Dassel. Vor kurzem wurde im Dasseler Rathaus die aktuelle Ausstellung eröffnet, bei der es diesmal um Wölfe geht. Die Biologin, Wolfsberaterin und Künstlerin Bärbel Pott-Dörfer aus Heinade zeigt bis zum 15. Juli ihren Blick auf die schönen und interessanten Tiere. Sie tut dies einmal durch Informationstafeln, die zwischen ihren Bildern hängen und dem Besucher Fakten zum Thema »Rückkehr des Wolfs« vermitteln, zum anderen durch ihre Kunst.

So zeichnet sie zunächst mit Bleistift ihre tierischen Motive und aquarelliert sie anschließend. Auf diese Weise entstehen schöne und vor allem auch sehr treffende Bilder, denn sie versteht es, Stimmungen, Situationen und Gesichtszüge der Wölfe einzufangen und wiederzugeben. Man fühlt sich direkt angesehen von den meisten ihrer Porträts.

Dadurch bekommt der Betrachter einen besonderen Zugang, fühlt sich im Dialog mit dem abgebildeten Tier. Es sind Grau-, Timber- und Polarwölfe, die Bärbel Pott-Dörfer malt, mal als Rudel, also im Familienverband, mal als ausdrucksstarke Einzelporträts. Steht man vor den Bildern, spürt man die innere Verbundenheit der Künstlerin zu ihren Modellen. Viele von ihnen kennt sie persönlich, was für sie einen besonderen Reiz beim Malen ausmacht.

Zur Eröffnung dieser besonderen und wichtigen Ausstellung, die eben nicht allein einen Kunstgenuss bietet, sondern darüber hinaus wichtige Informationen über das Wesen der Wölfe und ihre Rückkehr nach Deutschland, fanden rund 30 Besucher den Weg ins Dasseler Rathaus. Bürgermeister Gerhard Melching begrüßte als Hausherr Künstlerin und Gäste und schlug einen weiten Bogen vom Wolf zur Politik und zurück; er band die Freiheiten der Kunst in seine spontane Rede ein, dankte für die sehr gelungenen Bilder, die ohne viele Farben eine fremd erscheinende Welt der Tiere zugänglich machen. Die Ausstellungen im Rathaus seien eine gute Tradition, die auch fortgesetzt werden solle, versicherte er.

Bärbel Spann vom Kunsthaus »Collage« Dassel, die in Vertretung ihres erkrankten Mannes Rolf-Dieter die Einführung in die Wolfsausstellung von Bärbel Pott-Dörfer übernahm, wies darauf hin, dass dies bereits die 43. Ausstellung sei. Sie würde sich freuen, wenn nach dem Umzug in das neue Rathaus 2017 weiter die Möglichkeit für die Präsentation von heimischer Kunst bestünde.

 Bärbel Pott-Dörfer wies auf ihr Anliegen hin, nicht nur schöne Bilder zu zeigen, sondern mit sachlicher und ungeschönter Information ein Verständnis für den Wolf als Rückkehrer zu wecken. Mit Diskussionsbereitschaft und Offenheit ließen sich sicher Wege dafür finden, auch wenn das eine große Herausforderung darstelle. Schließlich erläuterte Karsten Dörfer, dass neben der rein wissenschaftlichen Herangehensweise der präsentierten Informationen die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Wolf wichtig sei, um ein vollständiges Bild zu ermöglichen.

Es bleibt zu wünschen, dass Viele die Gelegenheit nutzen, während der Präsentationszeit ins Dasseler Rathaus, Südstraße 1, zu kommen, sich die schönen und interessanten Bilder anzuschauen, mit den ausgehängten Texten zu befassen und sich bei Fragen an Familie Pott-Dörfer zu wenden.

Außerdem liegt Informationsmaterial des NABU und der Landesjägerschaft zum Thema Wolf aus. Wer eines der Bilder erwerben möchte, kann sich an die Künstlerin wenden. Kontaktdaten finden sich in der Ausstellung.oh