Herausforderung angenommen

BBS Schülerinnen Jana Fette, Janina Becker und Cihan Akkurt arbeiten mit Flüchtlingskindern

Nach langer Flucht ist eine siebenköpfige syrische Familie Anfang Januar in Markoldendorf an­gekommen. In einem fremden Land sind sie für Unterstützung sicherlich dankbar. »Hilfe ist wichtig, und es lohnt sich, sich zu engagieren« – diese Meinung vertritt Renatus Döring, Schulleiter der BBS Einbeck, für seine Schule. Sichtbares ­Zeichen der tatkräftigen Hilfe der Schule ist ein Projekt: Die angehenden Erzieherinnen Jana Fette, Janina Becker und Cihan Akkurt kümmern sich ein halbes Schuljahr lang um die fünf Kinder der Familie. Sie haben ein Vertrauensverhältnis zu den Fünf bis Elfjährigen aufgebaut, spielen mit ihnen, begleiten sie zu Vereinen. Den BBS Schülerinnen macht diese »Arbeit« viel Spaß, bekräftigen alle drei.

Markoldendorf. Kurz nachdem die syrische Familie in Markoldendorf angekommen ist, startete das Projekt. Die drei BBS Schülerinnen haben zunächst Kennlernspiele angeboten. Trotz Sprachbarriere entwickelte sich bei den regelmäßigen Treffen ein Vertrauensverhältnis. Zweimal in der Woche mehrere Stunden besuchen die Schülerinnen »ihre« Kinder, und neben Spielen versuchen sie, die individuellen Bedürfnisse der Kinder zu erkunden und auf sie einzugehen.

Mittlerweile können die Kinder »ganz gut Deutsch sprechen«, und deshalb wurde nun auch schon gemeinsam das Vereinsleben in Markoldendorf unter die Lupe genommen: Fußball für die Jungen, Turnen für die Mädchen. Spielen an der frischen Luft, mit Hula Hoop Reifen oder Twister, mache den Kindern großen Spaß, gemeinsam wurde auch schon das Abenteuerland in Holzminden besucht. Die Arbeit mit Flüchtlingskindern ist ein neuer Bereich im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung  Jana Fette, Janina Becker und Cihan Akkurt macht er aber sehr viel Spaß.

Schulleiter Renatus Döring war glücklich, dass Schüler bereit sind, in diesem Bereich zu arbeiten, denn es hätte durchaus Berührungsängste geben können, meint er. Diese neue Arbeit mit Flüchtlingen sei eine Herausforderung. Die Schülerinnen seien daran gewachsen: »Sie haben sich unwahrscheinlich entwickelt«, lobte der Schulleiter. Er ­kündigte an, dass die BBS Einbeck zum nächsten Schuljahr Berufsvorbereitungsjahre für Ausländer beziehungsweise Aussiedler als Sprachlernklassen anbietet.

Dass das Projekt für die Schüler eine wichtige Erfahrung sei, meint auch Sabine Schleder vom Team Fachschule Sozialpädagogik der BBS. Das Projekt mache »erlebtes und nachhaltiges Lernen« möglich, und die Schülerinnen könnten als Multiplikatoren fungieren. Sie zollte den Schülern Anerkennung, denn es brauche Mut, ein solches Projekt anzugehen.

Eingebettet ist das BBS Projekt in die Hilfe des Rotary Clubs Einbeck Northeim, der die Familie unterstützend begleitet.sts

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