Jugendliche von »Young Art« gestalten ihre Stadt

Dassel. Auf Hauswänden, Bussen, Stromkästen oder auf Brücken­pfeilern sieht man Graffiti. Ob es sich hierbei um Kunst handelt, oder doch nur um Schmierereien, kann bei diesem Phänomen bunter urbaner Aktivität nicht immer klar bestimmt werden. Eines machen Graffitis jedoch sicher deutlich: Das Ausdrucksbedürfnis derer, die sie erstellen. »Wir wollen dafür sorgen, dass genau diesem Ausdrucksbedürfnis Raum geschaffen wird, indem mehr Flächen zur Verfügung gestellt werden – Flächen, die legale Kreativität nicht nur zulassen, sondern auch anspornen« so Verena Ludwig, die sich seit September letzten Jahres beruflich für die Jugend- Kreativ- und Kulturszene in Einbeck einsetzt.

Graffiti ist Street-Art und als solche nicht für die Ewigkeit gemacht. Illegal auf Mauern gesprühte Motive werden häufig recht schnell von anderen Graffitisprayern mit neuen Motiven übersprüht oder von den Eigentümern der Wände wieder entfernt. Das professionelle Entfernen von Graffitis kostet dabei viel Geld und sorgt somit auch für Ärger bei den Eigentümern. Das soll sich ändern. Somit hat der junge Young Artler Dennis Steins sich in den letzten Tagen ehrenamtlich daran gemacht, eine ziemlich wild besprühte Wand auf dem Zugangsweg zum Kindergarten Münstermauer fachmännisch zu restaurieren. Dabei wurde von ihm zu Beginn der aufgrund von Witterungseinflüssen stark angegriffene Mauerputz repariert. Nach den Putzarbeiten befreite der junge ­Malergeselle die Hausecke durch einen einfarbigen Anstrich von ihrem doch recht schmuddeligen Image. Begleitet wurde der junge Maler von Fotografen, Videokünstlern und hilfreichen Händen der »Young Artler«. Mit dieser Aktion werden gleich mehrere Ziele verfolgt: Zum einen ist sie ein Aufruf an alle Eigentümer von größeren freien oder bereits von Graffiti bemalten Wänden, sich bei den Mitgliedern von »Young Art« zu melden. Einbeck soll bunter, aber dabei auch bedacht kunstvoller werden.

Und vor allem sollen Graffitis, Wandbilder und sonstige Kunst-Installationen in Absprache mit den Eigentümer legal entstehen dürfen. Des Weiteren möchte »Young Art« auch ganz einfach auf sich selbst aufmerksam ­machen, denn neue jugend­liche Mitglieder mit dem Wunsch nach kreativer Entfaltung sind stets willkommen. »Young Art« trifft sich jeden Dienstag ab 17 Uhr in der »TangoBrücke« in Einbeck. »Um die Verschönerung unserer Stadt zu unterstützen, ist es auch wichtig, dass ›Young Art‹ durch Spenden gefördert wird«, so Jens Lustig, der als professioneller Mediengestalter »Young Art« unterstützt. Farben und Pinsel für die Restaurierung der Wände wurden »Young Art« so zum Beispiel bereits durch die Firma Erler und Pach bereitgestellt. Dennis und alle anderen Mitglieder der Gruppe würden sich über weitere Möglichkeiten zur Auslebung ihrer Krea­tivität freuen.oh

Dassel

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