Bedeutende Literatur in den Fokus gerückt

Lesungs-Konzerte mit Stefan Sell für Schüler der Rainald-von-Dassel-Schule

Dassel. Wie Literatur klingen kann, das erlebten jetzt die zehnten Klassen der Rainald-von-Dassel-Schule im Rahmen des Deutschunterrichts: Zu Gast an der Schule war zum wiederholten Mal Stefan Sell, der die Schüler mit seinem neuen Programm »Don Quixote meets Shakespeare« mitnahm in die Welt der Literatur.

Vor annähernd 400 Jahren, am 23. April 1616, starben Cervantes und Shakespeare. Der Spanier schenkte der Nachwelt den »Don Quixote«, der Engländer unsterb­liche Bühnenstücke wie »Romeo und Julia« oder die Tragödie »Hamlet«. Nach der Zeitrechnung starb nur Cervantes an diesem Tag, Shakespeare starb zwar am gleichen Datum, in Wahrheit aber zehn Tage später, galt doch in England damals noch der alte, julianische Kalender. Heute ist der 23.April der Welttag des Buches.

Sell brachte den Schülern den Autor de Cervantes Saavedra näher, der zweifellos eine  der wichtigsten Bücher der Weltliteratur verfasst hat. Das Werk begründete die neue Gattung Roman. Die zwei Teile umfassende Geschichte füllt 1.000 Seiten, berichtete Sell. Dieses bedeutende Buch gehört aber gleichzeitig zu den Büchern, die am wenigsten gelesen worden seien. Die heute berühmteste Episode ist der Kampf gegen die Windmühlen, die Don Quixote als Riesen erscheinen, findet sich ziemlich am Anfang der Erzählung. Bei seinen Abenteuern wird Don Quixote oftmals von seinen Widersachern verprügelt oder kommt anders zu Schaden. Das trägt ihm den Beinamen »der Ritter der traurigen Gestalt« ein. Cervantes schuf, so Sell, damit den Anti-Helden, der »in seiner Lächerlichkeit noch verletzlich wirkt«.

Ganz anders in William Shakespeares »Hamlet«: Die im Königreich Dänemark spielende Tragödie dreht sich um Hamlet, der danach strebt, den Mord an seinem Vate r zu rächen. Dabei stürzt er alle Beteiligten ins Unglück.
Sell blickte in die Biografien der Autoren, nannte Erzähltricks und ging anhand der Beispiele vor allem der Frage nach, was Wahrheit ist. Am Ende ist »der Ritter von der traurigen Gestalt« doch erfolgreicher, schließlich macht er vor, dass man die Welt verändern kann. Es lohne sich, diese Autoren kennenzulernen, urteilte der Künstler. Unterstrichen wurde das Gesagte durch Musik: Der Nürnberger entlockte seiner Gitarre ein großes Klangrepertoire, hantierte auch mit Rührmixer an den Saiten.

Die fünften und sechsten Klassen erlebten Sells »Klang der Märchen«. Sell erzählte die Märchen neu und spielte dazu Gitarre. Die uralte Tradition des Erzählens verband Sell dabei mit heutigen Hörgewohnheiten. Dabei unterhielt er die Schüler mit viel Hintergründigem und ließ die Märchen mit seiner Gitarre lebendig werden.
Die Veranstaltungen wurden unterstützt durch den Förderverein und die »Deutsche Eiche«.sts

Dassel

Immer freundlich und verbindlich

Hegering IV sammelt Müll