Die Sternsinger bringen Segen und sind auch ein Segen

Gottesdienst in St. Michael / Rund 130 Kinder und Jugendliche engagieren sich bei der Aktion für Kinder in Tansania

Mit einem Gottesdienst wurden die Dasseler Sternsinger am vergangenen Wochenende ausgesendet, um den Segen in Dasseler Häuser zu bringen. Rund 150 Personen aus dem Dasseler Bereich engagierten sich in diesem Jahr für Tansania.

Dassel. Im Gottesdienst, den Pastor Martin Possner und Pfarrer Ewald Marschler in St. Mi-chael hielten, ging es um das Projekt in Tansania und um die Hilfe, die Gott den Menschen angedeihen lässt. Tansania, erklärte Marschler den Gottesdienstbesuchern, sei ein armes Land, die Gesundheitsversorgung schlecht. Den armen Menschen wollen die Sternsinger helfen.

»Segen bringen, Segen sein«, unter diesem Leitwort steht die Sternsinger-Aktion. Gemeint sei mit einem Segen eine Bitte an Gott: die Menschen zu beschützen. Das täten die Sternsinger, wenn sie den Segen an die Türen schrieben. »Sternsinger sind Segensbringer«, hob Marschler heraus. Zudem seien die Sternsinger selbst ein Segen, denn sie helfen Gott dabei, dass es den Menschen gut gehe – hier und in anderen Ländern. Wenn die Menschen einander helfen würden, dann könne viel passieren in dieser Welt, so Marschler.  
Von den jährlich rund 1,8 Millionen geborenen Kindern in Tansania kommen zwischen 14.000 und 15.000 mit angeborenen Herzfehlern zur Welt. Würden diese frühzeitig behandelt, könnten die meisten Kinder ein normales Leben führen. Den meisten Familien auf dem Land fehlt jedoch der Zugang zu medizinischer Versorgung. Das nächste Krankenhaus ist oft mehrere Autostunden entfernt und das Geld für die Fahrt können sich viele Familien nicht leisten.

Die Sternsinger sammeln deshalb in diesem Jahr für ein Projekt in Tansania:  Hilfe für Kinder mit Herzerkrankungen im Bugando Medical Centre in Mwanza. Dort im Norden Tansanias werden Kinder behandelt und versorgt. Das Einzugsgebiet des Bugando Medical Centres umfasst flächenmäßig ein Viertel Tansanias und ist damit für eine Bevölkerung von rund zwölf Millionen Menschen zuständig. Im Jahr 2010 wurden 4.000 Kinder stationär aufgenommen und 6.000 Kinder geboren.

 Die größten Herausforderungen sind einerseits, dass viele Dinge wie Hilfsmittel, Medikamente, Laboruntersuchungen fehlen und andererseits, dass es zu wenig Personal gibt und demzufolge die Versorgung der Kinder oft nicht gut ist. Die Untersuchungen verzögern sich, Laborwerte kommen zu spät zurück, der gesamte Ablauf ist zu langsam, wodurch Kinder manchmal schwer krank werden oder im Endeffekt sogar sterben, was man vielleicht hätte verhindern können.

Trotz der Verbesserungen beim Personal können immer noch keine Herz-OPs im Bugando Medical Centre durchgeführt werden. Deshalb soll ein dreijähriges Programm die Gesundheit von Kindern mit Herzerkrankungen verbessern. Zwei Kinderärzte aus Mwanza werden pro Jahr im Materhospital in Nairobi, Kenia, ausgebildet, um später Herz-Operationen durchführen zu können. Das Programm beinhaltet zudem die Operation von zehn tansanischen Kindern in Nairobi pro Jahr. Um die Qualität der Behandlungen und der Fortbildungen zu gewährleisten, werden die kenianischen Ärzte von deutschen Kinderkardiologen weitergebildet. Das Materhospital in Nairobi wird nicht nur zu einem qualifizierten überregionalen Behandlungszentrum für Kinder mit Herzfehlern, sondern ebenfalls das Ausbildungszentrum für Kinderärzte im Bugando Medical Centre.

Den ersten Segen brachten die Dasseler Sternsinger in der Kirche St. Michael an, bevor sie sich – leider bei Nieselregen – auf den Weg zum Rathaus machten. Hier freute sich Bürgermeister Gerhard Melching über den Segen, den man gut gebrauchen könne. Er zollte dem Engagement der Sternsinger für Kinder in Afrika Anerkennung und bedankte sich mit einer Spende.sts

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