Altes Leutehaus wird saniert

Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz | In Friedrichshausen

Den Vertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) übergab Dietrich Burkart, ehrenamtlicher Mitarbeiter der DSD und Leiter des Ortskuratoriums Hameln, an Dr. Bernd von Garmissen und Jobst von Garmissen.

Friedrichshausen. Das Rittergut Friedrichshausen liegt nahe der Ortschaft Sievershausen, seit 800 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie von Garmissen. Auf dem Rittergut steht ein kleines Arbeiterhaus, genannt Leutehaus. Für erste Sanierungsarbeiten stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie Glücksspirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, 30.000 Euro zur Verfügung.

Die Wirtschaftsgebäude der Hofanlage errichtete Carl Julius Christian von Garmissen im 18. Jahrhundert, das Herrenhaus in seiner jetzigen Lage und Form Ludwig von Garmissen 1836. Leicht erhöht auf einer Anhöhe hinter dem Gut stehen kleine Arbeiterhäuser, die in Fachwerkbauweise errichtet wurden.

Sie dienten den Angestellten und ihren Familien als Wohnhäuser. Das noch erhaltene Leutehaus Nummer 4 stammt einer dendrologischen Untersuchung zufolge aus den Jahren 1710-1720. Der zweigeschossige Bau hat nahezu 100 Quadratmeter Grundfläche. Der Grundriss ist rechteckig, das Gebäude zweigeschossig. Das Haus steht auf einem erhöhten Sandsteinsockel und war für zwei Familien gedacht.

Das Gebäude ist in Sichtfachwerk gebaut und wird von einem traufständigen, vollständig mit Sandsteinplatten gedeckten Dach abgeschlossen. Im Innern finden sich noch die originalen Grundrisse des schlichten Hauses. Sie illustrieren die Nutzungsgeschichte über nahezu zwei Jahrhunderte. Nicht zu vergessen sind im Erdgeschoss die Küche und eine Stube, im niedrigen Obergeschoss, das teilweise Schrägen hat, waren Schlafkammern untergebracht.

An den Wänden findet man mehrere Schichten von Wandfassungen, die von Schablonenmalereien über Tapetenreste bis hin zu einfacheren Holzverkleidungen führen. Sie illustrieren die Nutzungsgeschichte über nahezu zwei Jahrhunderte. Nicht zu vergessen sind die im Original erhaltenen Fenster und Eingangstüren, die das Denkmal als solches kennzeichnen. Die Sanierung des alten Leutehauses sei sehr aufwändig, erläuterte Dr. Bernd von Garmissen.

Im ersten Bauabschnitt, für den rund 70.000 Euro eingeplant sind, erfolgt die erste Rohinstandsetzung - Gefache, Balken, Fenster, Türen und Dach werden erneuert beziehungsweise saniert. Möglichst viel der originalen Substanz möchte der Bauherr erhalten. Wasser- und Abwasseranschluss sowie Strom liegen bereits im Haus, die Innenausstattung wäre dann der zweite Schritt. Die zunächst geplante Grundsanierung soll bis November dieses Jahres abgeschlossen sein.

Wie mit dem Innenausbau weiter verfahren wird, bleibt abzuwarten. Dr. von Garmissen kann sich vorstellen, das Leutehaus später als Ferienhaus - in Verbindung mit Besuchern des nahe gelegenen Ruhewaldes - zu nutzen. Das Rittergut Friedrichshausen gehört zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glückspirale allein in Niedersachsen fördern konnte.sts

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