22-jährige Ausbrecherin gefasst

MEK nimmt Frau, die Montag aus der JVA Vechta geflohen ist, in Dassel fest

Dassel/Vechta. Die 22-jährige Frau, die am Montag spektakulär aus der Justivollzugsanstalt Vechta geflohen war, konnte am Donnerstagabend im Stadtgebiet Dassel gefasst werden. Sie soll sich in Markoldendorf aufgehalten haben. Durch »mit Nachdruck geführte Fahndungsmaßnahmen« konnten Hinweise auf den Aufenthaltsort der Flüchtigen gewonnen werden, sagte ein Sprecher des Niedersächsischen Justizministeriums am Freitagvormittag.

Die Entwichene sei sodann am Donnerstag gegen 21.30 Uhr von Kräften eines mobilen Einsatzkommandos (MEK) in einer Wohnung im Stadtgebiet von Dassel festgenommen worden. Verletzt wurde dabei niemand. Auf dem Weg zur Polizeiinspektion Northeim habe die Frau erneut zu flüchten versucht.

Diesen Versuch habe die Polizei aber sofort vereiteln können. Dabei sei ein Polizist leicht verletzt worden. Die Gefangene wurde schließlich um 23.30 Uhr in die Justizvollzugsanstalt für Frauen (Abteilung Hildesheim) gebracht; sie solle rasch wieder nach Vechta gebracht werden, so der Ministeriumssprecher.

Die damals 21 Jahre Frau war im März 2017 vom Landgericht Hildesheim wegen Totschlags zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie ihren 63-jährigen Ehemann Ende Juli 2016 in der gemeinsamen Wohnung in Algermissen im Landkreis Hildesheim erschossen habe.

Anschließend sei sie, so das Gericht, mit einem Liebhaber in den Urlaub gefahren. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wurde sie verhaftet. Die Angeklagte hatte die Vorwürfe bestritten. Die Flucht war der Frau, die eine Kfz-Mechatroniker-Lehre absolviert, am vergangenen Montagfrüh aus der sozialtherapeutischen Abteilung des Gefängnisses gelungen.

Sie hatte dazu ein Fenster aufgebrochen, sich hindurch gezwängt, war vom Dach geklettert und über einen fast vier Meter hohen Zaun entkommen. Als »filmreif« beurteilten einige Medien diesen Ausbruch. Über die Konsequenzen des Ausbruchs gab es noch keine Aussagen.ek/oh

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