Im Gewissen gestärkt

Gottesdienst am Reformationstag an der PGS | Segen für Schulpastor, Lehrer und Sozialpädagogen

Dassel. Den gestrigen Reformationstag nahm die Paul-Gerhardt-Schule in Dassel zum »wunderbaren Anlass« Menschen den Segen zuzusprechen. Torsten Wiegmann wurde in seinen Dienst als Schulpastor und Beauftragter für Kirche und Schule eingeführt. Außerdem wurde den neuen Lehrern Hanna Fiege, Janina Ludewig, Timo Risch und Charline Tatsch sowie den Sozialpädagoginnen Doris Garbelmann und Sabrina Wende-Schmidt der Segen zugesprochen. Gottesdienst gemeinsam feierten die Schüler und Lehrer der PGS, Landessuperintendent Eckard Gorka, der pädagogisch-theologische Leiter des evangelischen Schulwerks Hannover, Gerd Brinkmann, sowie auch Pastoren und Mitarbeiter des Kirchenkreises Leine-Solling.

Der Begriff Reformation bezeichnet die kirchliche Erneuerungsbewegung, die im 16. Jahrhundert von Deutschland ausging und Europa grundlegend veränderte. Ihr Ausgangspunkt war die Veröffentlichung der 95 Thesen durch den Augustinermönch und Bibelprofessor Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517. Ob Luther seine Thesen tatsächlich an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, ist zwar historisch nicht ge­sichert, die öffentliche Wirkung, die von der Anprangerung kirchlicher Missstände wie dem Ablasshandel ausging, ist jedoch unbestritten.

Anliegen Luthers, der von der Suche nach einem gnädigen Gott getrieben wurde, war die Erneuerung der römisch-katholischen Kirche und deren Rückbesinnung auf ihren geistigen Ursprung im unverfälschten Wort der Bibel. Weil die mittelalterliche Papstkirche zunächst eine Reform verweigerte und Luther zum Ketzer erklärte, bildeten sich evangelische Landes- und Freikirchen. Die Fronten waren so verhärtet, dass sich das Christentum in unterschiedliche Bekenntnisse spaltete.

Wie Landessuperintendent Eckard Gorka erklärte, sei Luther gegen den Ablasshandel angetreten. Eine Szene verdeutlichte das Individuelle, für das sich Menschen stark machen und aufstehen: in der Heimat in Frieden leben zu können, für mehr Rad- und weniger Autofahrten, für Respekt und Achtsamkeit, für ein fröhliches Miteinander an der Schule, für Familie, für Freunde oder auch für fair gehandelten Kaffee.

Luther, so Gorka weiter, sei ein »mutiger Mann« gewesen. Er habe gegen die »Mächte der Zeit« seine Stimme erhoben und das Gewissen über Konventionen gesetzt. Diese Freiheit äußere sich im Denken und Handeln. Gerade an der PGS wird nicht nur Wissen vermittelt. Die Schüler würden auch gestärkt in ihrem Gewissen, formulierte Gorka. »Martin Luther gehört zu uns.«

Als Schulpastor und als Beauftragter für ­Kirche und Schule eingeführt wurde Pastor Torsten Wilhelm Wiegmann, der seit Beginn des Schuljahres an der PGS seinen Dienst tut. Wie der Leiter des evangelischen Schulwerks, Gerd Brinkmann, feststellte, habe Wiegmann viel Erfahrung darin, Gott jungen Menschen nahe zu bringen. Er werde Religionslehrer, Schulpastor und Seelsorger sein. Als Schulbeauftragter werde er Fortbildungen anbieten, Ausschüsse besuchen und Gottesdienste mit Lehrkräften entwickeln.

Viel Kraft, für den Weg, der vor ihnen liegt, wurde auch den neuen Lehrkräften Hanna Fiege, Janina Ludewig, Timo Risch und Charline Tatsch sowie den Sozialpädagoginnen Doris Garbelmann und Sabrina Wende-Schmidt zugesprochen.

Das kommende »Luther-Jahr« wird an der PGS genutzt, um viel über Martin Luther nachzudenken, kündigte Schulleiter Gerhard Wittkugel an.sts

Dassel

Dassel grillt mit guter Stimmung an