Bilder mit Gefühlen und Stimmungen

Uta-Victoria Appel stellt im Dasseler Rathaus Bilder aus / Ein Auge für Farbe

Bewegende Bilder, voller Stimmung, Ausdruck und Farbintensität: »Blaue Entscheidung«, »Garten im Nebel« oder »Winterwald« tituliert Uta-Victoria Appel ihre Exponate, die ab sofort im Dasseler Rathaus zu sehen sind. Mit ihren Bildern drücke die Künstlerin Gefühle aus, die für verschiedene Lebensepochen stehen«, stellte Rolf-Dieter Spann von der »Collage« bei der Vernissage fest.

Dassel. Mit »Ansichtssache« hat Appel ihre Werke überschrieben. Für Spann sind sie »Werke einer außergewöhnlichen Frau«. 1943 wurde die Künstlerin in Magdeburg geboren, sie wuchs in Einbeck auf und entdeckte früh die Lust am Malen, am Gestalten. Damals hieß Uta-Victoria noch Udo Cornelius - durch eine Laune der Natur ist Uta im falschen Körper auf die Welt gekommen. In der Schulzeit begann die Identitäts- und Sinnsuche. Mit 18 Jahren, innerlich gefestigt, wurde Udo zu Uta. Äußerlich durch Kleidung und Aufmachung zur Frau gewandelt, fand sie eine Au-pair-Stelle in England.

Ende der 1970er Jahre erfolgte die Operation, die vorher nicht möglich war. Nach der Lehre zur Hotelfachfrau in Hamburg, auf Sylt und in St. Moritz zog Appel nach England. Sie fand Zugang zu den ersten Familien des Königreichs, war mit einem Regimentskommandeur liiert. Sie lernte Kunst lieben und verstehen. Immer schon malte sie. »Weniger ist mehr« war eine Maxime, unter der sie Kunst zu sehen lernte. Sie festigte ihre Haltung, sich vor niemandem zu erklären oder sich zu rechtfertigen, aber auch, sich nicht zu beschweren.
Nach einiger Zeit zog die Künstlerin wieder nach Deutschland, mittlerweile spricht sie drei Sprachen fließend. Sie genoss ihr Leben in Einbeck, zog dann nach Dassel und schloss sich der Künstlergruppe »Collage« an. Beteiligt hat sie sich an mehreren Gemeinschaftssausstellungen, dies ist ihre erste Einzelausstellung. Ihre Bilder hat sie im Bekanntenkreis in aller Welt verschenkt.

Sie sagt, dass sie im Umgang mit Personen, von denen einige Kunstsammler sind, viel gelernt habe, besonders ein Auge für Farbe entwickelte. Mit ihren Bildern drückt sie Gefühle aus, die als Lebensbilder für verschiedene Epochen stehen. Die Zeit auf Sylt regte sie an, ihrer Liebe zum Meer Ausdruck zu verleihen. Reise-eindrücke wie Pferde in Portugal entstanden nach eigenen Fotos. Vorbilder sind für Appel die deutschen Impressionisten Liebermann, Corinth und Macke.

»Alles in allem«, so Spann, sei Uta-Victoria Appel eine Frau, die ein schweres, aber auch reiches Leben geführt habe, eine außergewöhnliche Frau, die »ein Hauch von Noblesse« gebracht habe. Bei alledem sei sie hilfsbereit und bescheiden geblieben, engagiere sich für behinderte Menschen und greife zu, wo Bedarf bestehe.
Für den 30. September plant die »Collage« Dassel eine Matinee im Rathaus. Eröffnet wird dann eine besondere Ausstellung unter dem Titel »Trialog«, bei der unter anderem Bilder des kürzlich verstorbenen Bad Gandersheimer Malers Reinhard Hoheisel gezeigt werden. Zum Ende des Jahres gibt es voraussichtlich eine Plakatausstellung, eine Art Streifzug durch elf Jahre »Collage« Dassel - man darf gespannt sein.sts

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