Gute Ausrüstung für gute Arbeit

Stadtkommando befragt die drei Bürgermeisterkandidaten

Standen dem Stadtkommando Rede und Antwort: die Bürgermeisterkandidaten (von links) Elias Kreuzinger, Sven Wolter und Michael Spallek.

Wellersen. Am 12. September sind die Dasseler aufgefordert, einen neuen Bürgermeister zu wählen. Von der SPD unterstützt wird Sven Wolter, die CDU hat Elias Kreuzinger ins Rennen geschickt und Michael Spallek tritt für die FDP an. Das Stadtkommando der Dasseler Feuerwehren hatte die Drei eingeladen und um Stellungnahme zu feuerwehr-spezifischen Themen gebeten. Wolfgang Nolte brachte das Anliegen der Brandschützer auf den Punkt: Rat, Verwaltung und Bürgermeister müssen gut zusammenarbeiten und hinter der Feuerwehr stehen.

Die Feuerwehren, formulierte Stadtbrandmeister Harald Sehl, seien zur Neutralität verpflichtet. Mit der Veranstaltung wollte man eine Art »Wahlkampftourismus« durch die Feuerwehrgerätehäuser vermeiden. ­­Zu-dem wolle die Feuerwehr, die für den ­Bereich Gefahrenabwehr verantwortlich ist, aber auch wissen, wie sich die Kandidaten die künftige Arbeit der Feuerwehr vor­stellen.

Den Kandidaten wurde vorab ein Fragenkatalog vorgelegt, den es zu beantworten galt. Dabei ging es um flächendeckenden Brandschutz, möglichen Feuerwehrbedarfsplan, Stützung des Ehrenamts, finanzielle Ausstattung der Wehren, das begonnene Fahrzeugkonzept und die Finanzierung der Wehren bei sinkenden Einnahmen.

Die »Hauptdarsteller« im Ring, wie Sehl formulierte, konnten sich vorstellen und die Fragen mehr oder weniger direkt beantworten. Dass Kreuzinger, Spallek und Wolter die Arbeit der Wehren wertschätzen, steht außer Frage. Schnelle Hilfe vor Ort sei wichtig, deshalb stehen die drei Kandidaten hinter jeder Ortsfeuerwehr. »Wir brauchen jede Frau und jeden Mann, der sich in der Feuerwehr engagieren will«, sagte Wolter. Eine zeitgemäße, moderne Ausstattung samt Schutzausrüstung rückte Kreuzinger in den Vordergrund, und Spallek setzte auf die »schnelle Hilfe vor Ort«.

Ein Feuerwehrbedarfsplan leitet auf Basis der örtlichen Verhältnisse die notwendigen Schutzziele für die Bevölkerung ab und legt die Vorhaltung im Bereich Organisation, Technik, Personal und baulicher Anlagen für die Feuerwehren fest.

Die Erstellung eines solchen Planes nimmt Zeit in Anspruch. In der Dasseler Region hat man bisher auf Zusammenarbeit gesetzt, das Stadtkommando hat Vorschläge unterbreitet, wie das Budget eingesetzt werden soll. Die Politik ist dem Fachwissen gefolgt. Kreuzinger und Wolter setzten eher auf den Sachverstand des Kommandos, während Spallek einem Bedarfsplan nicht abgeneigt gegenüberstand. Dabei setzte er aber auch auf die Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren.

Allen drei Kandidaten liegt die Stärkung des Ehrenamts am Herzen. Der Dienst in der Feuerwehr müsse Spaß machen, und deshalb sei eine gute Ausrüstung wichtig. Ob die sogenannte Ehrenamtskarte helfe, blieb offen. Das müsse mit den Aktiven diskutiert werden, denn dafür müssten attraktive Angebote vorhanden sein. Spallek regte an, dass man bereits in der Schule mit der Feuerwehr-Ausbildung beginnen und so mehr Aktive ge-winnen könne. Wolter hingegen regte an, Feuerwehrmitglieder bei gleicher Qualifikation bei der Besetzung von Arbeitsstellen zu bevorzugen.

Die finanzielle Ausstattung, auch das ist klar, unterliegt den finanziellen Zwängen des Haushalts. Kreuzinger, Spallek und Wolter unterstrichen allerdings, dass »gute Ausrüstung für gute Arbeit« selbstverständlich sei. Der Rat habe bisher »mutige Entscheidungen« im investiven Bereich getätigt, und diesen Mut will Kreuzinger auch im Feuerwehrbereich fortsetzen.

Mögliche Fusionen von Feuerwehren könnten lediglich aus der Feuerwehr-Ebene heraus kommen, waren sich alle einig. Dass fehlende Man-Power nur begrenzt durch Technik zu ersetzen sei, gab Stadtbrandmeister Sehl zu bedenken. Eine gute Ausstattung erhöhe die Attraktivität der Feuerwehr, stell-te der stellvertretende Stadtbrandmeister

Tobias Oppen fest und warb damit um die notwendige finanzielle Unterstützung. »Unsinnige Investitionen kann ich mir gar nicht leisten«, formulierte Stadtbrandmeister Sehl.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Bürgermeisterkandidaten Kreuzinger, Spallek und Wolter schätzen die Arbeit der Feuerwehr, stehen zur dezentralen Struktur und setzen bei der Ausstattung auf das Fachwissen des Stadtkommandos. Das Hauptamt müsse das Ehrenamt unterstützen.sts

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