Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss

Mehrheitliches Votum für zweite Windkraftanlage

In der Gemarkung Lüthorst | Anbau an Blankschmiede wird optisch angepasst | Zuschuss für Obere Straße 3

Mittlerweile zum vierten Mal beschäftigte sich der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss mit dem Bau von Windkraftanlagen. Es ging um den Bau einer zweiten Anlage in der Gemarkung Lüthorst, und dieses Vorhaben wurde vom Bauausschuss mehrheitlich befürwortet.

Dassel. Weitere Themen der Sitzung waren die Gewährung eines Sanierungszuschusses für das Haus an der Oberen Straße 3, die Gestaltung des Gebäudes Bahnhofstraße 31 und der Flächentausch zwischen der Stadt und der Feldmarksinteressentschaft Lüthorst. 

Der Bau-, Planungs-, Sanierungs- und Umweltausschuss musste sich mit dem Thema Windkraft erneut auseinandersetzen: Die Casa Projekt GmbH, die auch die Windkraftanlage bei Portenhagen initiiert hat, beabsichtigt den Bau einer weiteren, knapp 200 Meter hohen Windkraftanlage nordwestlich der Ortschaft Amelsen, »Am Hötgenbaums Wege« in der Gemarkung Lüthorst. Die Entfernung der geplanten Anlage zur nächstgelegenen Bebauung in der Ortschaft Amelsen beträgt rund 900 Meter, nach Portenhagen rund 1.000 Meter und nach Lüthorst etwa 1.300 Meter. Der Ortsrat Lüthorst hatte dem Vorhaben aus städtebaulicher Sicht zugestimmt, die Ortsräte Portenhagen und Amelsen werden noch gehört.

Helmut?Dörger, SPD, erinnerte an die »harten Diskussionen« bei diesem Thema. Die SPD?habe immer auf Mindestabstände Wert gelegt, wolle aber auch keine Windenergieanlagen verhindern. Da Dörger nicht ausschließen konnte, dass noch weitere Anträge für Anlagen im dortigen Bereich eingingen, erklärte er für die SPD, dass man nicht zustimme. Aus städtebaulicher Sicht sah Ludolf von Dassel für die CDU?nichts, was der Anlagen entgegen stehe. Detlef Rengshausen, Grüne, wollte aus der »Co2-Falle« herauskommen, jedes Mittel sei ihm Recht, von den fossilen Brennstoffen wegzukommen. Denn mit einer Anlage könne man 20 Prozent der in Dassel benötigten Energie erzeugen. Wo eine Anlage genehmigt worden sei, müsse auch die zweite Anlage genehmigt werden, formulierte Karl Hütte, UBW. Wolf Koch, SPD, stellte den wirtschaftlichen Aspekt der Anlage heraus: »Es geht hier um Geld«, und das wollte er nicht hinter Umweltgründen versteckt sehen. Wilhelm Fricke, SPD, war als Ortsbürgermeister betroffen vom Votum »seines Ortsrates«. Er sprach sich dafür aus, den politischen Kampf weiterzuführen, damit Windkraftanlagen in bewaldeten Höhenlagen zugelassen werden.  Mit den Stimmen von CDU, Grünen und UBW und gegen die Stimmen der SPD wurde dem Bau einer Windkraftanlage in Lüthorst mehrheitlich zugestimmt. Abschließend entscheidet der Rat der Stadt am 24. Juli.

Anfang dieses Jahres wurde die Förderung der Sanierung des Objektes Obere Straße 1 / Mackenser Straße 1 beraten. Dem Eigentümer wurde aufgrund der besonderen städtebaulichen Bedeutung dieses Vorhabens abweichend von der kommunalen Förderrichtlinie ein maximal möglicher Zuschuss gewährt. Er erhoffte sich damit auch eine »städtebauliche Initialzündung«. Der Eigentümer beabsichtigt nun auch die Sanierung des Gebäudes Obere Straße 3. Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 45.200 Euro. Fördergelder stehen noch zur Verfügung. CDU, SPD und UBW freuten sich über dieses »lobenswerte« Engagement. Der Ausschuss sprach sich für die 30-prozentige Förderung aus, der Zuschuss wird durch den Sanierungsträger nach Vorlage bezahlter Rechnungen ausgezahlt.

Das Gebäude Bahnhofstraße 31, in dem das Archiv untergebracht ist, soll schöner werden. Der »Anklapp an die Blankschmiede«, so Bauamtsleiter Volker Fuchs, passe einfach nicht zur Blankschmiede. Um das Miteinander der beiden Gebäude optisch verträglicher zu gestalten,  soll das Gebäude grau gestrichen, der Behang aufgehellt, Türen und Fenster angepasst werden. Die Freifläche soll ebenfalls gestalterisch angepasst werden. Der Ortsrat Dassel hatte die Maßnahme bereits befürwortet. Eine Finanzierung aus Stadtsanierungsmitteln ist in diesem Jahr noch möglich. Der Fachausschuss unterstützte die Idee.

Der Ausschuss hat zudem seine Zustimmung zu einer Grundstücksbereinigung zwischen Feldmarksinteressentschaft und der Stadt Dassel erklärt. Innerörtliche Wege im Eigentum der Feldmarksinteressentschaft sollen an die Stadt übertragen werden, im Gegenzug übernimmt die Feldmarksinteressentschaft Wege im Außenbereich der Ortschaft. Die Brücke am Dragonerweg wird von der Stadt jedoch nur dann übernommen, wenn zuvor eine Untersuchung durch einen Fachingenieur erfolgt ist.sts

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