»Beste Wochen unseres Lebens«

Pasch-Gäste: Abschied von Dassel | Gute Leistungen in Deutsch-Prüfungen

Dassel. »Applaus, Applaus für die drei Wochen. Mein Herz geht auf, wenn ich daran denk.« Viele Eindrücke haben die 57 jungen Leute im Gepäck, wenn sie Dassel heute wieder verlassen. Drei Wochen waren 13- bis 18-Jährige aus Bosnien, Costa Rica, Italien, Lettland, Taiwan, Kanada, Kasachstan und Indien auf Einladung des Goethe-Instituts zu Gast, sie haben im Internat der Paul-Gerhardt-Schule gelebt und gelernt. Mit einem bunten Abschlussabend haben sie sich voneinander und vom Team des Goethe-Instituts verabschiedet und dabei unter Beweis gestellt, wie gut sie die Zeit genutzt haben, um Deutsch zu lernen. Unter dem Dach der Initiative »Schulen: Partner der Zukunft« (Pasch) sind weltweit rund 1.500 Schulen vernetzt, in denen Deutsch einen besonders hohen Stellenwert hat.

Dieser Abend, stellten die Moderatoren Lilija und Annanay fest, sei etwas Besonderes. Alle hätten sich intensiv darauf vorbereitet. Was dann im Programm folgte, war ein bunter Mix aus Musik, Unterhaltung und Information.
Näher beschäftigt haben sich die Gäste mit dem Thema Solarenergie, und dazu wurde ein Sketch vorgeführt. Die Sonne als alternative Energiequelle sei die Energie der Zukunft, so die Jugendlichen. In einem Solarforschungszentrum haben sie sich intensiv damit beschäftigt und experimentiert. In fließendem Deutsch erläuterten sie, wie diese Module funktionieren und wie sich mit Sonne Strom erzeugen lässt. Ein weiteres Umwelt-Thema, dem sich die Jugendlichen gewidmet haben, war das Fahrrad. Im StadtMuseum in Einbeck haben sie sich dazu umfassend informiert, sie haben Interviews in Einbeck geführt, und sogar ein Gedicht übers Radfahren verfasst.

Die Gäste haben die Zeit zudem zum intensiven Lernen genutzt. Alle hätten die Prüfungen mit großem Erfolg absolviert, berichtete Kursleiterin Jennifer Scheffler. Dabei hätten sie die Prüfung in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden abgelegt. Dies sei ihr zwölfter Jugendkurs, und erstmals hätten sieben Teilnehmer sogar die Stufe B2 erreicht, staunte sie. Sie hätten also Leistungen erbracht, die zum Hochschulzugang berechtigten, darunter sogar Absolventen mit »sehr gut«. »Ihr könnt sehr stolz auf eure Leistungen sein, und ihr solltet weiterhin Deutsch lernen«, so Jennifer Schefflers Bitte.

Mit großen Einsatz trugen die Jugendlichen vor, was sie an musikalischen Leckerbissen einstudiert hatten. Karaoke-Versionen bekannter Hits waren ebenso zu hören wie eine Eigenkomposition für die E-Gitarre oder ein Lied auf Tamil. Mit verschiedenen Sketchen lockerten sowohl die Pasch-Schüler als auch die Praktikantinnen den Abend auf. Die drei Wochen in Dassel wurden humorvoll aufs Korn genommen. Die Dozenten des »Teams Goethe« erheiterten die Jugendlichen mit dem Lied von Ingo, dem Gummibaum-Floristen. Viel »Ah« und »Oh« und jede Menge Beifall gab es bei der Fotoshow, die die Wochen in Dassel zusammenfasste.

Bevor abschließend die von einer Projektgruppe erstellte Kurszeitung verteilt wurde, schickten alle musikalisch »Applaus, Applaus« durch die Aula. »70 Leute, eine Katze, orange gestreift, komm(en) aus zwölf Ländern nach Dassel. Ihr seid geflogen durch die Nacht, um Deutsch zu lernen, motiviert und gut gelaunt«, hieß es dabei. »Applaus, Applaus für eure Art, uns zu begeistern. Hört niemals damit auf! Ich wünsch mir so sehr, ihr hört niemals damit auf«, sangen die Jugendlichen. Sie erinnerten sich an das Eis in Dassel, an Reisen durch den Supermarkt, an Fußball im Regen - schöne Erinnerungen, die mit »Tschüss, wir gehn ...« endeten.
Die Jugendlichen waren beeindruckt, wie gut sich alle um sie gekümmert hätten, sagten die Moderatoren abschließend. »Wir sind eine große verrückte Familie geworden«, lachten sie. »Wir werden uns nie vergessen. Wahrscheinlich waren das die besten drei Wochen unseres Lebens.«
ek

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