Dassel. Und das DRK, dem Bartels seit 75 Jahren angehört, organisiert für sie eine Geburtstagsfeier und würdigt damit »das große Herz« und die be­scheidene Art von Anneliese Bartels, stellt Renate Klie, Vor­sitzende des Dasseler DRK-Ortsvereins, heraus. Immer sorge die Jubilarin sich um andere. Geboren wurde Anne­liese Bartels in Hannover, und dort verlebte sie eine glück­liche Kindheit.

Viele Erinnerungen hat sie noch an diese Zeit, beispielsweise wie ihre Grundschulklasse in einem Treppenhaus Weihnachten feierte und die Lehrerin den Schülerinnen Zeichenblöcke schenkte. Nach dem Besuch der Handelsschule zog es sie in die Buchhaltung des VW-Werks in Wolfsburg. 1942 lernte sie in Hannover ihren späteren Mann Franz kennen, der aus Dassel stammte. Die beiden heirateten und kamen Ostern 1948 nach Dassel. Mit ihren drei Kindern lebten sie in einem »offenen Haus«, Besuch war willkommen, Anneliese Bartels hatte stets ein offenes Ohr, half, wo sie nur konnte. Als die Kinder die Schule besuchten, vermisste sie Heimatkunde auf dem Stundenplan. So begann Anneliese Bartels alles zu sammeln, was sich um Dassel drehte. Mittlerweile hat sie einen Schrank voller Dokumente. Zusammen mit Stadtarchivar Manfred Schnepel hat sie mehrere Bände der »Zeitspuren in Dassel« zusammengestellt – beispielsweise über 650 Jahre Stadtrecht, über die Burg Hunnesrück oder Anekdoten eines Urgesteins.

Auch in Lesungen erinnert sie an frühere Zeiten in Dassel. Dafür wird kein Eintritt genommen, die Spenden fließen in das Dasseler Museum. 2009 wurde Anneliese Bartels durch den Niedersächsischen Ministerpräsidenten für ihre freiwillige und ehrenamtliche Arbeit mit Urkunde und Nadel ausgezeichnet. So hat sie auch 24 Jahre lang aktiv bei den Blutspendeter­minen des DRK geholfen. Immer sei sie »neugierig« gewesen, auch schon als Kind, stellt sie fest. Ihren ­reichen Erfahrungsschatz gibt sie gern weiter.

Die Einbecker Morgenpost gratuliert herzlich zum Geburtstag und hofft auf viele weitere Erinnerungen der rüstigen 95-Jährigen.
sts