Hilwartshausen. Profis am Werk: Beim Büttenabend der Karnevalsfreunde Hilwartshausen (KFH) in der gut besuchten Dasseler Mehrzweckhalle war beim Beginn des Abends schon zu spüren, dass die Narren wissen, wie man ein Fest feiert.

Das bunte Programm versorgte die lustige Gesellschaft mit anspruchsvollen Tanzdarbietungen, humorigen Auftritten in der Bütt, einer lückenlosen Versorgung von Speis’ und Trank und dazu einer Menge kleiner und großer Überraschungen.

Nach dem Einmarsch setzte das »Bayern Trio« mit ihrem Eingangslied das Thema des Abends – »Wir sind eine große Familie« und sorgte gleich für gute Laune. Auch der anschließende Gardetanz brachte Schwung in die Runde. Die acht Tänzerinnen der Garde der KFH schwebten über die riesige Bühne – ein energiegeladener Start in den Abend, der die ersten Zuschauer zum Applaus aus den Sitzen riss.

Dann begrüßte der Präsident der Karnevalsfreunde Hilwartshausen, Axel Freckmann, das Publikum sowie die anwesenden Vereine und Ehrengäste wie den Bundestagsabgeordneten Dr. Wilhelm Priesmeier und den Dasseler Bürgermeister Gerhard Melching und stimmte auf den aktionsgeladenen Büttenabend ein.

Der Erste in der Bütt war Patrick Helmker mit seiner Rede »Raucherpause«. Er schilderte seine Ansicht zu Themen wie dem Mindesthaltbarkeitsdatum von Maggiflaschen, gruseligen Profilbildern auf Facebook und der deutschen Sprache.

Die Tanzdarbietung »10 Years Later« hatte es in sich. Die Halle wurde komplett abgedunkelt, und die in Lichtschläuche gehüllten vier Tänzerinnen lieferten ein visuelles und rhythmisches Spektakel. Aber auch der folgende Auftritt von »Heike und Frank« war »heiß wie ein Vulkan«. Sie präsentierten unter anderem den Song »Tanze Samba mit mir« und verbreiteten Südsee-Flair in der ach so kalten Jahreszeit. Auch die »Zicken Deluxe« haben mit ihrer Tanzshow »Arbeit ist das halbe Leben« nochmal ordentlich Energie in die Halle gepumpt.

Bevor dann Dieter Bieri vom Karneval-Verband Niedersachsen und Axel Freckmann die Ehrungen langgedienter Mitglieder vornehmen konnten, wurde die Bühne jedoch von einem unerwarteten Gast gestürmt: Donald Trump gab sein Stelldichein beim Hilwartshäuser Karneval.

Unter dem Motto »Hilwartshausen Karneval is great again« hielt sich der Präsident der USA nicht zurück und provozierte, was das Zeug hielt. Den Zenit erreichte er, als er es wagte, vor den Hilwartshäusern ein inbrünstigen »Lauenberg Helau« loszulassen. Der geneigte Karnevalsfreund hatte es natürlich sofort gemerkt: Unter der blonden Perücke und der roten Mütze steckte kein Geringerer als der Dasseler Bürgermeister Gerhard Melching.

Anschließend übergab Bieri unter anerkennendem Applaus die Orden und Urkunden an Kassenwart Andreas Traupe (22 Jahre), den zweiten Vorsitzenden Uwe Gottsmann (22 Jahre) und Schriftführer Maik Nehrbaß (11 Jahre), die sich unermüdlich für den Karneval und die Gemeinschaft einsetzen.

Ein weiterer Höhepunkt war der routinierte Auftritt des »Hilwartshäuser Jung«. »Wir werden immer toleranter, aber der Körper macht es nicht mehr mit«, kommentiert er spitzfindig, mit Blick auf das »Phänomen« Laktose-Intoleranz. Der langgediente Büttenredner bekam von seinem Publikum minutenlangen Applaus und stehende Ovationen. Kurzum – das war richtig gut.

Das reichhaltige Programm war aber noch lange nicht zu Ende. Das Polizei-Herrenballett »Achtung Kontrolle«, die Schunkelrunde, »Don Lars und die Schweinegrippe«, »Ein Herz und eine Seele« mit Elfriede und Heini, »Candyshop«, »Oldies but Goldies«, Angela Lotz als »Eine Ärztin« die über Männerschnupfen referierte, »Göttlich vertanzt« und ein weiterer Hit des »Bayern Trios« versüßten den Gästen den restlichen Abend. Spätestens beim Finale, der größten Polonäse Südniedersachsens, ist klar: Hilwartshausen kann Karneval.kw