Kinder sollen sich auf die Schule freuen

50-jähriges Bestehen der Grundschule in Markoldendorf gefeiert | Festakt und Schulfest: Schüler im Mittelpunkt

Markoldendorf. Im Mittelpunkt der Feierstunde standen die Schüler, die verschiedene Lieder und Tänze darboten. Schulleiterin Birgit Reiter ging in ihrer Rede der Frage nach, welche Bedeutung Schule in der Gegenwart habe. Das Leitbild der Kleeblattgrundschule beantwortet diese Frage: »Die Lust, den Spaß und die Neugier am Lernen wecken, respektvoll miteinander umgehen und ein Bewusstsein für Umwelt und Natur entwickeln. Am Ende soll dabei herauskommen, dass sich die Kinder auf die Schule freuen.«

Solch ein Vorhaben gelinge nur mit einer eingespielten Mannschaft, stellte Reiter heraus. Nicht zuletzt trügen auch engagierte Eltern zur Qualitätsentwicklung der Schule bei. Da sich Schule immer mehr öffne, sei die Kleeblattgrundschule auch dankbar für die vielen ehrenamtlich Tätigen. Reiter dankte allen, die zum Gelingen des Schullebens beitragen – auch denen, die sich in die Vorbereitungen für das Fest, die im Oktober begonnen, eingebracht haben.

Blicke man zurück, erkenne man viele Unterschiede zwischen Schule heute und früher, wie in anderen Lebensbereichen auch. Trotzdem bleibe Vieles auch gleich – zentrale Themen seien weiterhin die Wissensvermittlung, Erziehung und Herzensbildung. »Schule hat sich im Kern gar nicht so verändert.« Und trotz unterschiedlicher Lehrmethoden kämen die Schüler früher wie heute am Lernziel an.  »Seien wir neugierig und gespannt auf die Zukunft der Schule«.

Im Namen der Niedersächsischen Schulbehörde,Außenstelle Göttingen, hatte Regierungsschuldirektor Stefan Hetzer Grüße übermitteln lassen. Lehrer Philipp Trompell verlas die Worte, die Hetzer der Schule mit auf den Weg gab. Er wünschte ihr Erfolg, wobei das E für Energie stand, das R für rasches Reaktionsvermögen, das F für Freude an der Arbeit, das O für Organisationstalent, das L für Liebe zu dem, was man tut, und das G für Gestalten und Gelingen.
Bürgermeister Gerhard Melching stellte fest, dass Bildung heute das zentrale Thema sei. »Der Prozess individueller Bildung hängt von den Gelegenheiten ab, die eine Gesellschaft in materiellen (Bildungsökonomie), organisatorischen (Bildungssoziologie) und programmatischen (Lehrpläne, Curricula) Hinsichten bietet, damit Bildung gelingen kann.« Im Mittelalter führte der Philosoph Meister Eckhart den Begriff Bildung ein als das »Erlernen von Gelassenheit«.

Der Bau des Schulgebäudes sei auf den Wunsch vieler Ortschaften entstanden, man wollte jungen Menschen auf dem Land vergleichbare Chancen durch Bildung von Jahrgangsklassen ermöglichen. Erst durch die Bildung von größeren Schulen war es möglich, ein breites Schulbildungsangebot zu gewährleisten. Das Markoldendorfer Schulgebäude habe viele organisatorische Veränderungen erlebt. In den vergangenen Jahren habe die Stadt Dassel wesentliche Investitionen getätigt, wobei die Umbauten zur Sicherstellung des Brandschutzes, der Ersatz von Fenstern, der Eingangstür und des Vorhanges zum Musikraum erforderlich waren, stellte Meching fest. Die ergänzenden Umbauten im Rahmen der offenen Ganztagsschule und der Ferienbetreuung haben weitere Investitionen im Küchenbereich mit Mensa und Nebenräumen nach sich gezogen. Ein neuer Computerraum ist entstanden. Die Turnhalle der Grundschule ist vollständig saniert worden. Die Bushaltestelle wurde neu gestaltet. An dem Gebäude könne man also auch den Wandel von Bildungsanforderungen ablesen. Eine Herausforderung der Neuzeit sei die Anpassung an die demografische Entwicklung. Durchschnittlich 50 Geburten im Jahr bedeuteten zwei Grundschulklassen im gesamten Stadtgebiet. Die Frage sei deshalb, wie es gelingen könne, Bildungsanforderungen und Ortsnähe sinnvoll zu verknüpfen. An der Grundschule Markoldendorf habe sich gerade in der letzten Zeit viel Positives entwickelt: »Eltern und Lehrer arbeiten intensiv Hand in Hand an einer guten Schulentwicklung«, lobte Melching. Der »geachteten und geschätzten Bildungseinrichtung« gratulierte er im Namen von Rat und Verwaltung.
Dass die Schule hoffentlich noch 50 Jahre und länger existiere, wünschte sich Ortsbürgermeister Karl Hütte. Ihre Anerkennung für das Fest sprachen auch die Schulleiter Peter T. Mispagel und Hartmut Bertram aus. Als Fördervereins- und Schulelternratsvorsitzende wünschte sich Antje Zacharias, dass man gemeinsam das Schulmotto »Kleeblattschule – das sind wir« weiterentwickele. Vieles, fuhr sie fort, funktioniere nur mit den Eltern, und deshalb sei die Mitarbeit der Eltern von zentraler Bedeutung.

Nach dem offiziellen Festakt standen vor allem die Schüler im Mittelpunkt des Jubiläumsfestes. Die Klassen hatten sich Spiele ausgedacht, die sie auf dem Schulhof anboten. Es gab einen historischen Schulraum, der Einblick in frühere Zeiten gewährte, es war eine Schulrallye organisiert. Auf dem Smartboard wurden Filme der AGs gezeigt. Die Lese-Mentoren  luden zu Gesellschaftspielen ein und lasen vor. Der rege Förderverein kümmerte sich um das leibliche Wohl der Gäste.

Derzeit besuchen rund 130 Schüler die Markoldendorfer Kleeblattgrundschule an der Wellerser Straße, bei der Eröffnung im April 1965 der Schule wurden hier 204 Schüler der Jahrgänge 7 bis 9 beschult. Zur Schule gingen dort Kinder aus 14 Gemeinden. Die feierliche Eröffnung der Schule, deren Bauzeit rund zwei Jahre betragen hatte und die etwa zwei Millionen Mark gekostet hat, erfolgte im Juni 1965. 1972 wurde die Mittelpunktschule zu einer zwei- bis dreizügigen Mittelpunktschule mit umstrukturierter Oberstufe ausgebaut. Ab 1977 wurden hier auch Schüler des Primarbereichs unterrichtet. Seit 1981 war das Gebäude ausschließlich den Grundschülern vorbehalten. Seit 2001 arbeitet die Grundschule Markoldendorf als verlässliche Grundschule. 2004 wurde sie Umweltschule, seit 2009 werden hier auch die Kinder der geschlossenen Grundschule Lüthorst beschult.

Im gleichen Jahr wurde das Minifußballfeld eingeweiht.sts

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