»Das Kapitel RvD ist abgeschlossen«

Entlassungsfeier: Sieben mal Hauptschulabschluss und je 24-mal Realschul- beziehungsweise Sek. I-Abschluss

55 Schüler wurden in einer fröhlichen Feier von der Rainald-von-Dassel-Schule entlassen.

Dassel. In fröhlicher und zugleich feierlicher Atmosphäre wurden die diesjährigen Absolventen der Rainald-von Dassel-Schule verabschiedet. 55 Schüler verlassen die Schule: ­sieben mit Hauptschulabschluss, 24 mit Realschul- und 24 mit erweiterten Sekundarabschluss I. Mit Musik und Applaus zogen die Schüler in die Aula ein.

Schulleiterin Kerstin Voß gratulierte den Schülern, auch im Namen der Kollegen zu ihrer »Freilassung«. »Dieser Tag ist ein besonderer Schritt in eurem Leben«, unterstrich sie. 41 Schüler wurden 2013 eingeschult, nach sechs Jahren wurden jetzt 55 entlassen. In diesem Jahrgang sei mehr Bewegung drin gewesen, als diese beiden Zahlen aussagten. Obwohl die landesweiten Vergleichszahlen noch nicht vorlägen, vermutete die Schulleiterin, dass der Jahrgang vergleichsweise gut abgeschnitten habe. »Ihr könnt stolz sein auf das, was ihr ­gelernt und in den Prüfungen gezeigt habt.« Manche hätten die Hürde scheinbar mit links genommen, andere hätten einen bemerkenswerten Schlussspurt hingelegt. Bei einigen sei die Prüfung  nicht so gelaufen wie erhofft.

Eins aber hätten alle gemeinsamen: Sie haben ihre allgemein bildende Schulpflicht erfüllt, »das Kapitel RvD ist abgeschlossen«. Aber man wisse ja nie, meinte Voss augenzwinkernd, zwei ehemalige RvDler seien schließlich heute hier Lehrer. Und andere schließen sich einer RvD-Gruppe an, um in der nächste Woche »30 Jahre Mauerfall« in Berlin zu bestaunen.

Voß nahm Bezug auf den Mauerbau, denn im Leben stehe man immer mal wieder vor so einer Mauer. Wahrscheinlich sei die nicht aus Beton gegossen, vielleicht sei es eher eine Hürde, die kaum zu überwinden scheine. Da helfe es nicht, den Kopf in den Sand zu stecken. »Da ist Mut, Durchhaltevermögen Beharrlichkeit und Ausdauer gefragt.« Man dürfe sich nicht zufrieden geben, mit dem, wie es sei, sondern kreativ ­neue Wege suchen. Hilfreich könne es sein, eine Sehnsucht im Herzen zu haben oder einen Wunsch, etwas zu erreichen. Und neben diesem Durchhaltevermögen und der Sehnsucht, etwas zu erreichen, sei es wichtig, gute Freunde zu haben.

Die Mauer in Berlin wäre nie gefallen, wenn nur einzelne dagegen angegangen wären, fuhr Voß fort. Viele Menschen hätten sich gemeinsam aufgemacht, mit Sehnsucht im Herzen, mit Mut, Selbstbewusstsein und Hoffnung. Voß wünschte den  Schülern, dass sie beharrlich, mutig und selbstbewusst ihren Wünschen nachgehen und sie sich dabei Menschen suchen, die es gut mit ihnen meinen. »Geht mutig auf die neuen Herausforderungen zu.«
Bürgermeister Gerhard Melching freute sich mit den Schülern, Eltern und Lehrern, dass es geschafft sei. Von Rat und Verwaltung überbrachte er Glückwünsche. Bei den Entlassungsfeiern erlebe er, wie gut das Zusammenleben an der RvD sei – »eine echte Gemeinschaft«.

Die Schüler hätten hier ihre Grundlagen für das weitere Leben bekommen. Seit der Antike würden die älteren Menschen das Benehmen und Wissen der Jüngeren als weniger gut bezeichnen. Wenn man allerdings den Fortschritt sehe, wisse man, dass die Älteren falsch lägen, urteilte er: »Sie können etwas«. Gegenseitige Wertschätzung und Respekt der Menschen untereinander sei wichtig im Leben. Gerade in Bezug auf die »asozialen Medien« solle man sich nicht auf etwas einlassen, was man später bereue. Denn »Me first« sei nicht der richtige Ansatz. Er wünschte sich, dass sich die Schüler für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit engagierten, denn alles sei politisch.

Die Schulelternratsvorsitzende Nadine Steppuhn stellte heraus, dass an der RvD Kommunikation und Menschlichkeit groß geschrieben werden. Immer auf ein offenes Ohr zu treffen, sei nicht selbstverständlich. Vor den Abschlussschülern zog Steppuhn den Hut und zollte ihnen Respekt.

Schülersprecher Niklas Fischer bezeichnete die Schule als Ort, an dem man Spaß gehabt habe. Lasse man die Schulzeit Revue passieren, blieben viele schöne Erlebnisse. Er verschwieg auch nicht, dass es mal Streit gab. Sein Dank galt den Lehrern und Eltern für ihre Geduld.

Die Klassenlehrer David Tute, Henrike von Seelen und Ina Kloke erinnerten an die vergangene Schulzeit – beispielsweise an 52 abgeschriebenen Pausenordnungen der 10a, an das »explosive Potpourri der 10b, und an die integrative Kraft der 10c. »Humor habt ihr immer gehabt, und ihr habt versucht, euch so zu akzeptieren wie ihr seid.« »Vertraut auf euch, strengt euch an, springt mindestens so hoch wie ihr könnt und achtet auf Schwächere«, for­derten die Lehrer ihre ehemaligen Schüler auf.

Die Klassen bedankten sich bei ihren Lehrern für ihre Begleitung und ihren Rückhalt. Die Lehrer hätten als Vorbild und Wegweiser fungiert. »Es war eine tolle Zeit.« Auch die Eltern wurden mit Dank bedacht.

In ihrem Klassenraum wurden den Schülern zum Abschluss ihrer Schulzeit an der RvD die Zeugnisse ausgehändigt. Den musikalischen Rahmen der Feier setzten Lara Herbst, Marie-Sophie Sott und Jakob Sichler. Mit der Party am Abend schlossen die ehemaligen RvD-Schüler sicherlich einen schönen Tag ab.sts

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