Alkohol ist keine Problem-Lösung

Lukas-Werk organisiert »Alkohölle« für achten und neunten Jahrgang der PGS

Dassel. Dass Alkohol keine Lösung für Probleme ist, wurde deutlich in dem Stück »Alkohölle« der Gruppe »theaterspiel«, Witten. Die vier Schauspieler nahmen den achten und neunten Jahrgang der Paul-Gerhardt-Schule mit in die »Alkohölle«. Mit viel Witz, fetzigen Dialogen und anschaulichen Charaktern transportierten sie die Botschaft, dass es sich lohnt, für die guten Momente im Leben klar und da zu bleiben.

Alkohol kann Leben kaputt machen – das zeigte das Theaterspiel eindrücklich mit der Geschichte von Lena (Fritzi Eichhorn): Die 19-Jährige macht ein Praktikum in der Werbeagentur ihrer Tante Maxi (Jessica Jahning). Sie ist allein im Büro, als der Auftrag einer Spirituosen-Firma hereinkommt. Sie nimmt ihn an. Der neue Alkopop »De­vil’s first kiss« soll beworben werden. Lena kennt sich aus – sie und ihre Clique trinken viel. Als Maxi jedoch von diesem Auftrag erfährt, lehnt sie ihn kategorisch ab: Alkohol wird von ihrer Agentur nicht beworben. Lena versteht nicht warum. Ein Streit entsteht und Lena erfährt eine weitere Geschichte. Diese ist jedoch alles andere als lustig, berührt sie zutiefst und bringt sie – wenn auch spät – zum Nach­denken.

Am Anfang steht dabei das Spiel: Da wetten Al (als der personifizierte Alkohol Marlon Kreft) und Ernst (Peter Peiseler) um die Macht über Ernsts Tochter Lena. Als sie noch klein war, war Ernst von Ängsten geprägt, fürchtete, dass ihn »die Farben verlassen«, dass alles grau wird. Er ertränkt seine Ängste, am Ende fährt er sich mit 3,5 Promille in den Tod. Beinahe hätte er auch seine mit im Auto sitzende Schwester Maxi mitgenommen. Diese Familiengeschichte kommt erst ans Tageslicht, als auch Lena droht, dem Alkohol zu verfallen. Sie fühlt sich allein, trinkt, damit es ihr besser geht. Der Alkohol spielt seine Macht aus. Ernst kann nur die Erinnerung dagegen halten. »Die Generation will nicht die Erinnerung, sondern das Vergessen durch den Alkohol«, meint hingegen Al. Das Ende bleibt offen, auch wenn Maxi eindrücklich auf ihre Nichte einwirkt, »das Abenteuer Leben zu wagen«.
Das beeindruckende Spiel der Schauspieler – allen voran Fritzi Eichhorn, die zunehmend trunken wirken musste, beeindruckte die Schüler. Die Botschaft des Stücks, dass man die Chance auf ein nüchternes Leben nutzen und dem Alkohol widerstehen sollte, kam an. Es lohne sich, für die wunderbaren Momente im Leben klar und da zu sein:?Denn Alkohol ist keine Lösung.

Im Anschluss standen Präventionsberater der Polizei, die Schauspieler und Mitarbeiter des Lukas-Werks den Schülern für einen Austausch zur Verfügung. Dass sich das Stück um die Macht des Alkohols dreht, hatten die Schüler schnell begriffen. Für die lebendige Theaterproduktion über Suchtmechanismen, Träume und Familiengeheimnisse, mit Live-Raps und Expertenwissen gab es von den Jugendlichen viel Applaus. Finanziert wurde die Schulveranstaltung über das Lukas-Werk, mit Unterstützung des Landkreises über das HaLT-Projekt.sts

Dassel

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