»Hier sind Sie genau richtig«

Doppel-Ordination von Pastor Dr. Lukas Pieper und Pastorin Heike Sieberns in St. Laurentius in Dassel

In der Dasseler Laurentiuskirche wurden die beiden neuen Pastoren von der Regionalbischöfin (am Pult) in ihr Amt eingeführt; links Pastorin Sarah Coenen, dahinter Mitglieder des Kirchenvorstands. Foto rechts: Einzug in die St. Laurentiuskirche von Superintendentin Stephanie von Lingen, Pastor Dr. Lukas Pieper, Pastorin Heike Sieberns und Regionabischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder (von rechts).

Dassel. Mit einem feierlichen Gottesdienst sind die beiden neuen Pastoren auf der Pfarrstelle I in Dassel ins Amt eingeführt worden. Seit einem Vierteljahr sind Dr. Lukas Pieper und Heike Sieberns schon vor Ort im Einsatz, jetzt sind sie von Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder und Superintendentin Stephanie von Lingen ordiniert worden.

»Es ist eine Bereicherung, euch hier zu haben«, stellte Pastorin Sarah Coenen fest, die durch den Gottesdienst zur Doppel-Ordination führte. Der Tag des gemeinsamen Dienstantritts fiel auf den Beginn des Ukraine-Krieges, erinnerte Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder – sie seien also in einer herausfordernden Zeit hier angekommen. Überall gebe es seither Friedensgebete. Der Kriege gehe weiter, die Gebete auch. Der Kraft des Gebets sei alles zuzutrauen. Sie kenne, so die Regionalbischöfin weiter, beide Pastoren aus dem Predigerseminar Loccum. Sie seien streitbar, klug, ehrlich und gerecht, nicht immer ganz diplomatisch, und sie stellten drängende Fragen, die man in der Kirche brauche. Es sei gut, dass hier ein Team an jungen Pastoren tätig sei. Der Gottesdienst sei das Zentrum für die beiden neuen Pastoren. Sie nutzten die Chance, dabei über sich hinaus zu denken.

Der Ordinationsspruch von Dr. Lukas Pieper sei aus Psalm 27: »Eines bitte ich vom Herrn, das hätte ich gerne: dass ich im Hause des Herrn bleiben könnte mein Leben lang zu schauen die schönen Gottesdienste des Herrn und seinen Tempel zu betrachten«. Sie probierten gern neue Formen aus. Ein Beispiel sei das Fest am Lauenberger Badesee. Es gebe junge und moderne Feiern, aber Pastor Dr. Pieper sei auch fasziniert von der inneren Seite und schaue, was nicht direkt ins Auge fällt.

Pastorin Sieberns hat Zeit im Kloster Bursfelde verbracht, wo besonders die Stundengebete sie beeindruckt haben; Pastor Dr. Pieper war in der Mönchsrepublik Athos in Griechenland, wo er orthodoxe Traditionen kennengelernt hat. Beide würden, so die Regionalbischöfin, für ein aktives und kontemplatives Leben, für das Tun und das Beten stehen. Viele Menschen seien im Moment persönlich erschüttert und verunsichert. Aus welcher Quelle lebe man da, aus welcher Kraft schöpfe man Hoffnung?

»Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden«, im Matthäus-Evangelium finde sich der Ordinationsspruch von Heike Sieberns – er werde in jedem Gottesdienst im Vaterunser gebetet. Die Kraft der Veränderung müsse nicht unbedingt aus den Menschen selbst heraus kommen. Man könne von sich ab und auf Gott sehen. Was Christen auszeichne, sei eine gesegnete Unruhe. »Wir sehen, dass wir nicht alles im Griff haben. Dein Reich komme – darin steht Energie und Hoffnung.« Man müsse sehen, wo Energie sei, man dürfe Schwerpunkte setzen, aber man dürfe auch lassen; man könne Lust haben, etwas zu tun, aber man müsse nicht alles weiterbedienen wie gewohnt. Gemeinsam, war sie überzeugt, hätten die Pastoren einen spannenden Weg vor sich.
Mit ihren Begleitern wurden zunächst Pastor Dr. Lukas Pieper und danach Pastorin Heike Sieberns von der Regionalbischöfin ordiniert und zum besonderen Dienst in der Kirche berufen, um das Wort Gottes zu predigen und am Aufbau der Gemeinde mitzuwirken. Die Gemeinde werde dabei mit Zuspruch, Rat und Mahnung helfen.

Die Urkunden zur Ordination, die Ordinationsbibeln und Ansteckkreuze überreichte Superintendentin Stephanie von Lingen. »Wir sind froh, dass Sie da sind«, sagte sie – beide seien schon Teil des Kirchenkreises Leine-Solling. Sie seien hier genau richtig: aufrecht, musikalisch und streitbar, es gebe ein offenes Wort und Spiritualität. Sie bereicherten den Kirchenkreis und würden die Gemeinde nach einer langen Vakanz erfrischen.

Auch aus der Gemeinde wurde viel Freude und Unterstützung deutlich. Melanie Erdmann sagte für den Kirchenvorstand der Emmaus-Gemeinde, es sei wie ein Jackpot, zwei engagierte Pastoren bekommen zu haben. Das gleiche Willkommen auch aus Lauenberg-Hilwartshausen von Marina Falke und der dortigen Gemeinde: Man freue sich auf eine gemeinsame Zeit, und etwas frischen Wind habe man schon erfahren: »Es passt einfach.« Grußworte sprach ebenso Joachim Henze für Lüthorst, und Frank Pape hieß die Pastoren mit Musik willkommen. Auch Kita-Leiter Markus Gattermann und PGS-Direktor Matthias Kleiner blickten mit positiven Erwartungen auf die künftige Zusammenarbeit. Für die »kleine, aber präsente« Gemeinde Relliehausen gratulierte Ortsbürgermeister Stefan Guhl zur Ordination. Sportverein Lauenberg, Förderkreis Kirchenmusik und frühere Wegbegleiter sahen die beiden in Dassel ebenfalls genau am richtigen Platz – verbunden mit dem Wunsch, hier ein Segen zu sein.ek

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