Dassel. An der Windenergieanlage Lüthorst II sind jetzt die Flügel montiert worden. Geplant war das bereits für Freitagnachmittag, aus Witterungsgründen mussten die Arbeiten aber auf Montagvormittag verschoben werden. In der Vorwoche waren die Flügel mit Schwertransportern teilweise in Zentimeterarbeit auf das Gelände zwischen Amelsen und Portenhagen gebracht worden; allein für die Strecke ab der B3 benötigte der Konvoi etwa viereinhalb Stunden. Jeder der drei Flügel wiegt 13 Tonnen und ist 56 Meter lang. Die Nabe wiegt weitere 31 Tonnen, so dass der Schwerlastkran eine 80-Tonnen-Einheit aufziehen musste. Weitere 58 beziehungsweise 35 Tonnen kommen durch Generator und Maschinenhaus hinzu. Das Fundament des Windrads hat eine Stärke von 3,70 Metern und einen Durchmesser von 22 Metern.

700 Kubikmeter Beton sind für die 1.800 Tonnen schwere Platte verbaut worden. Darunter befindet sich noch ein Keller, in dem Technik und Zuleitungen untergebracht sind. Aufgezogen wurden die Flügel mit einem 165 Meter hohen Raupenkran, einem werksneuen Spezialgerät, der hier seinen ersten Einsatz erlebte. Mit mehr als 40 Schwertransportern wurden die Einzelteile dafür angeliefert. Allein 460 Tonnen waren als Kontergewicht zum Hochziehen der Flügel notwendig. Der Rotordurchmesser der 2,5-Megawatt-Anlage beträgt 112 Meter, die Rotorkreisfläche, aus der sich der Ertrag errechnet, umfasst 9.940 Quadratmeter.

Auf der Basis des Gutachtens beziehungsweise der Ergebnisse der ersten Windenergieanlage zwischen Lüthorst und Portenhagen werden hier voraussichtlich 5,6 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt. Bauleiter Manfred Helmke rechnet mit 7.200 bis 7.500 Betriebsstunden pro Jahr, denn unter bestimmten Bedingungen schaltet sich die Technik ab beziehungsweise wird sie abgeschaltet. Rücksicht wird beispielsweise auf den Rotmilan genommen, auf Fledermausflug oder auf Arbeiten auf den Feldern im Radius von 100 Metern rund um das Windrad. Die Einweihung der Windenergieanlage II?ist für den 5. September geplant.oh