Betriebe und Schulen werden Schulbetrieb

Rainald-von-Dassel-Oberschule, Mundus und Heyne & Penke unterzeichnen einen Kooperationsvertrag

Dassel. Die Unternehmen hoffen auf interessierte Nachwuchskräfte, den Schülern wird ermöglicht, bereits im Schulleben die Betriebe ­kennen zu lernen. Betriebspraktika, simulierte Vor­stellungs­gespräche, Be­triebs­er­kun­dungen und Bewerbungstrainings rücken jetzt mit auf den Stundenplan.

Die Initiative SchulBetrieb wird seit dem Schuljahr 2009/2010 in der Bildungs­region Südniedersachsen umgesetzt. Ziele dieser regio­nalen Initiative sind die Anbahnung und Unterstützung von Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Ausbildungsbetrieben. Die Entwicklung und Planung der Zusammenarbeit erfolgt individuell nach Bedarf und Ressourcen von Schule und Betrieb, Kosten entstehen den Lernpartnern dabei nicht. Ziel ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis sowie eine frühzeitige Berufsweltorientierung.

In den Landkreisen Northeim, Osterode und Göttingen gibt es 34 Patenschaften. Der Erste Kreisrat, Dr. Hartmut Heuer, freute sich, dass die nun geschlossene Kooperation die 15. im Landkreis Northeim sei. Er begrüßte es, wenn Schüler in ihrer beruflichen Entwicklung bereits in der Schulzeit unterstützt würden. Bildung sei schließlich ein Schlüsselthema des 21. Jahrhunderts.

Profitieren von der Partnerschaft sollen Schulen und Betriebe: Die Schüler würden besser vorbereitet, die Betriebe könnten ihre Fühler ausstrecken und frühzeitig mit der Akquise  von Nachwuchskräften beginnen. Die Betriebe leisteten ihren Beitrag, den Wirtschaftsstandort zu stärken. Für eine Region sei es ausschlaggebend, dass Unternehmen gut ausgebildete Mitarbeiter haben. Und auch für den Schulbetrieb sei die Kooperation ein Schritt in die richtige Richtung.

Dass Bildung eine Ressource sei, die man in Deutschland nutzen müsse, stellte auch Bürgermeister Gerhard Melching fest. Der Kooperationsvertrag sei ein Vorteil für beide Einrichtungen. Damit werde der richtige Weg eingeschlagen, denn der demografische Wandel führe zu Schwierigkeiten in allen Einrichtungen.

Schule habe einen Bildungsauftrag, müsse neben dem Elternhaus auch erziehen. Um sich im Berufsleben behaupten zu können, müsse man es kennen lernen, stellte Schulleiter Mispagel heraus. Da sei es besser, wenn man nicht erst nach der Schulzeit hineingeschubst werde. Schule soll auf eine begründete Berufswahl vorbereiten, möglichst viele Berufsfelder sollen erkundet werden. Theoretisch bereite Schule aufs Berufsleben vor: Ausbildungsmessen werden besucht, die Schüler müssen ein dreiwöchiges Praktikum absolvieren. »Schule braucht Partner in der Wirtschaft«, so Mispagel weiter. Er freute sich, dass mit Mundus und mit Heyne & Penke zwei ganz unterschiedliche Partner gewonnen werden konnten. Die Kooperation der Schule mit den Betrieben macht Betriebspraktika möglich, ebenso den Besuch von Betriebsangehörigen im Unterricht. Bewerbungstrainings, simulierte Vorstellungsgespräche und Betriebserkundungen werden in den Unterricht integriert. »Ich bin begeistert«, zog der Schulleiter Résumé.

Für die Mundus Seniorenhäuser stellte Astrid  Reinsch klar, dass eine Integration vor Ort wichtig sei. Den Fachkräftemangel habe das Unternehmen bereits zu spüren gekommen. »Wir freuen uns auf junge Menschen«, stellte sie ihr »offenes Haus« vor. Ausgebildet wird hier in den Bereichen Pflege, Verwaltung und Hauswirtschaft.
An der Spitze der Firma Heyne & Penke Verpackungen mit seinen 176 Mitarbeitern stehen Peter und Christoph Penke. Das Unternehmen ist ein führender deutscher, mittelständischer Hersteller von flexiblen Verpackungen aus Papier und Folie bedruckt im Tiefdruckverfahren und Flexodruckverfahren für den Food- und Non-Food-Bereich. »Kommen Sie vorbei«, forderte Peter Penke die Schüler auf, Interesse zu zeigen.
Für Schule und Betriebe gab es nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages eine Plakette und eine Urkunde, die sie als Schulbetrieb kenntlich machen.sts

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