Hoffnung auf Unterstützung durch Fördergelder

Investitionen in Markoldendorfer Grundschule, ins Dasseler Freibad und die alte Schule in Sievershausen

Investiert werden muss in die Markoldendorfer Kleeblattgrundschule: Das Flachdach am Eingangsbereich muss durch ein Pult- oder Gründach ersetzt werden.

Dassel. Ordentlich Geld verplante der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss bei seiner diesjährigen Haushaltsberatung: Investiert werden muss unter anderem ins Dasseler Freibad, die alte Schule in Sievershausen und die Markoldendorfer Grundschule. Angesichts der klammen Finanzlage ist die Stadt aber bei manchen Projekten auf Fördergelder angewiesen.

Der Verwaltungsausschuss hatte im Februar beschlossen, die Sanierung der Sanitäranlagen für die Markoldendorfer Schule und Sporthalle in Form eines Anbaus umzusetzen. Sollte der Förderantrag im Sportstättenförderprogramm des Landes Niedersachsen im Programmjahr 2020 nicht berücksichtigt werden, sollte erneut entschieden werden.

Diese Entscheidung ist nun erforderlich, denn der Förderantrag ist abgelehnt worden. Der Ausschuss war sich einig, dass zunächst weiter die Gesamtlösung für Schule und Sporthalle in Form eines Anbaus verfolgt werden soll. Sollte der Förderantrag im nächsten Jahr nicht berücksichtigt werden, muss wieder beraten werden. Foyer, Musikraum und Verwaltungstrakt der Markoldendorfer Grundschule sind mit einem Flachdach versehen. Dieses Flachdach weist altersbedingt Schäden auf und verursacht einen jährlichen Instandsetzungsbedarf.

Insbesondere im Bereich des Musikraumes sind die Möglichkeiten von Reparaturmaßnahmen nahezu ausgeschöpft. Gerade hier sind jedoch die meisten Schäden zu verzeichnen. Bereits mehrfach ist es zum Wassereintritt in das Gebäude gekommen. Die Schäden sind auch im Inneren der Schule deutlich zu erkennen. Eine Dacherneuerung wurde in den vergangenen Jahren immer wieder einmal in Erwägung gezogen, zuletzt in Verbindung mit einer Aufstockung mit einem neuen Verwaltungstrakt. Dieser zusätzliche Raumbedarf in der Grundschule besteht jedoch nicht mehr. Das vorhandene Flachdach lässt sich nicht länger instandhalten. Eine Erneuerung ist erforderlich. Hierfür wurden von der Verwaltung zwei Varianten erarbeitet. Ein neues Dach in Form eines Pultdaches würde Kosten von voraussichtlich 275.000 Euro ergeben. Die Alternative in Form eines modernen Gründaches ist mit 300.000 Euro zu veranschlagen. Für die Variante Gründach könnte aktuell ein Förderantrag im neuen Förderprogramm des Bundes »Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen« gestellt werden. Hier sind Förderquoten von bis zu 80 Prozent vorgesehen. Ob eine mit einer Dachbegrünung einhergehende Erneuerung des Daches tatsächlich gefördert wird und in welcher Höhe, wird nach Antragsstellung geprüft. Zudem muss herausgefunden werden, ob gleichzeitig Geld aus dem Kommunalinvestitionsprogramm eingesetzt werden kann.

Der Ausschuss plante 300.000 Euro ein, ob Grün- oder Pultdach gebaut werden, hängt von den Fördermitteln ab. Der Klassentrakt der Grundschule Markoldendorf liegt auf der Südseite des Schulgrundstücks, die Fenster der Klassenräume wurden in die Südfassade eingebaut. Die Fenster stammen aus dem Jahr 1983 und nähern sich der Verschleißgrenze. Eine Erneuerung muss für die kommenden Jahre eingeplant werden. Fenster mit besserem Wärmedämmwert würden zudem zu Energieeinsparungen führen.

Die Bestrebungen der Stadt Dassel, durch sinnvolle Maßnahmen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, könnten mit dieser Maßnahme unterstützt werden. Bei einer Erneuerung der Fenster könnte zugleich der seit vielen Jahren von der Schule gewünschte Blendschutz installiert werden, da die Sonneneinstrahlung auf der Südseite oft zu Problemen in der Unterrichtsgestaltung führt. Dies ist vermehrt bei der Nutzung von Bildschirmen und Smartboards festzustellen, als früher bei einer Kreidetafel. Zudem werden über den »Digitalpakt Schule« auch in der Grundschule künftig digitale Endgeräte verwendet, die bei einer Blendung durch die Sonne nur schlecht genutzt werden können. Auf der Südseite des Schulgebäudes sind insgesamt 26 Fenster in den Klassenräumen und im Lehrerzimmer verbaut. Hierbei wäre es aufgrund der baulichen Gegebenheiten durchaus möglich, die Erneuerung in Abschnitten vorzunehmen. Es bieten sich sechs Abschnitte an. Beginn sollte mit den Klassenräumen sein, den Abschluss könnte das Lehrerzimmer bilden.

Je Bauabschnitt ist für vier Fensterelemente und Sonnenschutz mit Kosten in Höhe von 20.000 Euro zu rechnen. Der dritte Bauabschnitt würde sechs Elemente mit Kosten von 30.000 Euro umfassen. Sofern die Maßnahme als Gesamtmaßnahme in 2021 umgesetzt werden soll, müssten Mittel in Höhe von 130.000 Euro bereitgestellt werden. Auch für diese Maßnahme könnte es aus dem Programm »Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen« eine Förderung geben. Deshalb sollen 130.000 Euro eingeplant werden mit der Maßgabe einer 80-prozentigen Förderung. Erfolgt keine Förderung soll der erste Abschnitt umgesetzt werden.

Weiteres Thema war das Freibad Dassel. Entsprechend der Beschlussfassung im Verfassungs- und Finanzausschuss wurde ein Ingenieurbüro beauftragt, die technischen Anlage des Freibades Dassel fachlich zu begutachten. Aufgrund des Alters der Anlage besteht ein erheblicher Sanierungsstau. Allein für den reinen Technikbereich beläuft sich dieser auf 290.000 Euro. Hinzu kommen die Becken und das gesamte umfangreiche, außenliegende Leitungssystem, das an verschiedenen Stellen ebenfalls Probleme bereitet. Hier sind zumindest mittelfristig weitere, kostenintensive Investitionen zu erwarten. Für die technische Erneuerung des Freibades Dassel könnte ein Mehrjahresplan der einzelnen Abschnitte erstellt werden: 50.000 Euro für die Elektrotechnik in 2021, 150.000 Euro für die Badewassertechnik in 2022, 60.000 Euro für die Warmwasserbereitung in 2023 und 120.000 Euro in 2024 für die Sanitärtechnik. Eine solche Planung könnte sich durch den Ausfall von Bauteilen außerhalb der Planung sehr schnell überholt haben, so dass eine Umplanung erforderlich wird.

Wolf Koch, SPD, stellte den Antrag, 50.000 Euro als »Eventualposten « in 2021 einzuplanen, damit notfalls kurzfristig Geld für Reparaturen bereitsteht, um den Betrieb in der nächsten Saison zu sichern. Er plädierte dafür, die Schwimmbadsituation im gesamten Stadtgebiet in den Blick zu nehmen. Auch Jobst Volger, CDU, regte an, dass man darüber nachdenken sollte, was sich Dassel noch leisten könne. Verschobene Reparaturarbeiten holten einen wieder ein, meinte auch Bernd Stünkel, UBW: »Es wird Zeit, den Mut aufzubringen, Entscheidungen zu treffen – nicht nur im Bereich der Schwimmbäder. « Und er erinnerte daran, dass man auch bei Schulen und Kitas vernünftige Entscheidungen gefällt habe. Der Ausschuss stimmte mehrheitlich zu, Geld für »Störfälle« einzuplanen. Sollten die 50.000 Euro nicht benötigt werden, soll, so der Antrag von Stünkel, der Betrag nach vorheriger Einschaltung des Verwaltungsausschusses für weitere Sanierung verwendet werden.

Bereits Ende 2017 wurde die Sanierung der Fenster des Baudenkmals »Alte Schule« in Sievershausen diskutiert. Neben einer aus baufachlicher Sicht notwendigen Sanierung von acht Fenstern wurde auch auf die Sanierung der Decken hingewiesen, die durch eindringende Feuchtigkeit bereits Schaden genommen hatten. Nachdem die Sanierung für 2018 zurückgestellt wurde, wurde das Projekt im Haushalt 2019 berücksichtigt. Hier wurden 8.500 Euro für die Fenstersanierung in den Haushalt eingestellt, verbunden mit der Maßgabe, dass zunächst versucht werden soll, Fördermittel für diese Sanierung einzuwerben. Da der Zustand der Fenster in der Zwischenzeit nicht besser geworden ist, wurde ein Angebot zur Erneuerung aller Fenster im denkmalgeschützten Teil des Gebäudes eingeholt.

Gerechnet wird mit rund 25.815 Euro. Vom Landkreis als Denkmalschutzbehörde wurde eine vollständige Erneuerung aller Fenster für erforderlich gehalten, da die im Obergeschoss verbauten Kunststofffenster nicht den denkmalrechtlichen Vorgaben entsprechen. Mit der denkmalrechtlichen Erlaubnis konnte ein Förderantrag bei der Kulturund Denkmalstiftung des Landkreises Northeim gestellt werden. Hier wurden 12.900 Euro bewilligt. Verwaltungsseitig wurde die vollständige Erneuerung vorgeschlagen, da hierfür die Förderung der Stiftung in Anspruch genommen werden kann. Bislang stehen im Haushalt der Stadt Dassel nur 8.500 Euro zur Verfügung.

Für eine Umsetzung der Gesamterneuerung müssen 4.500 Euro überplanmäßig bereitgestellt werden. Dafür erhält die Stadt unter Berücksichtigung der Förderung aus der Stiftung jedoch eine dauerhafte Sicherung der Gebäudehülle zur Hälfte der eigentlich anfallenden Kosten. Dem stimmte der Ausschuss zu. Grünes Licht gab es für die Änderung des Flächennutzungsplanes, um weitere Wohnbebauung in Hunnesrück möglich zu machen, und für die Aufstellung des Bebauungsplanes »Am Rennebergsweg« in Markoldendorf. Die Nachfrage zeige, dass das Baugebiet richtig sei, unterstrich Hartmut Demann, CDU.sts

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