Ortsrat Markoldendorf

Kindergarten soll an zentralen Ort

Nicht zum Schulgebäude | Neue Nutzungsordnung für den Grillplatz | Ortsratsmittel verplant

Markoldendorf. Ortsbürgermeister Karl Hütte freute sich: Die jüngste Ortsratssitzung in Markoldendorf war gut besucht – vermutlich weil es um die Planung des neuen Kindergartens in Mark­oldendorf ging. Weitere Themen waren die weitere Nutzung des Grillplatzes, die Parkplatzsituation am Gemeinschaftshaus und die Verplanung von Ortsratsmitteln.

Ortsrat und MTV wurden die Pläne für den neuen Kindergarten bereits vorgestellt, denn möglichst bis zum Sommer sollen die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden, stellte. Bürgermeister Gerhard Melching fest. Möglichst schnell soll mit dem Bau begonnen werden. Wie Fachbereichsleiter Bau und Ordnung, Volker Fuchs, erklärte, hat die Politik 500.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Geplant sei ein Drei-Gruppen-Kindergarten, wobei die dritte Gruppe für Krippenkinder oder für Kindergartenkinder genutzt werden kann.

Vorgestellt wurden zunächst Ideenskizzen.  Gedacht ist an drei Kuben, wobei zwei Ebenen eingeplant sind. In den Gebäudeteilen untergebracht sind die Gruppenräume samt Galerie, Sanitär- und Personalräume, ein Mehrzweckraum, Abstellräume, Lagerfläche und eine kleine Küche. Eine Halle könnte für verschiedene Zwecke genutzt werden. Mit dem Betreiber muss das Konzept noch abgesprochen werden.

Äußere und innere Gestaltung sind noch variabel. Der Ortsrat hatte sich für einen zentralen Standort ausgesprochen. Die vorgestellten Kuben könnten - in Südausrichtung - auf dem Grundstück des jetzigen Kindergartens Platz finden - dafür müssten das Gemeindehaus und der jetzige Kindergarten abgerissen werden. Während der Bauzeit, die geschätzt ein Jahr dauern wird, könnte der Kindergarten weiter betrieben werden - natürlich mit Einschränkungen.

Platz fänden die Kuben auch an der Grundschule,  der Kindergarten könnte an die Gebäudeecke  zum Sportplatz hin rücken. Dann müsste ein Klassenraum mit genutzt werden, die Turnhalle könnte als Bewegungsraum dienen. Das Mini-Spielfeld müsste umgesetzt werden. Ein Fahrstuhl könnte Erd- und Obergeschoss in der Schule miteinander verbinden, was auch körperlich beeinträchtigten Personen zugute käme.

Eine weitere Idee ist, den Kindergarten im Ratskeller unterzubringen. Die drei Gruppenräume fänden Platz, ein Bewegungsraum müsste in der Marienkapelle untergebracht werden. Dieses Vorhaben würde allerdings längere Zeit in Anspruch nehmen, räumte Fuchs ein. Während die drei Kuben ohne Außengelände rund eine Million Euro kosten würden, käme der Umbau des Ratskellers teurer, aber da könnte man eventuell Fördergelder in Anspruch nehmen.

Helmut Geese befürchtete Einschränkungen für den Sportbetrieb, den Wegfall des Mini­fußballfeldes sowie Störungen des Schulbetriebs. »Der Kindergarten an der Schule stört.« Um den Ortskern zu stärken, hatte der Ortsrat den ­Kindergarten auf dem jetzigen Kindergartengelände favorisiert.  Heinrich Schuchart hielt die vorgestellte Bauweise für teuer. »Wenn Sie es wünschen, bauen wir einen Discounter mit drei Trennwänden«, machte Fuchs klar. Die kon­krete Gebäudeplanung müsse mit dem Betreiber und den Mitarbeitern abgesprochen werden. Mit der Kirche sind bereits Gespräche geführt ­worden.

Dass es für jeden Standort Vor- und Nachteile gibt, ist klar. Beim Anbau an die Schule würde sich ein gemeinsamer Betrieb einer Heizungsanlage anbieten, und mit dem Fahrstuhl käme man den Auflagen zur Umsetzung von Inklusion näher, so Melching. Die Schulleitung hatte sich gegen den Kindergarten an der Schule ausgesprochen. Da vermehrt Kinder unter drei beziehungsweise zwei Jahren für die Kinderbetreuung angemeldet werden, drängt die Zeit. Der Ratskeller als Kindergarten-Standort scheint gestorben, fasste Ortsbürgermeister Karl Hütte zusammen, und er sah auch Nachteile für den Anbau an der Schule. Der Ortsrat votierte einstimmig dafür, den Kindergarten auf dem jetzigen Gelände neu zu errichten.

Mit der Vermietung des Grillplatzes gebe es unter anderem wegen Lärm Probleme, berichtete Ortsbürgermeister Karl Hütte. Der Ortsrat hatte deshalb in Erwägung gezogen, den Grillplatz zu schließen, um Beeinträchtigungen der Nachbarschaft zu verhindern. Zudem ist der Grillplatz ein Zuschussgeschäft, 2.000 Euro an Ausgaben stehen 500 Euro an Einnahmen gegenüber. Der Ortsrat beschloss, zunächst einen Arbeitskreis zu gründen und eine neue Nutzungsordnung auf­zustellen. Es soll unter anderem untersagt ­werden, dass Musik mit Verstärker abgespielt wird.

Um den Grillplatz kümmern wird sich künftig auch Karl-Georg Sommerhage. Er ist der neue Ortsbeauftragte. Sein Vorgänger, Wolfgang Senger, hat te darum gebeten, von seiner Aufgabe entbunden zu werden.

Ärger gibt es wegen der Nutzung des Parkplatzes am Gemeinschaftshaus durch das Abstellen von abgemeldeten Fahrzeugen. Die Parkplätze werden dringend benötigt, weil nach der Renovierung des Gemeinschaftshauses eine deutlich bessere Nutzung erfolgt. Der Ortsrat unterstrich, dass ausschließlich Besuchern von Gemeinschaftshaus und Kirche dort parken können. Die Verriegelung durch ein Tor oder eine Zufahrtsschranke soll erst in Erwägung gezogen werden, wenn Gespräche  keinen Erfolg zeigen.

Zudem verplante der Ortsrat rund 2.300 Euro an  Ortsratsmitteln. Die Fahrradständer auf dem Alten Markt sollen in der 25.Woche aufgestellt werden.

Ausdrücklich dankte Ortsbürgermeister Hütte den ehrenamtlichen Helfern: Mittlerweile ist ein Kreis von mehr als 50 Leuten zusammen gekommen, der dazu beiträgt, dass sich das Ortsbild verbessert. Als Dank soll am nächsten Wochenende eine Party stattfinden.

Ein Einwohner merkte an, dass es in Mark­oldendorf Ratten gebe. Wie Fuchs erklärte, sei die Stadt für die Rattenbekämpfung im öffentlichen Bereich zuständig. Bei Privatgrundstücken ist der Eigentürmer aufgefordert, entsprechende Maßnahmen zu unternehmen. Der WAZ Solling, erklärte Fuchs, werde sich um die Kanalratten kümmern.sts

Dassel

Hegering IV sammelt Müll