Die Nase voll vom Staub – Protest endet nicht

Portenhagen. Unter dem Motto »Die Dörfer rücken zusammen« rief die Bürgerinitiative (BI) gegen die Erweiterung der Aschedeponie in Lüthorst-Wangelnstedt-Portenhagen am vergangenen Sonntag zu einer Wanderung mit Kundgebung auf. Der »Dreck-Treck« startete an der Kirche in Wangelnstedt. In Lüthorst am Teichbrunnen wurden Getränke gereicht, und in Portenhagen in der Grillhütte gab es eine öffentliche Kundgebung. Danach ging es zurück nach Wangelnstedt.

Mit der Aktion wollte das Dorfbündnis Wangelnstedt-Lüthorst nochmals eindringlich bekräftigen, dass 30 Betriebsjahre Dreck endgültig genug sein müssen, und die Bewohner im wahrsten Sinne des Wortes die Nase voll haben von den Staubbelästigungen und »latenten Gefahren, die vom Betrieb der Aschedeponie ausgehen«. Die Ascheverklappung unter freiem Himmel müsse nach Auffassung der Bürgerinitiative und des Dorfbündnisses sofort beendet werden, da dies nicht mehr dem heutigen Stand der Technik und den realen Möglichkeiten einer schadlosen Entsorgung entspreche. Die BI erklärte, dass das Gewerbeaufsichtsamt mittlerweile der Deponie-Erweiterung zugestimmt habe. Nun sei das niedersächsische Umweltministerium am Zug. Hier dürfe nicht vergessen werden, dass Niedersachsen zu 20 Prozent an VW beteiligt sei, und die eingelieferte Asche zu 90 Prozent von diesem Automobil-Konzern stamme. Die Belange der Industrie müssten nach Meinung der BI allerdings hinter den Belangen der Bevölkerung zurückstehen.

Die BI betonte weiter, dass unklar sei, was in den Anfängen in die Deponie eingelagert worden sei. Kernbohrungen lehne die GfR jedoch ab. Dass der Deponiekörper keineswegs monolithisch sei, würden Staubabwehungen beweisen. Die Deponie-Erweiterungsfläche liege zudem im Vogelschutzgebiet, einem Habitat für den Neuntöter. Die Erweiterung sei nicht mit dem  Raumordnungs-Programm des Landkreises Northeim vereinbar, die Genehmigung des Flächenverkaufs soll ebenfalls geprüft werden. Alle Bürger seien aufgerufen, ihren Protest gegen die Deponie-Erweiterung weiter kund zu tun.

Denn, so die BI, die Stäube in verlassene Bergwerksstollen einzulagern, sei der richtige Weg. Werner Richter von den Grünen kündigte zudem an, dass man sich rechtsanwaltlich beraten lassen habe, und auch wenn die Genehmigung erfolge, sei man zuversichtlich, sich mit einer Klage wehren zu können.sts

Dassel

Dassel grillt mit guter Stimmung an