Ausschuss für Bauen, Planung, Sanierung und Umwelt

Grünes Licht für Baumarkt-Ansiedelung

Reparaturen und Ersatzbeschaffungen von Spielgeräten | Entwurf des Nahverkehrsplans beraten

Dassel. Den Weg frei machte der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss für den Baumarkt in der Ilmestraße. Nicht nur die Änderung des Bebauungsplanes wurde beraten, sondern auch die Ersatzbeschaffung von Spielgeräten auf städtischen Spielplätzen und der Nahverkehrsplan.

Im März hat der Verwaltungsausschuss die Aufstellung der ersten Änderung des Bebauungsplanes »Sondergebiet Ilmestraße 1« in Dassel beschlossen. Ziel ist, dass sich künftig ein Baumarkt in der Ilmestraße ansiedeln kann. Das innenstadtrelevante Sortiment ist dabei nun auf zehn Prozent der Verkaufsfläche beschränkt. Dem stimmte der Ausschuss zu.

Im Haushalt der Stadt Dassel stehen bislang jährlich 10.000 Euro für die Neu- und Ersatzbeschaffung von Spielgeräten auf städtischen Kinderspielplätzen zur Verfügung. Aus diesen Mitteln werden Beschaffungen der Ortsräte mit 60 Prozent der Investitionskosten unterstützt.

In den Vorjahren reichte der Ansatz aus, um allen Wünschen aus den Ortschaften nachkommen zu können. In diesem Jahr hat eine umfangreiche Beschaffung durch Markoldendorf  bereits 50 Prozent des verfügbaren Budgets gebunden. Hierbei ist durch den Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss in seiner Sitzung im März bereits eine Deckelung des städtischen Anteils erfolgt, um eine Unterstützung von Neu- und Ersatzbeschaffungen anderer Ortschaften zu ermöglichen. Entsprechend der Vorgabe des Ausschusses wurden alle Ortschaften gebeten, die für dieses Jahr geplanten Neu- und Ersatzbeschaffungen für Kinderspielplätze bis Ende Juni zu melden, sofern eine Unterstützung aus dem städtischen Haushalt erfolgen soll.

Bislang haben nun Amelsen, Dassel, Eilensen, Ellensen, Hilwartshausen, Lüthorst und Sievershausen Neu- und Ersatzbeschaffungen gemeldet. Die Beschaffungen würden bei einer Unterstützung von 60 Prozent aus städtischen Mitteln mit 10.158 Euro die noch zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 5.000 Euro überschreiten.Daher musste eine Auswahl unter den angemeldeten Projekten getroffen, der prozentuale Anteil des städtischen Zuschusses gesenkt oder – wie es sich die Gleichstellungsbeauftragte Simone Stolzenbach wünschte – der Haushaltsansatz erhöht werden.

Der Ausschussvorsitzende Wilhelm Fricke, SPD, schlug den Verfahrensweg vor – für die noch zur Verfügung stehenden 5.000 Euro sollen zunächst Reparatur- und Ersatzarbeiten auf den Spielplätzen  erledigt werden. Das Bauamt hatte die Spielplätze überprüft und dabei unterschiedlichen Reparaturbedarf festgestellt. Danach wurden Prioritäten festgelegt, wobei Jost Speitling, SPD, an die Spitze der Prioritätenliste die Maßnahmen stellen wollte, die durch Eigenleistung unterstützt werden. Klaus Pagel, SPD, setze sich dafür ein, dass zudem auch weitere 2.500 Euro für Markoldendorfer Spielgeräte eingesetzt werden. Priorität haben für den Ausschuss 1.700 Euro für Rutschturm und T-Schaukel in Amelsen, 750 Euro für eine Doppelschaukel in Eilensen, 1.350 Euro für einen Holzturm in Ellensen und 1.020 Euro für Fallschutzplatten für die Nestschaukel in Hilwartshausen. Danach werden Neuanschaffungen getätigt, die schon seit längerer Zeit verschoben wurden, beispielsweise sollen für 840 Euro der Dreier-Surprise-Ball für Dassel und für 780 Euro zwei Federtiere für Sievershausen angeschafft werden. Joachim Stünkel machte sich stark für ein Sonnensegel für den Lüthorster Spielplatz. Dort soll mit der Verwaltung eine preisgünstige Variante des Sonnenschutzes umgesetzt werden.

Jobst Volger, CDU, schlug vor, dass die Ortsräte in Vorleistung treten, und danach sollten die Maßnahmen in den nächsten beiden Jahren abgearbeitet werden. Dem stimmte der Ausschuss zu.

Weiteres Thema war der Nahverkehrsplan, den Bürgermeister Gerhard Melching erläuterte. Vor dem Hintergrund knapper finanzieller Mittel und sich ändernder Rahmenbedingungen im ÖPNV werden im Nahverkehrsplan Qualitätsstandards und Mobilitätsangebote definiert. Im Entwurf des Nahverkehrsplanes wird die Aufwertung der Verbindung Dassel-Mark-oldendorf-Einbeck als Hauptverbindung über die Linie 250/252 empfohlen. Die zusätzliche Taktung auf dieser Linie wird unterstützt. Zur Verbesserung des Angebots sollte insbesondere eine zeitliche Ausrichtung der Linie an die Pendlerströme geprüft werden.

Die Einführung der Verbindung Uslar-Fredelsloh-Lauenberg-Einbeck als bedarfsgerechter Erschließungsverkehr für den Berufsschulstandort Einbeck soll geprüft werden. Dieses Angebot ermöglicht aus Sicht der Stadt Dassel den bereits lange geforderten Lückenschluss Lauenberg-Fredelsloh. Endlich bestünde die Möglichkeit einer direkten Verbindung aus der Stadt Dassel zur Kreisstadt Northeim über Moringen und zu den südlich des Sollings gelegenen Städten Uslar und Hardegsen. Es wird angeregt, hier das Potenzial der Pendler aus Dassel Richtung Moringen und Northeim zu prüfen, um so eine Verstetigung der Linie zu erreichen. Da auch Schüler aus dem Bereich Uslar die PGS in Dassel besuchen, könnte durch eine Fahrplanabstimmung mit der Linie 252/250 diese Schülerbeförderung geregelt werden. Im Aufbau dieser Verbindung besteht aus Sicht der Stadt Dassel erhebliches Potenzial.
Weiter wird die Verbindung Dassel-Stadtoldendorf-Eschershausen als Hauptachse im Schülerverkehr dargestellt. Hier meint die Stadt, dass neben dem schulischen Einzugsbereich der PGS Dassel in den Raum Holzminden, auch die wirtschaftlichen Beziehungen im Grenzbereich der Regionen berücksichtigt werden sollten. Ebenso ist die Achse von Einbeck über Lüthorst und Stadtoldendorf nach Holzminden von Bedeutung. Denkbar wäre eine Verbesserung der Verbindung Dassel-Stadtoldendorf. Die Haltestellenproblematik an der Professor-Heinrich-Düker-Straße in Dassel sollte aufgegriffen werden. Zudem wurde die Einrichtung von Haltestellen in Lüthorst und Markoldendorf empfohlen. Im September soll der Nahverkehrsplan im Kreistag beraten werden, anschließend im Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen.

Dass die Wünsche in die Planung aufgenommen worden seien, freute Joachim Stünkel, CDU. Für die Stärkung des Nahverkehrs sprach sich  Detlef Rengshausen, Grüne, aus. Die Menschen müssten in die größeren Städte kommen, ohne eine Tagesreise zu unternehmen. Der Ausschuss empfahl die Stellung­nahme.

Zudem gewährte der Ausschuss einen Modernisierungszuschuss im Rahmen der Stadtsanierung für das Gebäude Beverstraße 25 in Markoldendorf. Der Eigentümer beabsichtigt an dem Wohn- und Geschäftshaus eine umfassende Modernisierungsmaßnahme durchzuführen. Die Kosten werden geschätzt auf rund 382.000 Euro, die Zuschusshöhe liegt gerundet bei rund 175.000 Euro. Volker Fuchs, Fachbereichsleiter Bau & Ordnung, freute sich, dass Eigentümer bereit seien, derartige Summen zu investieren. Neben großen wurden auch kleinere Sanierungs-Maßnahmen umgesetzt, die das Ortsbild von Markoldendorf verbessert hätten.

Das Gebäude am Oberen Tor in Markoldendorf soll noch im Juni abgebrochen werden, so dass möglicherweise im Juli die dortige Vollsperrung aufgehoben werden kann.sts

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