MGV ist seit 120 Jahren fester Bestandteil im Dorf

Portenhäger Sänger feiern Jubiläumsfest | Der Pflege des Liedguts und der Geselligkeit verpflichtet

Mit musikalischen Beiträgen umrahmte der Männergesangverein Portenhagen unter der Leitung des langjährigen Dirigenten Walter Kohz die Feier zum 120-jährigen Bestehen.

Portenhagen. Auf das 120-jährige Bestehen kann der Männergesangverein Portenhagen zurückblicken. Der Verein ist nach wie vor rege, aktiv – und beliebt, das zeigte die gute Resonanz zum Jubiläumsfest, das im und am Gasthaus Tospann gefeiert wurde.

Nach einer Andacht mit Pastor Roland Ressmann und Ehrungen langjähriger Vereinsmitglieder (»EM« berichtete) wurde der Kommersabend mit zahlreichen befreundeten Vereinen gefeiert. »So ein Tag«, damit begrüßte der Jubiläumsverein unter der Leitung seines Dirigenten Walter Kohz die Besucher, bevor der erste Vorsitzende Hilmar Henne einen Blick in die Vereinshistorie warf. Man könne stolz auf die 120-jährige Geschichte sein, stellte er fest – das sei ein Anlass, »auf die Pauke« zu hauen.

Freude am Gesang, innerer Zusammenhalt und hohe Einsatzbereitschaft, das seien die Ziele, mit denen der Männergesangverein Portenhagen 1897 gegründet wurde. Auch unter schwierigen Bedingungen habe er Kontinuität bewiesen. Neben dem Gesang sei es immer wichtig gewesen, Geselligkeit zu pflegen.

24 Sänger waren dabei, als der Verein im Möllerschen Gasthaus aus der Taufe gehoben wurde. Dirigent Diekmann kam aus Lüthorst, und gemeinsam sollten Hege und Pflege des deutschen Liedes und der Geselligkeit im Mittelpunkt der Vereinsarbeit stehen. Das erste Fest wurde 1901 gefeiert, und vom Erlös wurde für 170 Mark die Vereinsfahne gekauft. Während der Zeit des Ersten Weltkriegs ruhte die Vereinstätigkeit, aber die Verbindung blieb, so dass 1925 erneut mit 50 Aktiven und neun Ehrenmitgliedern gestartet wurde. Zur Zeit des 30-jährigen Stiftungsfestes 1927 stand der Verein in höchster Blüte.

Einen Einbruch gab es ab 1933, als vor allem Pflichtlieder gesungen werden mussten, und im Zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben ganz zum Erliegen. Erst im Oktober 1952 nahmen 30 Sänger wieder die Übungsstunden auf, und der Verein gelangte zu neuer Blüte. 1957 wurde das 60-jährige Stiftungsfest gefeiert, 1.863 Gäste aus 22 Vereinen waren dabei. Rund 3.000 Gäste waren es sogar Pfingsten 1972 zum 75-jährigen Bestehen, als das Dorf mit 13 Ehrenpforten geschmückt war. Zum 90- und zum 100-jährigen Bestehen wurden weitere große Feste gefeiert, 54 Vereine waren zum Jubiläum 1997 dabei. Mit einem Zeltfest konnte 2007 das 110-jährige Jubiläum begangen werden.

Das Waldfest, initiiert vom MGV, ist zu einer dauerhaften Festivität geworden. Es wurde schon zum 34. Mal gefeiert – stets mit vielen Gästen. Der MGV, fasste der Vorsitzende, der seit 2006 im Amt ist, zusammen, habe bei viele Sängertreffen mitgewirkt, bei Veranstaltungen der Kirchengemeinde und bei Feiern am Ehrenmal.

Aktuell habe der Verein 59 Mitglieder. Das Fest, so Hilmar Hennes Wunsch, solle die Menschen ansprechen und deutlich machen: Singen lohnt sich. Für den Ort sei ein gesunder und reger Verein wichtig, und so könne man sich zum Jubiläumfest sogar über zwei neue Mitglieder freuen. Alle hätten ihren Anteil am so langen Bestehen des MGV, in dem der Geist des Zusammenhalts, die Pflege des Liedguts und die Geselligkeit noch immer verankert seien. Er hoffe, dass der Männergesangverein noch viele Jahre das Dorfleben mitgestalten könne, sagte er unter großem Beifall.

Ortsbürgermeister Frank Hoppert betonte, dass der MGV für den kleinen Ort eine wichtige Institution sei und dass er über die Ortsgrenzen hinaus wirke. Er habe nicht nur viel getan für den Gesang, sondern für die Kultur insgesamt. Dassels Bürgermeister Gerhard Melching gratulierte zu einem hervorragenden Jubiläum, und er brachte auch Grüße für den Landkreis Northeim. Gesang und Musik gehörten zu Portenhagen, sie stifteten Identität im Dorfleben. In der langen Tradition habe der Verein auch bei Veranstaltungen in Dassel mitgewirkt, etwa beim Stadtjubiläum. Die Feier sei sicher ein Höhepunkt für das Dorf, und dass auch kleine Ortschaften attraktiv seien, sei ein Anliegen der Politik.

Früher sei er in Gummistiefeln gekommen, heute im Zwirn, und er feiere gern in Portenhagen, sagte der Markoldendorfer Bundestagsabgeordnete Dr. Wilhelm Priesmeier. Die Tradition aufrecht zu erhalten, bedeute Identität für alle, und das mache es auch aus, wenn man sich zuhause fühle. Wenn alle gemeinsam zur Sangeskultur stehen würde, habe der Verein eine Zukunft.

Als Sponsoren gratulierten Christine Heise von der Sparkasse und Adolf Everlien von Tannen-Everlien aus Wenzen, und auch zahlreiche Vereine betonten, dass der MGV ein Verein sei, der sich für das Dorf einsetze.ek

Dassel

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