht für alle gesellschaftlichen Probleme zuständig.

Eine Betragserhöhung für diese Zwecke können die Vereinsvertreter in den Mitgliedern nur schwer vermitteln. Auch wenn ihnen voraussichtlich nix anderes übrig bleibt. Aufmerksam nahm Rawe die kritischen Töne zur Kenntnis. Er sei ein guter Zuhörer und ein angenehmer Gesprächspartner, berichten Grabowsky und Renneberg.

Ob es etwas nützt, ist noch unklar. Das sieht man am 17. November beim 43. Landessporttag in Osnabrück. In der Beschlussvorlage sind die beiden Beitragserhöhungen vorgeschlagen. Der KSB Northeim-Einbeck ist dort mit vier Delegierten vertreten.oh

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