»Hurricane« an der PGS

Lars Oppermann setzt Reihe »Aus aller Welt – Ehemalige berichten« fort

Dassel. Lars Oppermann, Rockmusiker, zweimaliger Gewinner des Radio ffn-Bandwettbewerbs »Local Heroes Contest«, bekannt mit der Band »Eat No Fish« auf diversen Festivals in ganz Europa, unter anderem auf dem Scheeßeler »Hurricane«, freute sich, auf Einladung seines ehemaligen Biologielehrers und Koordinators für Berufs- und Studienorientierung Manfred Braun, den Schülern seiner »alten Schule« etwas von seinen Berufserfahrungen mitzuteilen.

Die Vortragsreihe »Aus aller Welt« an der Paul-Gerhardt-Schule Dassel bietet Schülern des elften und zwölften Jahrgangs die Möglichkeit, sich über Berufsperspektiven zu informieren, und sie hilft ihnen dabei, die Phase der Berufsfindung zu meistern. Nach einigen Vorträgen aus den Bereichen Architektur, Biochemie, Kultur- und Medienwissenschaften sowie zur Studienfinanzierung, konnten die Schüler der PGS einen Einblick in den künstlerischen Werdegang von Lars Oppermann bekommen, der als Musiker, Tontechniker, Autor und Regisseur Erfolg gehabt hat.

Vor 21 Jahren machte Lars Oppermann sein Abitur am Paul-Gerhardt Gymnasium mit dem Berufswunsch, den wahrscheinlich jeder junge Musiker hegt: Rockstar. Neben seiner musikalischen Arbeit begann er eine Ausbildung an der SAE (School of Audio Engineering) in Hamburg zum Audio Engineer, und er arbeitete eine Zeit lang in der Branche. So machte verschiedene Studioproduktionen. Dabei habe er weniger auf die Bezahlung geachtet, sondern den Fokus auf die Verwirklichung der eigenen Interessen gelegt, berichtete er. Dies riet der 42-Jährige auch den jetzigen Schülern, da Spaß und Interesse am Beruf die wichtigsten Voraussetzungen für den beruflichen Erfolg und die eigene Zufriedenheit seien.

Doch der Job wurde bald für ein Lehramtstudium in Hannover für Sport und Geografie aufgegeben. An dieser Stelle betonte er, wie wichtig das Abitur als Absicherung und für einen »Plan B« sei, sollte der geplante Weg doch anders verlaufen. Aber auch diese Entscheidung war letztendlich nicht von Dauer, denn sein ursprünglicher Berufswunsch der Jugend wurde tatsächlich erfüllt. Mit der Band »Eat No Fish« brachte er Ende der Neunziger zwei Hits heraus und tourte durch ganz Europa. Nach diesem Erfolg produzierte er selbst Bands in seinem eigenen Tonstudio »Jangland Studio«, und er schaffte es sogar erneut, dieses Mal mit der Band »Dan Hiob«, das Gehör der Öffentlichkeit zu bekommen.

Zur Bandgeschichte schrieb er ein Buch und verfilmte es selbst mit niedrigem Budget. Dies war der Einstieg in die Filmbranche. Sein letzter Film »Los Veganeros« kam im Frühjahr in die Kinos und wurde auch in Einbeck und Holzminden gezeigt. Lars Oppermann lebt selber seit einigen Jahren überzeugt vegan. Seine Motivation für den Film war, den Menschen den Veganismus nahe zu bringen und auf die Problematik, die Fleischkonsum mit sich bringt, aufmerksam zu machen. Doch dieser Film ist keine Dokumentation. Er ist eine »Dramödie« mit viel Spannung. Heute kann Lars Oppermann behaupten, in einer großen Bandbreite der Kunst tätig zu sein, und er hofft, dass noch viel Unerwartetes kommen wird.

Der Vortrag stieß bei den Schülern auf sehr gute Resonanz, denn sie waren beeindruckt von diesem eher unkonventionellen Werdegang. Man muss nicht den vorgeschriebenen Weg gehen, um an das Ziel zu gelangen, das konnten die Schüler mitnehmen; allerdings, und dies kristallisierte sich in jedem der völlig verschiedenen Vorträge der Reihe heraus, ist Eigeninitiative gefragt, um es zu erreichen.oh

Dassel

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