Musik erfreut das Herz

Gospelprojekt Solling begeisterte die Zuhörer bei Auftritten in Dassel

Ein besonderes Konzert gaben die rund 80 Mitwirkenden vom Gospelprojekt Solling in der Dasseler St. Laurentiuskirche. Viel Beifall erhielten sie für ihre gekonnten Darbietungen.

Dassel. Musik bringt Freude, berührt die Herzen und sorgt teilweise für Gänsehaut. Besondere Lieder und Momente präsentierte das Gospelprojekt Solling (G:P:S) in der voll besetzten St. Laurentiuskirche in Dassel. Die rund 80 Mitwirkenden sangen Gospel, Spirituals, afrikanische Lieder und Pop-Songs. Für ihr buntes Programm erhielten sie großen Beifall.

Zu Beginn erklärte Wolfgang Teichmann, dass bei Gospel-Liedern die Freude an der Musik am ganzen Körper zu spüren sei. Jedes Jahr im Herbst kommen zahlreichen Interessierte aus der Solling-Region sowie von Northeim bis Holzminden daher zusammen. Wie in einer Großfamilie freuen sie sich auf das Wiedersehen, um gemeinsam wieder etwas Besonderes zu schaffen. Typisch für den Chor sei der kraftvolle und klangintensive Sound mit großer rhythmischer Energie.

Das Konzert begann mit dem Einzugslied »Come o holy spirit come« aus Nigeria. Nach dem fulminanten Start ging es mit dem traditionellen Spiritual »Over me Head« weiter, bei dem es unter anderem hieß »I hear Music in the Air«. Teichmann erklärte, dass der Name G:P:S bewusst gewählt wurde. Wie bei Navigationsgeräten habe man einen guten Kontakt nach oben. Die Musik erfreue und bringe einem Gott näher.
Mitgeklatscht wurde bei »Over the Head«. Beim Lied mit langsamen und schnellen Parts trat auch erstmals Solistin Rebecca Klukas stimmgewaltig auf. Die Altenburgerin lebte vor einiger Zeit in Einbeck und sang auch bei »Ephata« mit. Gern beteiligte sie sich – wie viele andere Mitsinger auch – wieder am Gospelprojekt.

»In Zeiten ständiger Veränderungen und Verunsicherungen: Gründe Deine Hoffnung auf etwas Beständigem: Halte Dich fest an Gottes unveränderlicher Hand«, so hieß es beim amerikanischen Kirchenlied »Hold to God’s unchanging Hand«. Von 1908 stammend, stimme die Aussage weiterhin zu, so Teichmann.
Mit »Mungu« (Gott) folgte eine Eigenkomposition im tansanischen Stil als Würdigung und Wertschätzung der singenden Menschen Tansanias. Der Liedtext war auf Kisuaheli. Bei einer Reise nach Namibia lernte Teichmann den Song »Change« kennen, der von einem Jugendchor vorgetragen wurde. Damals kletterte 20 Sänger aus einem VW-Bus, das sei mit den rund 80 Teilnehmern des Gospelprojekts nicht möglich, schmunzelte er, doch präsentiere man gern das schöne Lied.

Ebenfalls aus Namibia stammte die getragene Hymne der dort lebenden Herero »Muhona«. »Herr wir loben dich, du hast alle Dinge erschaffen«, hieß es darin. Solist war Peter Meergans aus Markoldendorf.

In der frühen Zeit des Gospels gab es oft versteckten Doppelbedeutungen, teilte Teichmann mit. Im bekannten »Swing Low, sweet Chariot«, das mit Elan vorgetragen wurde und bei dem die Zuhören mitsummten, stehe »Chariot« für den Großen Wagen oder den Großen Bären, der nach Norden zeige: in Richtung Kanada in die Freiheit.

Singen befreie, durch Musik könne man nah bei Gott sein, betonte Solistin Rebecca Klukas. Eindrucksvoll ließ sie die berühmte Jazz-Ballade »God bless the child« von Billy Holiday erklingen sowie eines der bekanntesten Gospellieder: »Amazing Grace«. Viele summten bei dem Song mit, der von einem Sklavenkapitän handelt, der sich, als er in Seenot gerät, wandelt und zum Pastor und Bekämpfer der Sklaverei wird.

Erklingen ließ der Chor den festlichen Gospelsong »You came from the Highest«, bei dem es darum geht, über das Singen zum überzeugten Glauben zu finden. Sich von Fesseln zu befreien, dazu wurde bei »Shackles« aufgerufen.

»You’ve got a friend«, in dem bekannten Pop-Lied von Carole King wird der hohe Wert von Freundschaft und Liebe betont. Große Verbundenheit gebe es auch beim Gospelprojekt, erklärte Pastor Martin Possner. Wie in einer Großfamilie freue man sich jedes Jahr im Herbst, sich wiederzutreffen und gemeinsam mit viel Energie erneut etwas Besonderes entstehen zu lassen. In der Zeit von großer Not und Bedrückung entstanden zahlreiche Gospel-Lieder, sie handeln von dem Sehnsuchtsgefühl nach Freiheit. Vor Ort lebe man sicher und stabil, müsse sich aber immer wieder dafür einsetzen, appellierte er.

In dem ruhigen Schlusslied »Let me fly« wurde eingeladen, zu fliegen auf Flügeln wie ein Adler. Mit »Come o holy spirit come« zogen die Sänger wieder aus. Für ihre gekonnten Darbietungen erhielten die Teilnehmer des Gospelprojekts großen Beifall beim Konzert und beim Gottesdienst in der St. Laurentius­kirche.

Begleitung erhielten die Sänger von der Teichklang-Band mit Hendrik Teichmann (Dresden) am Bass, Nico Teichmann (Leipzig) am Schlagzeug und Wolfgang Teichmann (Dassel) am Klavier. Er war auch für die Gesamtleitung zuständig. Unterstützung erhielt er bei Choreografie und Chorleitung von Silvia Marienfeld (Berlin). Für die Lichttechnik war Martin Creydt (Dassel) zuständig. Die Konzerte waren Veranstaltungen des Förderkreises Kirchen­musik St. Laurentius Dassel und der Emmaus-Kirchengemeinde Dassel.

Begeistert waren die Zuhörer von den Präsentationen des Gospelprojekts Solling. Wie die Sänger freuen sie sich schon auf die nächste Durchführung im kommenden Jahr, wenn wieder besondere G:P:S-Musik in der St. Laurentiuskirche erklingt.mru

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