Bauausschuss und Ortsrat Dassel

Kleiner, kompakter, wirtschaftlich

Pläne für Neubau des Dasseler Verwaltungsgebäude vorgestellt | Modernes Dienstleistungsgebäude

Dassel. Insgesamt 810 Quadratmeter umfasst das neue Verwaltungsgebäude, das im Herzen von Dassel entstehen soll. Der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss sowie der Ortsrat Dassel befasste sich jetzt mit der Entwurfsplanung. Architekt Tim Grimme vom Architekturbüro K17- Steingräber aus Uslar stellte die Planung auch den rund 30 Zuhörern vor.

Der Rat hatte entschieden, dass für 1,6 Millionen Euro ein neues Verwaltungsgebäude gebaut werden soll, die bisher am Kirchplatz stehenden Gebäude sind abgerissen. In Fachwerkbauweise werde nicht gebaut, stellte Volker Fuchs, Fachbereichsleiter Bau & Ordnung, gleich eingangs fest, dann könne man den gesteckten Kostenrahmen nicht einhalten. Wenn man Fachwerk dort inszeniere, verlasse man die heutige Zeit. Jetzt müsse so gebaut werden, wie man heute baue, »eine Art moderne Interpretation« des Vorherigen. Jede Stadt entwickele sich, das sei an den Bauten ablesbar. Sie seien Zeitzeugen. Der Entwurf sei also zeitgemäß, stelle sich als modernes Dienstleistungsgebäude da, so Fuchs. Gebaut werden sollen zwei aneinanderstehende Satteldachgebäude mit Gebäuderücksprung. Die Büros liegen zum Kirchplatz hin, der Eingang ist giebelseitig geplant. Im Erdgeschoss und im ersten und zweiten Obergeschoss des neuen Verwaltungsgebäudes werden 20 Büros für die Mitarbeiter vorgesehen, als Einzel- und Zweierbüros, lediglich das Bürgerbüro im Erdgeschoss ist ein Großraumbüro. Die durchschnittliche Größe pro Arbeitsplatz beträgt zwölf Quadratmeter. Die gesamte Nutzfläche einschließlich Toiletten (auch barrierefrei), Teeküchen, Sitzungsraum und Dachterrasse beträgt 601 Quadratmeter, hinzu kommt Technikfläche für Aufzug, Haustechnik und die Flure. Der Spitzboden beherbergt unter anderem das Archiv. Die Gebäudehöhe ist den dort zuvor stehenden Gebäuden angepasst, sie wurden zuvor vermessen.

Die Traufhöhe bleibt gleich, lediglich die Firsthöhe des Hauptgebäudes liegt knapp einen Meter über dem früheren Haus. Wichtig ist die Barrierefreiheit des neuen Rathauses, alle Etagen sind über Aufzug zu erreichen. Eine Stufe muss hingegen zur Dachterrasse überwunden werden. Wie Bauamtsleiter Volker Fuchs erläuterte, soll die durch den Abriss der baufälligen Gebäude entstandene städtebauliche Lücke am Kirchplatz mit dem Neubau des Verwaltungsgebäudes der Stadt Dassel wieder geschlossen werden. Bewusst wurde als Standort der Stadtkern, umschlossen von Ratskeller und St. Laurentiuskirche, gewählt. Neue Impulse für die Altstadt sollen gesetzt werden. Kleiner, kompakter und wirtschaftlich soll das barrierefrei zugängliche Gebäude werden. Für das Verwaltungsgebäude werden moderne Baumaterialien verwendet, um einen hohen Energiestandard zu realisieren. Die Dachterrasse ist baurechtlich bedeutsam als Fluchtweg.

Die Dacheindeckung soll im ortstypischen Tonziegel erfolgen. Für die Fassade sind Sandstein und sandsteinfarbige Putzstrukturen vorgesehen. Der Entwurf wurde im Vorfeld mit den baurechtlichen, brandschutztechnischen und denkmalpflegerischen Belangen der Genehmigungsbehörde des Landkreises Northeim abgestimmt. Gebaut werde kein repräsentatives Ge - bäude, sondern ein funktionales Verwaltungsgebäude, stellte Wilhelm Fricke, SPD, fest. Für Sitzungen wird der Ratskeller genutzt. Den Planungsentwurf befürworteten der Fach - ausschuss und der Ortsrat einstimmig. Jetzt können Detailfragen – samt Anregungen der Bürger – geklärt und der Bauantrag gestellt werden. Im Frühjahr 2017 könnte dann Bau - beginn sein. Ab Spätsommer des Jahres 2018 könnte das neue Verwaltungsgebäude genutzt werden. Übrigens: Den neuen 810 Quadratmetern (ohne Keller) stehen im jetzigen Rathaus 1.427 Quadratmeter (ohne Keller) gegenüber.

Auch wenn die Stufe zur Dachterrasse kritisiert wurde von der Barrierebeauftragten Simone Stolzenbach, urteilte eine Zuhörerin, dass das neue Gebäude »sehr ansprechend« sei. Angeregt wurde zudem eine Photovoltaikanlage oder ein Giebel-Behang. Die Mitarbeiter werde weiter an jetziger Stelle parken, der Parkplatz Alter Schulhof könnte Kurzzeitparkplatz für Besucher des Verwaltungsgebäudes werden.sts

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