Gospel-Projekt bewegt und begeistert bei den Konzerten

Neuntes Projekt mit Gottesdienst beendet / Nummer zehn startet im November / Viel Applaus für eingängige Gospelsongs

»Shine down your light on me« lautete dieses Mal der Arbeitstitel des Gospel-Projekts-Solling, das mit der ersten Probe im November 2012 seinen Anfang nahm. Über 120 gospelbegeisterte Sängerinnen und Sänger im Alter von zwölf bis 80 Jahren trafen sich jeden Dienstag im Dasseler Gemeindesaal, um die langen, dunklen, einsamen Winterabende im Solling mit eingängigen Gospelsongs wie »Wade in the water«, »Praise his holy name« oder »Shine down your light on me« zu vertreiben und stattdessen mit Licht, Musik und Gemeinschaft zu füllen.

Dassel. »Das ist das Geheimnis dieses besonderen Chores auf Zeit«, erklärt Chorleiter Wolfgang Teichmann. Für alle Sängerinnen und Sänger sei die Probenzeit am Dienstag etwas Besonderes. Etwas, worauf man sich schon die ganze Woche freue. »Dementsprechend effektiv und intensiv sind die zehn Proben, in denen ich von Probe zu Probe das Wachsen des Chores an den Liedern erkennen kann. Das macht mir Spaß! Auch der Chor merkt, dass da etwas am Reifen ist – und das geht nur miteinander. Nicht zu vergessen und genauso wichtig sind Spaß am Singen und am Beisammensein«, nennt Chorleiter Teichmann die Gründe für die Begeisterung, in diesem größten Gospel-Chor der Region zu singen. Mit zwei Konzerten und einem Gospel-Gottesdienst beendeten die 120 Sängerinnen und Sänger am vergangenen Wochenende das neunte Gospel-Projekt-Solling (G:P:S) in der vollbesetzten St. Laurentius-Kirche Dassel – musikalisch perfekt begleitet von der Band »Ephatha«. Dass die Sängerinnen und Sänger wieder einmal Spaß nicht nur am Gesang der Gospelsongs wie »Walk together children«, »We are his hands« oder »Here I am to worship«, sondern auch an der Bewegung hatten, davon konnten sich die Zuschauer in Dassels Gospelkirche ebenfalls überzeugen. Sara Ma-rienfeld aus Berlin studierte mit G:P:S passende Bewegungen zu den Liedern ein. »Gospel zu singen, bedeutet auch, sich zu bewegen. Man merkt dem Chor die Freude daran an. Zudem finde ich gut, dass wir immer wieder mutige Sängerinnen und Sänger haben, die als Solisten ihren Teil dazu beitragen, dass die Songs einzigartig werden. Es gehört schon einiges dazu, in einer voll besetzten Kirche vor über 400 Leuten den Solopart zu präsentieren«, lobt Wolfgang Teichmann die Solisten Kai Daniel Hanke, Sophie Aghte, Sandrine Grigoleit, Frederike Muschalla, Carsten Dinse, Hans Peter Meergans, Christine Wedemeyer, Ronja Wehmeyer, Pearl Voigt, Heike Bürger, Sandra Niehoff und Marlies Teichmann.

Kirchenmusikdirektor Teichmann war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. »Es waren wirklich einige sehr anspruchsvolle Lieder dabei, wie »Awesome God« oder »Changed«, bei dem die Männer in der Falsettstimme – also in der Alt- beziehungsweise Sopranstimme – singen müssen. Hier hatte ich anfangs schon Zweifel, ob der Chor dies aufgrund der wenigen Proben schaffen würde. Doch selbst mein Lieblingsstück »Uphill« kam am Ende satt und mit der Energie rüber, die nötig ist. Und das Publikum spürt, ob der Chor hinter dem steht, was er singt. Diese ›good vibrations‹ waren sowohl bei den Konzerten als auch im Gottesdienst am Sonntag zu spüren. Das Publikum war begeistert, und ich war es auch«, freut sich Teichmann über den gelungenen Abschluss.
»Das Einbinden der Gospellieder in den gottesdienstlichen Rahmen wird von den Besuchern als auch von den Projektteilnehmern als ›besonders‹ empfunden. Hier gehören sie hin. Das ist der Fokus des Projektes, bei dem auch die Gemeinde einbezogen wird«, erklärte Pastor Martin Possner zum Gospel-Gottesdienst am Sonntag. »Move on – Auf in die Zukunft« lautete das Thema. Doch wohin geht die Reise? Possners frei gehaltene Predigt über die Ich-Liebe (Narzissmus), die ihre Heilung in der Liebe zu Gott und zum Nächsten findet, war Höhepunkt des Gospel-Gottesdienstes, der als krönender Abschluss begeistert von den Besuchern und den Sängerinnen und Sängern des neunten Gospel-Projekt-Solling gefeiert wurde.
oh

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