Ausschuss für Jugend, Familien, Senioren und demografische Entwicklung

Hort muss wegen geringer Nachfrage geschlossen werden

Wenn organisatorisch möglich, soll Ferienbetreuung aufrecht erhalten werden / Anpassung der Kindergartengruppen / Brückenjahr

Neu zuschneiden will der Ausschuss für Jugend, Familien, Senioren und demografische Entwicklung die Gruppen in den Kindertagesstätten. Damit soll der demografischen Entwicklung Rechnung getragen und der Haushalt der Stadt entlastet werden. Entsprechend sollen auch die Verträge mit der Kirche bezüglich der kirchlichen Kindergärten angepasst werden. Außerdem empfahl der Ausschuss, zum 31. Juli den Hort in Markoldendorf zu schließen, die Nachfrage ist zu gering. Wenn organisatorisch machbar, soll aber die Schulkinderbetreuung in den Ferien aufrecht erhalten werden. Weitere Themen waren der Bericht des Stadtjugendpflegers, die Gewährung von Beihilfen für Sachanschaffungen, Fahrten und Lager sowie das »Brückenjahr«.

Dassel. Die Gruppen in den Kindertagesstätten sollen der Nachfrage angepasst werden. Erstmals dienen die Anmeldezahlen in den Kitas als Basis, nicht die Geburtenzahlen. Die Zahl der angemeldeten Kinder steigt von 238 im August auf 251 im Juli 2012. Zurzeit werden 25 Kinder aus anderen Kommunen in den Dasseler Kindergärten betreut. Damit finanziert die Stadt Dassel diese Kinder mit.

Man wolle kinderfreundliche Politik machen, erklärte Michael Hanke, SPD. In den Kitas werde qualitätvolle Arbeit zu geringen Gebührensätzen geleistet, hob Joachim Stünkel, CDU, heraus. Kinder aus anderen Städten und Gemeinden nur im Rahmen bestehender, freier Betreuungsplätze aufzunehmen, lehnte er ab, denn das sei pädagogisch nicht sinnvoll. Bürgermeister Gerhard Melching hatte die finanzielle Situation der Stadt im Blick. Jährlich beträgt das städtische Defizit rund eine Millionen Euro, wobei rund 800.000 Euro allein auf den Bereich der Kitas entfielen. Mit den Kommunen über einen Finanzausgleich zu sprechen, schlug Petra Kersten, CDU, vor. Der Vorschlag, Kinder aus anderen Städten nur auf Widerruf aufzunehmen, wurde abgelehnt.

Kinder vor Vollendung des dritten Lebensjahres werden bis zum Betreuungsjahr 2011/2012 in altersübergreifenden Gruppen im Rahmen bestehender, freier Betreuungsplätze aufgenommen. Ein ausreichendes Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren wird neben der Krippe durch altersübergreifende Gruppen ermöglicht.

Abweichend oder ergänzende Beschlüsse zu Integrationsgruppen oder zur Einzelintegration soll der Verwaltungsausschuss künftig auch ohne Beteiligung des Rates fassen. Im Kindergarten Lauenberg wird eine 25er Gruppe in eine Kleingruppe umgewandelt. Im Kindergarten Lüthorst wird die Integrationsgruppe in eine altersübergreifende Regelgruppe umgewandelt.

Alle Wünsche der Eltern bezüglich der Betreuungszeiten zu erfüllen, sei nicht möglich, stellte Melching fest. Möglicherweise müsse dann auch auf Tagesmütter zurückgegriffen werden.

Da es zu wenig Zuspruch gibt, soll der Hort zum 31. Juli geschlossen werden. Eine Schulkinderferienbetreuung soll, solange Bedarf besteht und dies organisatorisch sichergestellt werden kann, angeboten werden. Allerdings, gab Melching zu bedenken, sei es nicht einfach, Personal hierfür in den Ferien zu finden.

Dynamisch an die tatsächlichen Verhältnisse angepasst werden sollen die Verträge mit den Kirchengemeinden Dassel und Markoldendorf. Im St. Laurentius-Kindergarten soll es eine altersübergreifende Regelgruppe, eine Ganztagsregelgruppe und eine Dreivierteltagesgruppe geben. Die Pachtzahlung der Kirchengemeinde an die Landeskirche soll nicht mehr im Rahmen der Defizitabdeckung durch die Stadt erfolgen. Im Markoldendorfer Kindergarten  gibt es künftig eine Regelgruppe, eine alters-übergreifende Gruppe und eine Ganztagsgruppe mit acht Stunden Betreuungszeit. Möglicherweise stehen durch die altersübergreifende Gruppe bauliche Veränderungen an.
Der Bürgermeister wurde bevollmächtigt, die Verträge zu kündigen. Dass man einvernehmlich zusammenarbeiten solle, darauf legte Ludolf von Dassel, CDU, Wert. Dass sagten Pastor Martin Possner und Bürgermeister Melching zu. Die Ausschussmitglieder stimmten zu, die Richtlinien der Stadt über die Gewährung von Beihilfen für Sachanschaffungen, Fahrten und Lager rückwirkend aufzuheben. Künftig muss die Antragsstellung beim Landkreis erfolgen. Der Landkreis hat die Zuschüsse erhöht: auf fünf Euro bei Freizeiten im Inland, auf sieben Euro bei Freizeiten im Ausland, auf sieben Euro bei der Betreuung ausländischer Gastgruppen und auf 15 Euro, wenn bei der Teilnahme an Freizeiten eine wirtschaftliche Benachteiligung vorliegt.

Zur Kenntnis nahm der Ausschuss die Tätigkeitsberichte des Stadtjugendpflegers Michael Diedrich für die Jahre 2009 und 2010. Geboten wurde ein breites Angebot von Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. In diesem Jahr werden ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit Großveranstaltungen mit Live-Musik sein. Im Juni werden die Bands bei »Local Heroes« wieder um den Einzug in das Landeshalbfinale in Hannover kämpfen. Es soll zwei Kinderfreizeiten geben, die Bauchtanzgruppe setzt ihre Arbeit fort. Diedrich kündigte an, dass wieder der Ferien(s)pass organisiert werde, die Kooperation mit den beiden Grundschulen im Bereich der Freizeitangebote im Nachmittagsbereich soll ausgebaut werden.

Über das Projekt »Brückenjahr« informierte Ellen Meyer, Kindergartenleiterin des St. Laurentius-Kindergartens, die Politiker. Das »Brückenjahr« soll einen guten Übergang vom Kindergarten in die Schule ermöglichen. So arbeiteten die Kindertagesstätten Lauenberg, Dassel und Sievershausen mit der Grundschule Dassel eng zusammen, um den Kindern eine verlässliche Brücke zum Schuleintritt zu bauen. Hospitationen, Besuche der Kinder in der Schule, Elternabende, Probeunterricht und der Austausch von Lehrern und Erziehern – alle Beteiligten hätten von den Projekt profitiert, stellte Meyer fest. Die Ergebnisse des Modellprojektes »Brückenjahr« sollen natürlich Auswirkungen auf die künftige Zusammenarbeit von Grundschulen und Kindergärten haben. Dass die Kinder davon profitierten, stellten die Politiker abschließend anerkennend fest.sts

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