Ortsrat Dassel

Einstimmiges Ja zur Windkraft am Bierberg

Windpark Dassel GbR plant zwei Windräder | Fachbüro soll Kirchplatz überplanen | Ortsratsmittel

Dassel. Auch der Ortsrat Eilensen, Ellensen, Krimmensen wird noch angehört, bevor der Stadtrat über die Zustimmung aus städtebaulicher Sicht entscheidet. Weitere Themen der jüngsten Sitzung des Ortsrates Dassel waren die Stadtsanierung, die 700-Jahr-Feier und die Ortsratsmittel.

Die Windpark Dassel GbR mit den Initiatoren André Heise, Wolfgang Müller, Carsten Mörlins, Christian Henne und Klaus-Dieter Golze beabsichtigt den Bau von zwei Windkraftanlagen am nordöstlichen Bereich des Bierberges in den Gemarkungen Dassel und Eilensen. Die Anlagen sollen eine Gesamthöhe von 200 Metern nicht überschreiten. Die Leistung der einzelnen Anlagen wird bei rund 2.500 kW liegen. Ein Seminar hat die Fünf zusammen geführt, die nun mit der E.on Mitte Natur die Anlagen bauen wollen. Eine nachhaltige Stromerzeugung vor der Haustür und regionale Verbundenheit, das sei den Initiatoren wichtig, erläuterte Carsten Mörlins. Die Bürger wolle man einbinden durch ein Beteiligungsmodell. Für beide Anlagen wird mit einem Investitionsvolumen von sieben bis acht Millionen Euro gerechnet. Die Dassel Wind GmbH & Co. KG könnte durch die Kommanditisten Windpark Dassel GbR, eine Genossenschaft und die E.on Mitte Natur vertreten werden und die Anlagen realisieren. E.on würde sich mit bis zu 25 Prozent einbringen, die Windpark GbR ebenso, wünschenswert seien 50 Prozent der Genossenschaft. Die prozentualen Anteile von GbR und Genossenschaft können aber auch noch variieren, denn die Bürgerbeteiligung sei nicht ­ab­sehbar. Ansprechpartner für das Projekt ist Klaus-Dieter Golze in der Ilmestraße.

Die Stadt Dassel ist an diesem federführend durch den Landkreis Northeim als Genehmigungsbehörde bearbeiteten Antrag aus städtebaulicher Sicht zu beteiligen. Ein entsprechendes Votum der Stadt zur städtebaulichen Verträglichkeit – also zur Betrachtung des Orts- und Landschaftsbildes – der geplanten Anlagen ist Voraussetzung für eine Genehmigungsfähigkeit durch den Landkreis. Gibt es hier grünes Licht, können die eigentlichen Planungen zur Erstellung des Bauantrages beginnen. Neben der bereits seit Anfang Oktober laufenden Windmessung müssen nach derzeitiger Rechtslage viele Gutachten beauftragt werden. Die meisten ­laufen über einen Zeitraum von einem Jahr. Anschließend könnte Anfang 2015 der eigentliche Bauantrag gestellt werden, so dass in der zweiten Jahreshälfte 2015 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann, hofft Klaus-Dieter Golze.

Ohne Einvernehmen mit dem Stadtrat könnten die Anlagen nicht errichtet werden, stellte Bauamtsleiter Volker Fuchs klar. Befürworter von erneuerbaren Energien müssten sie auch vor ihrer Haustür dulden, meinte Detlef Muschalla, Bürgerforum. Von der Beethovenstraße sei der Rotor der Anlage knapp zu sehen, vom Luisenpark das komplette Rotorblatt, machte er das Vorhaben plastisch. Eine Entscheidung über die Windanlagen will er bis zur Ratssitzung treffen. Weder Kathrin Worm noch Martina Gödeke, beide SPD, hatten Bedenken gegen die Windräder. »Ich finde es gut«, wenn hier erneuerbare Energien genutzt werden, meinte Gödeke. Heike Hoffmann, SPD, sah das im Prinzip ähnlich, aber sie störte sich an der Zerspargelung der Landschaft, will einen Flickenteppich vermeiden. Nach einem Alternativ-Standort suchte Antje Freund, CDU-Liste. Am Ende wurden die Anlagen mit sechs Ja-Stimmen und drei Enthaltungen – aus städtebaulicher Sicht – befürwortet. Am 9. Januar wird sich der Ortsrat Eilensen, Ellensen, Krimmensen mit dem Thema beschäftigen, und anschließend der Bau-, der Verwaltungsausschuss und der Rat der Stadt.

Im Hinblick auf die Feierlichkeiten zur Feier der »700 Jahre Stadtrechte« soll der Kirchplatz­ ­mög­licherweise neu gestaltet werden. Gelder für öffentliche – und auch für private Maßnahmen – im Rahmen der Stadtsanierung stehen bereit. Der Ortsrat sprach sich dafür aus, ein Fachbüro für eine erste Planung einzuschalten. Die Vereine werden für den 19. Dezember zu einer Sitzung eingeladen, um weiter an den Jubiläums-Festivitäten zu arbeiten.
Zudem stellte der Ortsrat 200 Euro für das 125-jährige Jubiläum des Sollingvereins im nächsten Jahr zur Verfügung, in die Weihnachtsbeleuchtung sollen 500 Euro fließen. In den Schreddertag müssen nach Abzug der Spenden noch rund 200 Euro investiert werden. Wo Graben geräumt und entbuscht werden soll, soll zunächst in Augenschein genommen werden.sts

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