Minister Lies wünscht der Stadt weiter gute Entwicklung

Wirtschaftsminister besucht Gattermann | Wärmeversorgung des Freibades als Beispiel für Engagement

Nicht oft besuchen Minister der Landesregierung Dassel – zum letzten Mal bei der Einweihung der Kommunalen Entlastungsstraße. Jetzt interessierte sich der niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, für ein Dasseler Projekt. Er informierte sich in Dassel über eine wohl einmalige Partnerschaft zwischen einem mittelständischen Unternehmen, Stadt und Förderverein: Die Eisengießerei Gattermann ermöglicht mit ihrer Abwärme die Wärmeversorgung des Freibades Dassel.

Dassel. Die Firma Gattermann fertigt hochwertige Gussteile für Armaturen und Getriebe, für den Elektro-, Werkzeugmaschinen- und den Industrieofenbau, für Ventile und Pumpen. Die Eisengießerei steht seit über 80 Jahren für anspruchsvolle Gusstechnik - bei Einzelstücken, in Klein-, Mittel- oder Großserien, in Grau- oder Sphäroguss. Gattermann setzt auf innovative Technologie, ständige Weiterentwicklung und moderne Technik. Leistungsfähige Standorte, ein eigenes Prüflabor und ein umfassendes Qualitätsmanagement ermöglichen eine Qualität, mit der sich das Unternehmen im internationalen Wettbewerb erfolgreich behaupten kann. Die Fertigungseinrichtungen erlauben es der Dasseler Firma, Produkte unterschiedlichster Abmessungen, Komplexität und Werkstoffe effektiv herzustellen. Zu den Kunden gehören namhafte Unternehmen wie Siemens, ZF in Friedrichshafen oder die Bahn.

Geschäftsführer Thomas Schwanitz erläuterte, dass mit 145 Mitarbeitern an zwei Standorten im Jahr rund 8.000 Tonnen Grau- und Sphäroguss verarbeitet werden. Teile für Getriebe- und Antriebstechnik, Landmaschinen, Bahntechnik, Windkraft, Fahrzeugtechnik, Armaturen und Apparatebau werden hergestellt. Das Unternehmen habe »in harter Branche seine Nische gefunden«, stellte Schwanitz fest. Man verfahre nach der Maxime »Stillstand ist Rückschritt«, und der Geschäftsführer ist den Gesellschaftern dankbar, dass sie diese Ansicht mittragen. Das Unternehmen ist tarifgebunden. Neuregelungen im Bereich der erneuerbaren Energien könnten für das energieintensive Unternehmen existenziell sein, erklärte Schwanitz in Richtung Politik. Er wünschte sich an mancher Stelle bessere Begleitung.

Bei einem Betriebsrundgang erläuterten Schwanitz, Peter Gschwendtner und Sascha vom Bruch von der Firma Gattermann den Betrieb. Am Ende war der Minister, der eine Eisengießerei aus seiner Heimatstadt kennt, beeindruckt: »Hier wird schwere Arbeit geleistet«, stellte er anerkennend fest. Dass es dem Leitungsteam der Firma gelinge, die Mitarbeiter zu halten, belege die gute Arbeit. Der Minister signalisierte, dass er – sollte das nötig sein – gerne die Firma unterstützen werde. Dass Firma Gattermann nicht nur für sichere Arbeitsplätze sorge, sondern sich auch im sozialen Bereich engagiere, stellte Dassels Bürgermeister, Gerhard Melching, heraus. »Es gibt ein gutes Miteinander« zwischen Unternehmen, Stadt und Förderverein.

Im August 2013 hat Gattermann komplett auf Elektroschmelzöfen umgestellt. Mit der Abwärme wird auch das Dasseler Freibad mit Wärme versorgt. Die Stadt hat den Leitungsschluss mit 150.000 Euro finanziert. Das Defizit für das Dasseler Freibad ist auf 50.000 Euro begrenzt, der Ortsrat stützt das Bad mit 5.000 Euro. Durch den Nahwärmeanschluss konnte allein im letzten Jahr die Energiekosten um nahezu die Hälfte gesenkt werden.
Dass sich die Stadt Dassel trotz Zukunftsvertrag drei Bademöglichkeiten leisten kann, sei auch dem ehrenamtlichen Engagement engagierter Bürger zu verdanken, lobte Bürgermeister Melching. Der Vorsitzende des Fördervereins des »Sollingbades Dassel«, Thomas Engell, stellte heraus, dass der mehr als 400 Mitglieder starke Verein auf rund 70 Helfer zählen könnte – beispielsweise Rudi Weidmann, Günter Freyberg, Imdat Kandemir, Antje Riemer oder Max Schlüter. Engell betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Förderverein und Firma Gattermann.

Beim Eintrag ins Gästebuch der Stadt schrieb der Minister: »In einer Stadt lebt man nicht nur, sondern man gestaltet sie auch. Mein Besuch heute hat mir das sehr eindrucksvoll gezeigt. Das große Engagement der Bürgerinnen und Bürger am Beispiel des Freibades ist ein Beleg dafür. Ich wünsche allen Bürgern alles Gute und der Stadt eine weiter tolle Entwicklung.«

Abschließend dankte Bürgermeister Melching dem SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Schwarz und Minister Olaf Lies dafür, dass der Ausbau der Mackenser Straße, die für Bürger und Wirtschaft wichtig sei, 2015 erfolgen werde. »Ohne die jetzige Führung des Wirtschaftsministeriums wäre das nicht umsetzbar gewesen«, ergänzte Schwarz.

Olaf Lies ist seit Februar 2013 niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.  Geboren ist er 1967 in Wilhelmshaven. Der Vater zweier Töchter absolvierte eine Ausbildung zum Funkelektroniker, ein Studium der Elektrotechnik schloss er als Diplom-Ingenieur ab.

Im Anschluss an den Besuch in Dassel fuhr der Politiker nach Bad Bad Gandersheim, wo er eine Firma für Software- und Produktentwicklung besuchte und in einer öffentlichen Veranstaltung über »Mobilität in Stadt und Dörfern« diskutierte.
sts

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