Akute Lebensgefahr: Spieler stürzt und verschluckt Zunge

Timo Spangenberg von der SG Dassel/Sievershausen rettet Gegenspieler

Timo Spangenberg (rechts), Spieler der SG Dassel/Sievershausen, rettete mit einigen anderen Helfern Eric Wiegand (links) von der SG Werratal das Leben.

Dassel/Sievershausen. Es läuft die Nachspielzeit beim Bezirksliga-Spiel zwischen der SG Werratal und der SG Dassel/Sievershausen. Das Spiel ist beim Stand von 5:2 für die Hausherren bereits entschieden. Nach einem Zusammenprall zwischen Werratals Torwart Eric Wiegand und einem Gäste-Angreifer fällt der Schlussmann der Gastgeber auf den Hinterkopf.

»Ich habe gesehen, dass etwas nicht stimmt«, sagt Timo Spangenberg, Abwehrspieler der SG Dassel/Sievershausen. Der 32-jährige eilte, wie auch die Werratal-Spieler Ruslan Wagner, Kai Armbrust und Robin Windel, zu dem 21-jährigen Torhüter. Eric hatte beim Sturz offenbar seine Zunge verschluckt. »Er war bewusstlos, krampfte und lief blau an.«. Gemeinsam hatten die Spieler dann Erste Hilfe geleistet und versucht, die Zunge wieder aus dem Rachen zu bekommen: »Irgendwann haben wir es dann hinbekommen.« Eric Wiegand kam nach und nach wieder zu sich und war wieder ansprechbar.

Für die Helfer hat es »gefühlt eine Ewigkeit gedauert«. Kurze Zeit später traf der Rettungswagen ein und der Verletzte wurde abtransportiert. Unter den Helfern befanden sich außerdem eine Krankenschwester sowie ein Pfleger, die unter den Zuschauern waren und mit dem Spielern gemeinsam den jungen Mann retteten. »Das war eine super Teamarbeit. Ich bin froh, dass so viele mitgeholfen und wir ihn gerettet haben. Ohne die anderen Spieler hätte ich das nicht geschafft. So müsste es immer laufen!«, sagt Timo Spangenberg, der als Betriebselektriker im Universitätsklinikum in Göttingen arbeitet und dem Torhüter direkt einen Besuch abstattete. Dabei vergewisserte sich Spangenberg nach dem Gesundheitszustand des 21-jährigen: »Die Untersuchungen sind alle gut verlaufen und Eric konnte am Dienstag bereits wieder entlassen werden.«, freut sich Spangenberg.

Aus seinem Rettungseinsatz möchte der 32-jährige aber keine große Sache machen: »Wenn ich in der Situation bin, würde ich mir auch wünschen, dass mir sofort jemand hilft.« Die Rivalität, das Ergebnis und der Fußball allgemein rücken in den Hintergrund. Denn diese Minuten in Hedemünden haben gezeigt, dass es Wichtigeres als den Sport gibt. Das haben Timo Spangenberg und viele Helfer am vergangenen Sonntag unter Beweis gestellt.mc

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