Badespaß kann Ende Juni starten

Unter Auflagen: begrenzte Besucherzahl im Sollingbad, nur Zehner- und Saisonkarten

Jessica Honisch, Joachim Stünkel, Achim Lampe, Detlef Muschalla, Bürgermeister ­Gerhard ­Melching, Bernd Stünkel, Daniel ­Stolper und Lars Van Doorn (von links): Förderverein, ­Politik und der Fachangestellte für Bäder sind froh, dass das Sollingbad öffnen kann. Ein ent­sprechender Hy gieneplan macht es möglich.

Vor wenigen Wochen hatte kaum einer daran geglaubt, dass in diesem Jahr Frei­bäder öffnen können. Das Dasseler Sollingbad wird voraussichtlich Ende Juni/Anfang Juli öffnen, derzeit laufen die Becken voll. Voraussetzung für die Öffnung ist ein ­Hygieneplan, bei dem die Besucherzahl ­begrenzt wird. Abstand halten bleibt oberstes Gebot, und so werden auch die Bahnen in bestimmter Weise gezogen werden ­müssen. »Spontanbesuche sind nicht machbar«, sagt Bürgermeister Gerhard Melching. Förderverein und Politik sind allerdings froh, dass in Corona-Zeiten überhaupt Badespaß möglich wird.

Dassel. Der Förderverein und die Stadt sind sich einig, dass zur Vermeidung von Infek­tionen die Besucherzahl deutlich eingegrenzt werden muss. Allerdings lässt die Größe des Areals und der Becken eine angemessene – in der Regel – ausreichende Besucherzahl zu. Maximal 300 Menschen sollen hier Badespaß erleben können.

Im Schwimmerbecken dürfen sich nicht mehr als 80 Schwimmer gleichzeitig aufhalten. Auf den ungeraden Bahnen (1, 3 und 5) wird in Richtung Mackensen geschwommen. Auf der jeweils angrenzenden geraden Bahn wird in Richtung Firma Gattermann geschwommen. Beim Schwimmen ist der Abstand von zwei Metern einzuhalten. Es werden Ein- und Ausstiegsleitern festgelegt. Im Nichtschwimmerbecken dürfen sich maximal 30 Gäste gleichzeitig aufhalten. Auch im Wasser gilt der Mindestabstand von zwei Metern.

Wäscheklammern und Besucherkarten

Zur Einhaltung der Besucherzahlen werden einfache Zugangsmaßnahmen, die eine Eigenkontrolle der Gäste am Becken und eine einfache Überwachung im Eingangsbereich des Freibades ermöglichen, eingerichtet. Jeder, der ins Wasser geht, steckt sich eine Wäscheklammer an, ist der Behälter mit den Klammern leer, ist das Becken voll. Um die maximale Besucherzahl nicht zu überschreiten, bekommt jeder Badegast eine Besucherkarte, die beim Verlassen des Bades wieder abgegeben werden muss.

Die Sprungtürme und Rutschen sind grundsätzlich geschlossen und werden vom Fachangestellten für Bäder, Daniel Stolper, nur bei einer geringen Besucherzahl freigegeben, wenn ein Gedränge an den Geräten ausgeschlossen werden kann.
Aktuell bleiben die Duschräume und die Sammelumkleidekabinen geschlossen. An den Einzelumkleidekabinen und Toiletten werden Schilder mit der Aufforderung, Abstand zu halten, angebracht. Vor den Umkleidekabinen und Toiletten werden Desinfektionsmittel – für Kinder nicht erreichbar – installiert.

Kartenverkauf ab Montag

Am Eingangsbereich müssen lange Warteschlangen vermieden werden. Daher werden in dieser Freibadsaison nur Zehner- und Saisonkarten zum Verkauf angeboten. Auf die Vorhaltung einer Kasse am Freibad kann damit verzichtet werden. Im Rahmen der Eingangskontrolle werden die Zehnerkarten entsprechend entwertet, die Saisonkarten werden kontrolliert. Dies ermöglicht einen reibungslosen Ablauf mit geringen Wartezeiten bei minimiertem Kontakt zwischen den Mitarbeitern in der Eingangskontrolle und den Besuchern. Die Saison- und Zehnerkarten sollen per Überweisung bezahlt und im Rathaus zum vereinbarten Termin abgeholt werden. In Ausnahmefällen können Karten auch per Post zugesandt werden.

Bei einer Intensivierung des Infektionsgeschehens kann ein angemessener Gegenwert nicht erfolgen. Es wird daher empfohlen, Zehnerkarten zu erwerben. Diese behalten bis zum Beginn der Saison 2021 ihre Gültigkeit. Käufer von Saisonkarten dokumentieren mit dem Erwerb der Karte, wie wichtig ihnen das Freibad sei und nehmen das Risiko eines zu niedrigen Gegenwertes in Kauf, unterstreicht Bürgermeister Melching.

Für 30 Euro kann man eine Zehnerkarte erwerben, die Saisonkarte kostet 100 Euro, für Kinder werden 15 beziehungsweise 40 Euro fällig. Eine Familien-Saisonkarte gibt es für 160 Euro. Kinder bis fünf Jahren haben freien Eintritt. Der Kartenverkauf startet am kommenden Montag, 15. Juni.
Dass es Einschränkungen gebe, räumt der Bürgermeister ein. Doch man müsse sich an die geltenden Regeln halten, und er hofft, dass das auch die Badbesucher tun. Dann sei man sicher im Sollingbad.

Defizitregelung

Aufgrund der Corona-Pandemie werden Einnahmeverluste erwartet – beispielsweise können die Großveranstaltungen »Die Welle« und »Die Oldie-Welle« nicht stattfinden. So musste politisch über eine abweichende Defizitregelung gesprochen werden. Abweichend vom gültigen Betreibervertrag zwischen dem Förderverein Freibad Dassel und der Stadt wird der Förderverein im Rahmen des Defizitausgleichs für diese Freibadsaison maximal mit bis zu 10.000 Euro in Anspruch genommen. Ein darüber hinaus entstehendes Defizit wird – so haben es die Kommunalpolitiker signalisiert – von der Stadt Dassel getragen. Die Finanzierungslücke wird geschlossen über das Geld, das ansonsten für das Freibad Markoldendorf aufgewendet worden wäre. Das Markoldendorfer Bad hat in dieser Saison wegen Personalmangel geschlossen. Die Stadt trägt im Normalfall 50.000 Euro, der Ortsrat 5.000 Euro. Mit den 10.000 Euro vom Förderverein stehen 65.000 Euro bereit, was darüber hinaus geht, trägt die Stadt.

Ab 14 Uhr geöffnet

Geöffnet ist von 14 bis 19 Uhr, montags ist Ruhetag. Bei schlechter Witterung bleibt das Sollingbad geschlossen. Das Freibad wird nur geöffnet, wenn der Fachangestellte für Bäderbetriebe anwesend ist und das Hausrecht ausüben kann.

Jetzt wünschen sich die Verantwortlichen noch einen schönen Sommer. Jessica Honisch, Vorsitzende des Fördervereins, dankte Politik und Verwaltung, dass die finanzielle Frage schnell geklärt werden konnte und im Bad bald die verkürzte Saison starten kann.sts

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