In diesen Zeiten nicht die Hoffnung verlieren

Weltgebetstagsgottesdienst in Dassel | Umrahmt von einer britischen Tea Time und einem Pub-Konzert

Nach dem Gottesdienst gab es noch mehr britische Atmosphäre in der Kirche: John Poppyseed spielte zur Gitarre ein Pub-Konzert.

Dassel. Mit einem dreiteiligen Programm haben die Kirchengemeinden im Raum Dassel den diesjährigen Weltgebetstag begangen. In der St. Laurentiuskirche wurde zunächst zur Tea Time gebeten mit Blick auf die diesjährigen Partnerländer des Weltgebetstags: England, Wales und Nordirland. Anschließend feierte die Gemeinde einen vom Vorbereitungsteam nach der Weltgebetstagsordnung erarbeiteten Gottesdienst zum Thema »Zukunftsplan: Hoffnung«, und schließlich versetzte John Poppyseed die Besucher mit Gesang und Gitarre in einen Pub. Alle Angebote konnten einzeln oder auch zusammen besucht werden.
Eröffnet wurde der Weltgebetstag mit einer schönen Tea Time in St. Laurentius. Alle dazu stilecht dekorierten und gedeckten Tische waren voll besetzt, und auf die Besucherinnen und Besucher warteten original Admirals Frühstückstee, Kekse, selbstgebackene Scones und Sandwiches. In einem Vortrag wurden viele Länderinformationen vermittelt, und es waren Bilder aus den drei Gastgeberländern zu sehen – ein gelungener Auftakt, wie Verena Pape für das Vorbereitungsteam berichtete, mit toller Atmosphäre.

Die Nachrichten vom Krieg machten auch vor dieser Veranstaltung nicht Halt, und so wurde zu Beginn des Gottesdienstes ein Brief aus der Ukraine, verschickt an Weltgebetstags-Organisatoren in 150 Ländern, verlesen. Die Ukrainerinnen wandten sich darin an die Schwestern in der Hoffnung, dass man die russischen Aggressoren zurückschlagen könne. Wenn man auch derzeit vor Bomben in die Keller fliehen müsse, sei man doch dankbar für die Unterstützung aus so vielen Ländern, auch bei der Aufnahme von Geflüchteten.

Nach dem Beginn im Dunkeln wurden im Gottesdienst Kerzen der Hoffnung entzündet: »Gott, schenke uns Hoffnung«, so die Bitte, die vom Lied »Greensleeves« begleitet wurde: »Sei du mein Licht in der Dunkelheit, sei mein Mut und Halt, wenn die Nacht mich schreckt.«
Rund um den Erdball werde dieser Weltgebetstag gefeiert. Mit den Kerzen sollten die Frauen sichtbar werden, in diesem Jahr aus England, Wales und Nordirland, hieß es. »Wir freuen uns über viele Gemeinsamkeiten und die Vielfalt der Kulturen«, darauf sei man stolz. Zugleich gehe es darum, die Unterschiede zu wahren, ebenso die Vielfalt der Natur, stellten die Frauen aus der Vorbereitungsgruppe fest.

Hoffnung drücke das Weltgebetstagsbild 2022 aus, ein Quilt von Angie Fox mit dem Titel »I Know the Plans I Have for You«. Es sei ihr gelungen, Mut, Frieden und Versöhnung zu weben.

Verheißung lautete das Thema des Gottesdienstes, und der Prophet Jeremia hat einen Zukunftplan für die Menschen seiner Zeit entwickelt, für die Menschen aus Jerusalem, die nach Babylon verschleppt wurden. Die Pläne der Hoffnung, die Gott dort für sie hatte, sahen einige kritisch, legte er ihnen doch nahe, aus der Fremde ein Zuhause zu machen, was sie sich gar nicht vorstellen konnten; er gab aber auch das Versprechen, sie zurückzuführen: »Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.«

In Berichten von drei Frauen aus England, Wales und Nordirland über ihr persönliches Schicksal wurde deutlich, wie verschieden der Zugang zum Glauben sein kann und die Hilfe und Kraft, die man von Gott erfährt.

Ein Symbol des Weltgebetstags waren Segensbändchen in Regenbogenfarben, und wie ein Regenbogen Regen und Sonnenschein braucht, um zu entstehen, gibt es einen Sinn in guten und in schlechten Tagen. Der Regenbogen wird so zum Zeichen für Hoffnung, aber auch für Vielfalt. Diese Vielfalt, freute sich das Vorbereitungsteam, erlebe man auch im Gottesdienst: Dassels Bürgermeister Sven Wolter und seine Frau seien dabei, Superintendentin Stephanie von Lingen, die drei neuen Pastoren für die Dasseler Region, Martin Kratochwill, Dr. Lukas Pieper und Heike Sieberns, und viele Mitwirkende aus Dassel, Deitersen, Hunnesrück, Lüthorst, Mackensen; Markoldendorf, den drei Seedörfern und Wellersen. Das fördere und stärke den Zusammenhalt der Gemeinde und gebe ebenfalls Hoffnung.

In den Fürbitten spielte die Angst in der Ukraine um die Zukunft eine Rolle: Man ­wünsche sich ein Ende des Krieges. Es würden in der aktuellen Situation düstere Erinnerungen an den Kalten Krieg wach. Trotz der Angst vor der Eskalation ende die Hoffnung auf Frieden nicht: »Wir haben als Geschwister nur eine Welt, und die braucht den Frieden.«

Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst durch Frank Pape auf der Gitarre. Der Weltgebetstag ist die größte und älteste weltweite ökumenische

Frauenbewegung

Ein bisschen wohldosierte Leichtigkeit in die Schwere dieser Tage brachte schließlich John Deppe als John Poppyseed mit seinem Pub-Konzert in die Dasseler Kirche: Musik von den britischen Inseln – und ein bisschen darüber hinaus – hatte er im Gepäck. Unter anderem waren Stücke von Sting, den Beatles, John Lennons derzeit hymnisches »Imagine«, von Ed Sheeran, Damien Rice, Leonard Cohens beziehungsweise Jeff Buckleys »Halleluja«, auch zum Mitsingen, »Waltzing Matilda«, die inoffizielle australische Nationalhymne, sowie Pub-Klassiker von Oasis zu hören, begleitet vom leisen Klirren von Guinness- und Ale-Flaschen, vom Rascheln von Chipstüten und von angeregten Gesprächen. Auch hier hatte das Vorbereitungsteam eine gute Auswahl getroffen, und viel Applaus beendete das Konzert.ek

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