Ferdinand Schlingensiepen zu Gast im CVJM-Haus mit Vortrag über Dietrich Bonhoeffer

Dassel. »Dietrich Bonhoeffer als Vorbild? Was wir von diesem Theologen, Christen und Menschen lernen können«, zu diesem Vortrag von Ferdinand Schlingensiepen lädt das CVJM-Haus »Solling« am Dienstag, 15. September, ein. Beginn ist um 19 Uhr. Dietrich Bonhoeffer war im März 1933 – im politischen Entscheidungsjahr für Deutschland – bei einer Konferenz im CVJM-Haus in Dassel. Dr. Ferdinand Schlingensiepen stellte 2013, im 80. Jahr nach diesem Treffen im Solling, den Theologen und Kirchenmann Dietrich Bonhoeffer in dieser Zeit dar. Daraus ist eine Bonhoeffer-Ausstellung im CVJM-Haus »Solling« hervorgegangen. Am 1. Februar 1933, zwei Tage nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler, hielt Bonhoeffer einen Rundfunkvortrag zum Thema »Der Führer und der Einzelne«. Auch wenn der Schwerpunkt dem Wandel der Führergestalten für die Jugend und in der Jugendbewegung galt, war der Vortrag eine hellsichtige Beschreibung des propagandistisch aufgebauten »Führermythos«. Viele Menschen haben sich dadurch verführen und auch entmündigen lassen. Dietrich Bonhoeffer legte dar: »Der Mensch und insbesondere der Jugendliche wird so lange das Bedürfnis haben, einem Führer Autorität über sich zu geben, als er sich selbst nicht reif, stark, verantwortlich genug fühlt, den in dieser Autorität verlegten Anspruch selbst zu verwirklichen. Der Führer wird sich dieser klaren Begrenzung seiner Autorität verantwortlich bewusst sein müssen. Versteht er seine Funktion anders, ... gibt er nicht dem Geführten immer wieder klar Auskunft über die Begrenztheit seiner Aufgabe und über dessen eigenste Verantwortung, lässt er sich von dem Geführten dazu hinreißen, dessen Idol darstellen zu wollen – und der Geführte wird das immer von ihm erhoffen – dann gleitet das Bild des Führers über in das des Verführers ... . Führer und Amt, die sich selbst vergotten, spotten Gottes.« Immer wieder suchen Menschen, nicht nur junge, nach Idolen und Helden, Heiligen und Vorbildern, sei es in der Politik, in der Glitzerwelt der Medien, als Schönheitsideal, als Verkörperung des Erfolgs. Auch im Bereich von Ethik und Religion gibt es Idole: Albert Schweitzer, Sophie Scholl, Martin Luther King, aber auch Dietrich Bonhoeffer. Was macht sie zu Vorbildern? Worin liegen ihre Grenzen? Worauf weisen sie hin? Was kann man heute von dem Theologen, Christen und Menschen Dietrich Bonhoeffer lernen? Der Biograf Dietrich Bonhoeffers, Dr. Ferdinand Schlingensiepen aus Düsseldorf, wird zu dem Thema sprechen. Vorher ist Gelegenheit, die Ausstellung über Dietrich Bonhoeffer im Bonhoeffer-Gedächtnisraum »Zelle 92« zu besuchen. Das CVJM-Haus Solling lädt alle Interessenten dazu ein. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.oh

Dassel

Hegering IV sammelt Müll