Dassel. Bereits früh morgens um 7 Uhr startete der Bus aus Dassel mit dem Ziel Grabow und Ziegelsdorf. In diesen Ortsteilen der flächenmäßig viertgrößten Stadt Deutschlands trafen die Gäste auf einen engagierten Heimatverein und einen neuen Burgherrn, die ihnen die ­Geschichte Grabows und seiner Burg näher brachten.

Die Flämingköniginnen erläuterten die Bedeutung der Tracht, die früher genaue Auskunft über Alter, Stand und Herkunft ihrer Trägerin gab. Im Haus des Burgherren wurde den Dasselern ein herzhaftes Frühstück gereicht. Anschließend fuhr die Besuchergruppe nach Ziegelsdorf.

Dort erläuterten die Mitglieder des Heimatvereins Grabow die Funktion und Historie der ersten optischen Telegraphenlinie Berlin–Koblenz, am Telegraphenmasten war das Wort Weser eingestellt. Eine Nachricht von Berlin nach Koblenz brauchte in den Jahren 1832 bis 1849 nur noch 90 Minuten. Die Telegraphenstation in Linnenkamp in der Nähe von Dassel war ebenso ein Glied in dieser Nachrichtenkette.

Im Anschluss nahmen die Dasseler an den Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit in der Festhalle in Möckern teil. Der Betriebsleiter der Firma Wiesenhof, Dr. Stephan Gramzow, hatte leckere Broiler zur Verfügung gestellt und ist in seiner Begrüßungsrede auf die Bedeutung und die Verbesserungen der Hähnchenmast in Möckern eingegangen.

Nach dem Verzehr der Goldbroiler begrüßte der Bürgermeister ­Möckerns, Frank von Holly, die Gäste und ging in seiner Rede auf die Geschichte der Städtepartnerschaft zwischen Möckern und Dassel sowie auf die gesellschaftliche Notwendigkeit der Hilfeleistung für Flüchtlinge ein. Bürgermeister Melching bedankte sich in seinem Grußwort für die Gastfreundschaft der Möckeraner und lobte das ehrenamtliche Engagment der Bürger in Möckern.

Das Unterhaltungsprogramm war in diesem Jahr in vielen Teilen durch Flüchtlinge aus der Kreisstadt Burg geprägt. Die Break-Grenzer zeigten mitreißenden, akrobatischen Breakdance und eine Musikgruppe spielte kurdisch geprägte Rock-Pop-Musik. Ein ehemaliges Schülerkabarett zeigte Ausschnitte eines gesellschaftskritischen Stückes über die Situation von Flüchtlingen auf ihrer Flucht über das ­Mittelmeer. Der offizielle Teil der Veranstaltung wurde mit der Annemarie-Polka abgeschlossen. Im Anschluss daran bestand noch aus­reichend Zeit zu der Musik einer Big-Band zu tanzen.

Erneut erlebten die Dasseler einen hervor­ragend organisierten Tag der Deutschen Einheit in Möckern. Bei dem herzlichen Abschied am frühen Abend waren sich alle sicher, dass die Städtepartnerschaft erneut gefestigt worden ist.oh