Gute Vorsätze für die Natur

Gärten in einen Zufluchtsort für Wildtiere des Siedlungsraums verwandeln

Dassel. Kurz nach dem Jahreswechsel ruft der NABU alle Gartenbesitzer auf, das kommende Jahr zu nutzen, um ihren Garten, ganz gleich, wie groß, ganz gleich, wie klein, in eine »Zuflucht für Wildtiere des Siedlungsraumes zu verwandeln«. Matthias Habeck, NABU-Naturschützer beim NABU Dassel-Einbeck, sagt: »Jeder noch so kleine Garten kann viel mehr Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten, als Gartenbesitzer gemeinhin annehmen.« Deshalb hat der NABU »zehn gute Vorsätze für einen naturgerechten Garten« vorgestellt, die er allen Hobbygärtnern ans Herz legt.

Bauen und anbringen kann man Nistkästen für Höhlenbrüter wie Kohl- und Blaumeise, Sumpf-, Weiden- und Haubenmeise, Trauerschnäpper, Star, Zaunkönig, Kleiber; für Halbhöhlenbrüter wie Grauschnäpper, Bachstelze, Rotschwänzchen.

Anbringen kann man auch Nistbrettchen für Mehl- und Rauchschwalben an Gebäuden, von besonderen Nistkästen für Mauersegler an höheren Wänden. Einfache Nisthilfen für Hummeln und solitär lebende Wildbienen kann man schaffen. Fledermauskästen als Tagesquartiere und Wochenstuben für Fledermäuse an Bäumen oder Gebäuden sind ebenfalls sinnvoll. Möglich ist auch die Anlage einer naturnahen, artenreichen Wiese für Schmetterlinge und andere Insekten, die auch Nahrungsquelle für Fledermäuse sind. Aufstellen kann man eine »Igelburg« aus Holz, die, mit Laub und Reisig abgedeckt, ideales Quartier für Igelmütter ist, in der diese die Jungigel zur Welt bringen, und Winterquartier in der dunklen Jahreszeit. Ein kleiner Teich kann als Vogeltränke, Lebensraum für Frösche, Kröten, Molche und Libellen dienen. Gepflanzt werden sollte vielleicht auch eine Bruthecke für strauchbrütende Vogelarten aus standortgerechten, heimischen Gehölzen. So genannte »Brut-ampeln« kann man schaffen aus Zweigen, die Bruttaschen bilden, für Zaunkönig, Rotkehlchen und andere Brüter. Spezielle Nistkästen gibt es für Wald- und Gartenbaumläufer, die direkt mit offener Vorderseite an grobrindigen Stämmen angebracht werden müssen. Die Baumläufer, zu den Spechtmeisen gehörig, laufen am Stamm empor, um mit ihrem pinzettförmigen Schnabel kleine Spinnen und Insekten aus der Rinde zu ziehen und brüten in diesen speziellen Nistkästen, die mit seitlichen Eingangsschlitzen versehen sind.

»Alle Maßnahmen lassen sich leicht mit etwas Geschick umsetzen und werden jedem naturbegeisterten Gartenbesitzer und Kleingärtner schnell Freude bereiten, wenn sich die ersten tierischen Besucher einstellen«, begeistert sich Matthias Habeck »Deshalb sind sie darauf ausgelegt, ohne großen Aufwand umgesetzt werden zu können – wenn viele mitmachen, könnten viele tausend Quadratmeter Schmetterlingswiese, tausende Tümpel für den Froschkönig, zehntausende Nistkästen und Bruthecken geschaffen werden«, so Habeck.

Für ungeübte Naturfreunde hält der NABU Dassel-Einbeck in seinem Shop im Alten Rathaus, ein umfangreiches Sortiment an Nistkästen für Kleinvögel, Fledermäuse, Baumläuferkästen oder Zaunkönigkugeln bereit. Auch gibt es die verschiedensten Insektenhotels und Bastler Bausätze. Der NABU gibt Tipps in einer 30-seitigen Bauplansammlung für Nisthilfen und der Broschüre »Gartenlust«. Dieses Infopaket kann angefordert werden gegen Gebühr beim NABU, Stichwort »Gute Vorsätze«, Marktplatz 6-8 in Einbeck.sts

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