Die vergessene Naturkatastrophe in Nepal

Am 25. April verwüstete ein starkes Erdbeben den Bergstaat Nepal. Es gab rund 9.000 Tote und rund 60.000 zerstörte Gebäude – Jan Olbrich, Leiter des Sozial - projektes des Scouting Bonn, hat einen spannenden Vortrag über Nepal für Gäste und Interessierte der Tagespflege Dassel im Senioren zentrum gehalten.

Dassel. Bereits 2013 waren die Pfadfinder des Vereins unter seiner Leitung nach Nepal gereist und hatten einer Schweizer Hilfsorganisation bei der Verbesserung der Infrastruktur eines Hospitals in Tandi geholfen. Im September des vergangenen Jahres reisten 30 junge Leute, Schüler und Studenten im Alter von 14 bis 22 Jahren nach Nepal in die Provinz Chitwan, 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Kathmandu.

Ziel war der Wiederaufbau einer Grundschule in Kalikhola und die Renovierung des Hospitals in Tandi. Im Gepäck hatten die Helfer 15 Alukisten mit Werkzeug, Medikamenten, Zelten und Isomatten sowie 25.000 Euro Spendengelder für einheimische Handwerker und Baumaterial. Jan Olbrich schilderte anschaulich und lebendig die Erlebnisse in den Einsatzorten.

Die Zuhörer staunten über die Schwierigkeiten beim Bau der Grundschule. So musste zum Beispiel die Ruine abgerissen und die Fundamente neu hergestellt werden. Eine 18-jährige Abiturientin: »Die großen Steine zu Kieselsteinen zu machen, war schon ätzend.««Tagelang mussten Geröll und Erde per Hand bewegt werden, was in Deutschland ein Bagger in zwei Stunden erledigt hätte. 14.000 Ziegel wurden bei 30 Grad Hitze auf den Berg geschleppt, Hand in Hand mit den einheimischen Maurern. Und doch: Am Ende der Reise stand die Schule - bis auf einige Arbeiten im inneren Bereich -, und die Renovierung des Hospitals war durchgeführt. Außerdem hatten die Pfadfinder Lebensmittel an Familien in Dörfern verteilt, die während der Regenzeit von der Außenwelt abgeschnitten waren. Jan Olbrich schilderte die Einheimischen vom Stamm der Chepang als gelassen und freundlich. Vor allem haben sie Achtung und Vertrauen zu den jungen Deutschen gefasst.

Das Betreiberehepaar Olbrich bedankte sich zum Abschluss bei ihrem Neffen und übergab ihm eine Spende in Höhe von 400 Euro. Das Geld war in der Weihnachtsfeier des Seniorenzentrums und danach von Angehörigen, Gästen und Freunden gespendet worden. Die nächste Reise der Pfadfinder nach Nepal startet im Jahr 2017.oh

Dassel

Immer freundlich und verbindlich

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